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Die Familie Stein aus Langenbieber steht vor den Trümmern ihres Lebens (von links): Mama Jenny mit Julien (3), Papa Sascha mit Janina (4) und Oma Jutta. - Fotos: Carina Jirsch (19), privat (8)

HOFBIEBER „Es ist der reinste Albtraum“

Nach Brandkatastrophe: Familie Stein bittet Bevölkerung um Spenden

02.05.17 - Eine griechische Tragödie ist ein Witz gegen das, was sich seit der verhängnisvollen Nacht vom 18. auf den 19. März bei der Familie Stein aus dem Hofbieberer Ortsteil Langenbieber in der Rhön abspielt. Denn binnen Minuten standen Sascha Stein und seine Frau Jenny (beide 31), die Kinder Janina (4) und Julien (3) sowie Saschas Mutter Jutta (59) vor den Trümmern ihres Lebens: Ein Brand vernichtete einen Gutteil ihrer Habe, so dass sich das Familienoberhaupt nun gezwungen sieht, bei Facebook und via OSTHESSEN|NEWS einen Spendenaufruf zu starten. „Wir sind im reinsten Albtraum gelandet, und da bin ich mir für nichts zu schade. Wir betteln ja nicht, sondern wir bitten die Bevölkerung in Osthessen um Unterstützung. Wir wissen einfach nicht mehr weiter“, sagt Sascha Stein gegenüber O|N.

Handy-Foto aus der Brandnacht vom 18. auf den 19. März

Was ist geschehen? Es war ein ganz normaler Samstagabend. Die Kinder und die Oma waren längst im Bett, und auch Sascha und Jenny Stein wollten sich gerade schlafen legen, als es um kurz vor Mitternacht klingelte. „Ich habe mich dann wieder angezogen, und an der Tür hat mich ein Nachbarsjunge darauf aufmerksam gemacht, dass es in unserem Carport brennt. Drei Sekunden lang habe ich überlegt: Holst du schnell den Feuerlöscher oder bringst du lieber erst deine Familie in Sicherheit?“ Zum Glück entschied sich Sascha Stein für das Letztere, brachte alle heil aus dem Haus – und die weiteren Geschehnisse der Nacht mussten die Steins fassungs- und hilflos vom Nachbargrundstück aus verfolgen.

In Eigenleistung hatten die Steins erst im letzten Jahr ihr Haus aufwändig umgebaut. ...

Bis auf den Giebel links oben fertig

Dasselbe Haus nach dem Brand

Ein technischer Defekt im Auto - vermutlich ein Marderschaden - löste den Brand aus. ...

Heute ist das Dach mit einer weißen Plane geschützt.

Es war Ironie des Schicksals, dass die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr an diesem Abend ausgerechnet in Langenbieber stattfand. Bereits nach sieben Minuten waren die Rettungseinheiten vor Ort, brachten die beiden Hunde Sam und Leyla, die Katzen Emma und Lenny sowie zwei Vögel und zwei Hasen in Sicherheit und kämpften die halbe Nacht gegen die Flammen. „Wir konnten nur danebenstehen und heulen“, erinnert sich Jenny Stein.

Sascha Stein in seiner ehemaligen Werkstatt, die völlig ausgebrannt ist. ...

Hier hingen einmal Zangen.

Die ganze Tragweite des Brandes wurde erst am nächsten Tag deutlich, denn die Tragödie der Steins, die ihren Nachbarn für die tolle Zuwendung in den letzten Wochen unendlich dankbar sind, ist gleich eine dreifache. „Völlig unbewohnbar ist die Wohnung meiner Mutter geworden“, sagt Sascha Stein. Diese sei gesundheitlich angeschlagen, weswegen er extra für die 59-Jährige erst im letzten Jahr ein eigenes Reich im Hause geschaffen hatte, „um sie um mich zu haben“. Ein dreiviertel Jahr lang hatte der Lagerist und passionierte Heimwerker dafür einen Teil seines Hauses umgebaut und mit neuem Mobiliar ausgestattet – nichts davon ist mehr übrig.

Spenden aus der Nachbarschaft: ein Dreirad und ein Roller für Julien und Janina. ...

Theoretisch müsste – was für eine Kraftanstrengung! – Sascha Stein wieder von vorne anfangen und alles erneut herrichten, denn mittlerweile ist es im Haus ziemlich eng geworden. Doch dafür bräuchte er seine Werkstatt wieder, die bestens mit Elektrosägen, Bohrmaschinen und weiteren Gerätschaften ausgestattet und ausgerechnet im Carport untergebracht war – auch dort ist alles verbrannt.

Die Wohnung von Oma Jutta unmittelbar nach dem Brand.

Mittlerweile ist die Wohnung "gereinigt". 33 Kubikmeter Brandschutt mussten abtransportiert ...

Das Schlimmste aber ist: „Wir haben zwar eine Gebäudeversicherung, die zum Glück die 100.000 Euro Brandschaden am Haus übernimmt, aber keine Hausratsversicherung. Unser Versicherungsvertreter hat uns nie auf deren Wichtigkeit hingewiesen.“ Um die Habe der Mutter, die zerstörte Waschmaschine und den Trockner sowie die im Carport gelagerten Kinderspielsachen für den Garten zu ersetzen und nicht zuletzt die Werkstatt wieder zu aktivieren, bedarf es daher dringend der Hilfe aus der Bevölkerung.

Das Polizeiauto im Vordergrund hat Sascha Stein selbst gebaut. Da funktionieren sogar ...

Sam oder Leyla? Einer der beiden Border Collies der Familie Stein.

Pfarrer Ander Molnar aus der evangelischen Gemeinde Dipperz, der mit der Familie gut bekannt ist und in dieser Angelegenheit auch als Ansprechpartner fungiert, hat für den Spendenaufruf der Steins die Bankverbindung seiner Gemeinde zur Verfügung gestellt: Ev. Kirchengemeinde Bieberstein-Dipperz, IBAN: DE 1253 0501 8000 2700 3822, BIC: HELADEF1FDS, Kennwort: Brandkatastrophe Familie Stein. – Jeder Euro hilft. (Matthias Witzel) +++


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