"Setz- und Brutzeit" der heimischen Wildtiere hat begonnen

28.04.17 - Auch wenn der Frühling temperaturmäßig noch nicht so richtig in Gang kommen will – so hat sie dennoch begonnen: die Setz-und Brutzeit der heimischen Wildtiere in Wald, Feld und Flur. Bereist im April - für die Jahreszeit relativ früh und einige Wochen früher als normal - hat das Rehwild damit begonnen seinen Nachwuchs das Licht der Welt erblicken zu lassen.

Nach der Paarungszeit mitten im Sommer von Mitte Juli bis Anfang August letzten Jahres setzt die eigentliche Embryonalentwicklung erst nach einer circa viermonatigen Ei-Ruhe ein, damit die Kitze nicht bereits im Winter geboren werden.  Bei den Rothirschen, deren Paarungszeit (Hirschbrunft) im beginnenden Herbst im Monat September 6 bis 8 Wochen später stattfindet, gibt es dieses Phänomen der Ei-Ruhe bereits nicht mehr. Die Hirschkälber kommen nach knapp acht Monaten Tragzeit mit Schwerpunkt im Wonne-Monat Mai zur Welt.

Wieder anders verläuft es bei den Wildschweinen. Im Normalfall findet die Paarung (in Jägersprache Rauschzeit genannt) spät im Jahr in den Monaten November und Dezember statt. Bei einer Tragzeit von rund vier Monaten ergibt sich ein Geburts-Schwerpunkt bereits im zeitigen Frühjahr in den Monaten März und April. Erste Frischlinge wurden bereits im Monat Januar beobachtet und haben den Rest des Winters auch gut überlebt.

Dur veränderte klimatische Rahmenbedingungen und oftmals gestörte Sozialstrukturen in den lokalen Schwarzwildbeständen kommt es aber auch vermehrt zu Ausnahmen vom geschilderten Normalfall, sodass ganzjährig mit Nachwuchs bei den Wildschweinen zu rechnen ist. Aus den zuvor genannten Gründen ist es daher besonders wichtig, dass verantwortungsbewusste Menschen in diesem sensiblen Zeitraum aufgrund der umfangreichen Kinderstuben und Wald und Feld ihre Hunde an die Leine nehmen, auch wenn es diese Verpflichtung außerhalb der geschlossenen Ortschaft nicht gibt. (pm) +++