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REGION Die Mittwochs-Kolumne

WIELOCH schreibt an (35) … Balou, den Helden auf vier Pfoten

Zur Person:In „Wieloch schreibt an“ richtet sich Jochen Wieloch (40) immer mittwochs in einem persönlichen Brief nicht nur an regionale Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Sport oder Kultur, sondern auch an Menschen des Alltags, die in den Tagen zuvor besonders aufgefallen sind und für positive oder negative Schlagzeilen gesorgt haben. Bei der Kolumne handelt es sich um eine Mischung aus Kommentar und Portraitierung, in der Jochen Wieloch mal sachlich, mal emotional lobt, kritisiert und bei Bedarf auch ordentlich Dampf ablässt. Der Petersberger kennt sich in den Medien Print, TV und Internet bestens aus und ist unter anderem als Spezialist für Unterhaltungs-elektronik gefragter Autor für zahlreiche Verlage, Magazine und Fachzeitschriften. Neben dem ZDF, 3sat und dem Bayerischen Rundfunk arbeitete der Germanist unter anderem auch für die Motor Presse in Stuttgart und auto-tv in München.

27.04.17 - Lieber Balou,

Lassie, Kommissar Rex, Snoopy, Susi & Strolch – und jetzt du als Balou, der Feuermelder auf vier Pfoten. Ich danke dir! Auch Berner Kalle, der gerade unter dem Schreibtisch schnarcht, ist von deiner Geschichte begeistert. Zwischen Terror, Unfällen und schwerer Politik sind es die kleinen, banalen Nachrichten, die unser Herz erfreuen. Deine Schnuppernase, dein Gespür haben wahrscheinlich Schlimmeres verhindert. Blindenhunde, Polizeihunde, Lawinenhunde, Therapiehunde, die sich in Krankenhäusern um Kinder kümmern und in der Palliativmedizin wahre Wunder vollbringen – unsere treuen Vierbeiner leisten viel. Beruf, Kontostand, Hautfarbe, Religion – Hunden ist das alles egal. „Man kann auch ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht.“ Heinz Rühmann wusste schon, was wir an unseren plüschigen Freunden haben.

Lieber Balou, trotzdem polarisiert deine Tierart wie kaum eine andere. Kläffer, Töle, Köter – die Fraktion der Hundegegner ist nicht klein. Und ich kann sie teilweise verstehen. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Sauerei, wenn Gehwege und Vorgärten vollgeschissen werden. Auch Vierbeiner, die Radfahrer anspringen, tragen nicht gerade zur Verbrüderung der Lager bei. Genauso wenig wie Giftköder in Leckerlies. Das Problem ist leider fast immer der Mensch, nicht der Hund. Ein Handgriff, und die Tretmine ist im Beutel entsorgt. Bello an die Leine, und schon macht er keinen Blödsinn. Nicht jeder ist dazu in der Lage, Kinder zu erziehen. Und nicht jeder beherrscht das Halten eines Hundes. Einen Führerschein sieht der Gesetzgeber leider nur für Autos oder Sportboote vor.

Lieber Balou, wahrscheinlich warst auch du in der Hundeschule. „Sitz!“, „Platz!“, „Bleib!“, der Umgang mit anderen Vierbeinern. Hier lernen unsere Kumpel die wichtigsten Regeln. Sechs bis zwölf Monate reichen im Normalfall, um auch für das Leben außerhalb des Gartenzauns gewappnet zu sein. Für den Umgang untereinander. Die Menschenschule dauert länger, mindestens neun Jahre. Von Kurvendiskussion, chemischen Gleichungen und Interpunktion bleibt womöglich was hängen. Wenn man die Nachrichten sieht, hapert es aber an anderen Dingen. Ich kenne keinen Wauwau, der den Mannschaftsbus der Windhunde-Gruppe in die Luft sprengen will. Afghanen müssen sich nicht vor Neufundländern fürchten. Ich habe noch nie von Möpsen gehört, die mit Silikon nachhelfen.

Aber ich weiß von Zweibeinern, die ihren Husky im dritten Stock in der Einzimmerwohnung einsperren. Das sagt doch alles. Das Problem hält die Leine, nicht umgekehrt.

Chow-Chow!


Mit herzlichen Grüßen


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