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Anliegen des Tag gegen Lärm ist es, Jung und Alt für das Problem des stetig zunehmenden Radaus zu sensibilisieren. - Fotos: Stefanie Harth

BAD HERSFELD Dem Radau auf der Spur

Tag gegen Lärm: In der Festspielstadt ist es lauter als man denkt

HINTERGRUNDDer „Tag gegen Lärm“ findet seit 1998 in Deutschland statt und ist eine Aktion der Deutschen Gesellschaft für Akustik (DEGA). Er ist zeitlich mit dem „International Noise Awareness Day“ (USA) abgestimmt. Das Motto der 20. Auflage lautete „Akustische Vielfalt“.

26.04.17 - In der Kur- und Festspielstadt ist es lauter als man denkt: So mancher Bad Hersfelder, der am Mittwoch durch die Fußgängerzone schlenderte, rieb sich verwundert die Augen, als ihm die Mitstreiter des hiesigen Lärmschutzbeirates Messdaten des aktuell vorherrschenden Geräuschpegels präsentierten. „Das Gefühl für Lärm geht zusehends verloren“, berichtete Dr. Joachim Dähn, Vorsitzender des Lärmschutzbeirates der Kreisstadt Bad Hersfeld. Mit einem eigenen Aktionsprogramm beteiligte sich das Gremium am bundesweiten Tag gegen Lärm. Ziel war es, Jung und Alt für das Problem des stetig zunehmenden Radaus zu sensibilisieren.

Mit einem Infostand ist der Lärmschutzbeirat der Kreisstadt Bad Hersfeld am Linggplatz ...

In der Weinstraße informieren die Vertreter des Vereins "Bürger für Niederaula". ...

Dr. Joachim Dähn, erster Vorsitzender des Lärmschutzbeirates.

Verdutzte Gesichter auch beim Lärmspaziergang: Gerd Hartung und Gerhard Klee vom Lärmschutzbeirat oblag es, die Gruppe vom Bahnhofsvorplatz bis zum Kurpark zu geleiten. Immer griffbereit: ein geeichtes Schallpegelmessgerät, das permanent höhere Resultate als die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geforderten Immissions-Grenzwerte anzeigte. Diese belaufen sich nachts auf 40 und tags auf 50 Dezibel (dB(A)). „In Bad Hersfeld lässt sich ein immenser Grundgeräuschpegel feststellen“, erläuterte Gerd Hartung. Wie zur Beweisaufnahme pendelte sich das Messgerät am Stadtring auf 80 dB(A) ein – und das zur relativ verkehrsflauen Mittagszeit.

Selbst im Kurpark, der Oase der Ruhe, ließen sich circa 60 dB(A) verzeichnen. „Das Fatale ist, dass viele Menschen meinen, sich an den Lärm gewöhnt zu haben und bestimmte Geräuschquellen gar nicht mehr wahrnehmen“, betonte Hartung. Dabei beeinträchtigten bereits Werte ab 40 dB(A) den Organismus. „Lärm nervt nicht nur, er macht krank“, brachte es Gerhard Klee auf den Punkt.

Im Zentrum des Veranstaltungsreigens stand das Buchcafé. Hier referierten und informierten in den Nachmittagsstunden Experten über Lärmbelastung und Lärmschutz. Unter dem Motto „Lärmdetektive – dem Lärm auf der Spur“ nahmen zudem Schüler der Konrad-Duden-Schule und der Gesamtschule Obersberg am Aktionstag teil, die sich in einer Projektwoche ausgiebig mit der komplexen Materie auseinandergesetzt hatten.

Alle Beteiligten hegen die Hoffnung, dass der Tag gegen Lärm dazu beigetragen hat, mehr Rücksicht aufeinander zu nehmen und verantwortungsvoller miteinander umzugehen. Mit seinen Aktionen wollte der Lärmschutzbeirat bewirken, dass die Bürger von Kindesbeinen an sachkundig Lärmprobleme erkennen und lösen können. Es sollte aber auch vermittelt werden, wie wichtig der Schutz des Gehörs ist. (Stefanie Harth) +++

Dem Lärm auf der Spur mit Gerhard Klee (li.) und Gerd Hartung.


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