Zeitzeugenserie: So war es, als 1945 die Bomben fielen

27.04.17 - Die Bomben des Zweiten Weltkriegs am 3. Januar 1945 fielen in Fulda auch in der Frankfurter Straße. Zu den zehn Toten, die sich in einen vermeintlich sicheren Bunker in der Nähe des heute als HAFU-Lager bekannten Marktes begeben hatten, gehörten auch sieben Kinder. Dies berichtet der 1937 in der Frankfurter Straße geborene ehemalige Richter Joachim Zint in einer weiteren Zeitzeugenbefragung im Medienzentrum Kreis- und Stadtbildstelle Fulda.

Bildstellenleiterin Elisabeth Franc freut sich, dass die für die schulische Aufarbeitung der Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs in Fulda von Günter Sagan begonnene Serie um eine weitere Folge ergänzt wird. Dem inzwischen oft als Zeitzeugen-Papst titulierten pensionierten Lehrer Sagan berichtet Zint unter anderem, dass seine Mutter damals einen vermeintlich sicheren Bombenbunker wegen der Entfernung zur Wohnung in der Frankfurter Straße 78 abgelehnt hatte.

Ein Umstand, der ihnen wohl das Leben gerettet hatte. Mit beredten Worten schildert der in der Evangelischen Kirchengemeinde durch seine zahlreichen Tätigkeiten bekannte Fuldaer unter anderem von dem Leben seiner Familie in der Flüchtlingswohnung des Stifts Wallenstein.

Anna Neufeld, Mitarbeiterin im Medienzentrum hat gemeinsam mit dem ehemaligen Bildstellenleiter Rudolf Karpe den Film nachbearbeitet und um historisches Bildmaterial anschaulich ergänzt. Die inzwischen viele Teile umfassende Zeitzeugenserie wurde von Günter Sagan für den Unterricht mit methodisch-didaktischem Begleitmaterial ausgestattet und steht den Schulen auf Anforderung kostenlos auf DVD zur Verfügung.

Da auch die Bevölkerung reges Interesse an der Serie des Medienzentrums zeigt, werden die Filme inzwischen aktuell im Offenen Kanal Fulda gesendet. Die beiden Unterrichtsbroschüren "Fulda im II. Weltkrieg" und "Fulda nach dem II. Weltkrieg" können an der Kasse des Vonderaumuseums erworben werden. Sendetermine sind am heutigen Donnerstag, 27.April um 18.54 Uhr, am Donnerstag, 4. Mai um 19.19 Uhr und am Donnerstag, 11. Mai um 18.20 Uhr.

Wer den Offenen Kanal nicht im Kabelnetz empfangen kann, hat die Möglichkeit, diese wenige Tage nach der Erstsendung weltweit im Internet zu verfolgen. +++