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Dostojewski faszinierte das Glücksspiel und speziell das Roulette - somit ist die Ausstellung in der Spielbank Wiesbaden rund um Dostojewski mehr als passend - Fotos: pixabay

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Ferry Ahrlé‘s neuste Kunstausstellung in der Spielbank Wiesbaden

01.05.17 - „Der Mensch ist ein Geheimnis“ – dieses Zitat von Dostojewksi steht nicht nur stellvertretend für das literarische Werk des Schriftstellers. Die Ausstellung des Malers Ferry Ahrlé in der Spielbank Wiesbaden findet unter genau diesem Motto statt. Für die Vernissage hat Ferry Ahrlé nicht ohne Grund eine Verbindung zwischen seinen eigenen Werken und dem Schaffen von Fjodor Michailowitsch Dostojewski hergestellt. Vom Schriftsteller geht eine besondere Anziehungskraft auf den Maler Ferry Ahrlé aus. Was den Künstler am Werk Dostojewksis fasziniert, ist der besondere Facettenreichtum und die Widersprüchlichkeit, mit welcher der Autor die Figuren in seinen Büchern nachgezeichnet hat. Die Spielbank Wiesbaden ist der richtige Rahmen, um die Werke Ahrlé’s auszustellen.

Dostojewksi gehörte von 1844 nicht nur zu den großen Schriftstellern, der bedeutende Werke hinterlassen hat. Der Autor war auch dafür bekannt, Casinos von innen gesehen zu haben. Insofern ist nicht nur das literarische Werk „Der Spieler“ im fiktiven Roulettenburg ein Sinnbild für die Erlebnisse des Schriftstellers. In Wiesbaden machte Dostojewksi mit Roulette Bekanntschaft. Die Ausstellung schließt somit einen Kreis. Und zeigt, dass Ferry Ahrlé nicht einfach nur ein stiller Bewunderer des Schriftstellers zu sein scheint, sondern sich von dessen Leben hat inspirieren lassen. War es doch Ferry Ahrlé, der die Idee zur Ausstellung seiner Werke an die Leitung der Spielbank Wiesbaden herangetragen hat.

Dostojewksi: Leben & Werke des Schriftstellers

Dostojewski wurde am 11. November 1821 in Moskau geboren. Die Eltern des späteren Schriftstellers gehören zu den gehobenen Gesellschaftsschichten. Dostojewksis Vater war Arzt und Moskau und erhielt in den 1830er Jahren die Nobilitierung, was einen gesellschaftlichen Aufstieg bedeutete. Die Mutter des Schriftstellers stammte aus einer Kaufmannsfamilie. Dostojewksi hatte sieben Geschwister.

Die literarische Laufbahn begann 1844 mit ersten Werken im Bereich der Prosa. Darunter waren:

- Der ehrliche Dieb
- Weihnachtsbaum und Hochzeit
- Weiße Nächte

1849 wurde der angehende Schriftsteller allerdings verhaftet und zu Zwangsarbeit bzw. anschließendem Militärdienst verpflichtet. 1857 wurden Dostojewksi wieder die Bürgerrechte anerkannt. In den 1860er und 1870er Jahren verfasste der Schriftsteller mehrere seiner bekannten Werke. Darunter waren unter anderem:

- Schuld und Sühne
- Der Spieler
- Der Idiot

Der Spieler befasst sich mit der Spielsucht und bettet das Thema in eine Geschichte ein, welche in einem fiktiven Kurort spielt. Dostojewksi starb 1881 in Sankt Petersburg.

Wie wird Roulette gespielt?

Roulette gehört heute zu den klassischen Tischspielen in Spielbanken. Die Ursprünge liegen wahrscheinlich in Italien – allerdings lässt sich die genaue Herkunft nicht mehr klären. Gespielt wird Roulette heute an Einzel- oder Doppeltischen. Bespannt sind die Spielfelder mit grünem Tuch, am Tischende (Einzeltisch) oder in der Tischmitte (Doppeltisch) befindet der Cylindre.

In den Cylindre ist eine drehbar gelagerte Scheibe eingelassen mit 37 Ziffernfeldern (0 bis 36). Ausgenommen dem Feld für die 0 sind alle Zahlenfelder der Scheibe abwechselnd Rot oder Schwarz.

Einsätze werden beim Roulette auf dem Spielfeld platziert. Letzteres besteht aus mehreren Teilen. Im Inneren befinden sich die entsprechend farbig markierten Zahlenfelder zu jeweils drei Ziffern nebeneinander. Die 0 ist separat am Kopf des Spielfelds angebracht. Flankiert wird das Zahlenfeld von den Bereichen für:

- Hoch – Niedrig
- Gerade – Ungerade
- Rot – Schwarz

Der Beginn einer Setzrunde wird vom Croupier angesagt. Mit Spielmarken führen die Spieler ihre gewünschten Einsätze aus. Der Croupier setzt die Zahlscheibe in Bewegung und wirft die Kugel entgegen der Drehrichtung ein. Nach dem Kommando Rien ne va plus dürfen keine Jetons platziert werden. Kommt die Kugel zum Liegen, werden verlorene Einsätze eingezogen und die Gewinne ausgeschüttet.

Die Gewinnchancen beim Roulette

Die Gewinnmöglichkeiten im Roulette werden sehr stark vom Setzverhalten der Spieler beeinflusst. Beispiel Gerade: Aufgrund der Zahlen von 0 bis 36 werden mit einem Jeton automatisch 18 Felder besetzt. Damit liegt die Wahrscheinlichkeit für einen Gewinn bei etwas mehr als 48 Prozent.

In diesem Fall wird der Einsatz bei einem Gewinn verdoppelt. Spieler können auch auf eine der drei Kolonnen setzen. Die Wahrscheinlichkeit liegt hier bei rund 12 Prozent, die Auszahlung liegt bei 2 zu 1. Transversale simple ist das Setzen auf die Zahlen zweier Querreihen, die aufeinanderfolgen. In diesem Fall ist die Quote im Roulette 5 zu 1. Das Setzen auf eine Querreihe - Transversale pleine – bringt eine 11-fache Auszahlung im Fall eines Gewinns. Allerdings liegt die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten dieses Ereignisses bei nur noch 8 Prozent.

Die niedrigste Wahrscheinlichkeit – nämlich nur noch 2,7 Prozent – ergibt sich beim Setzen auf eine Ziffer. In diesem Fall erreicht die Auszahlungsqoute allerdings 35 zu 1. Gespielt werden können – neben den bereits genannten Kombinationen auch zwei nebeneinanderliegende Zahlen als Cheval oder vier Zahlen, die aneinandergrenzen. Hierbei handelt es sich um ein Carré. Letzteres liegt bezüglich der Wahrscheinlichkeit bei 10,8 Prozent – und erreicht eine Quote von 8 zu 1. Grundsätzlich ist beim Roulette mit hohen Einsätzen also auch ein hoher Gewinn möglich.

Quoten im französischen Roulette: 

Beim Rouletten existieren recht hohe Gewinnchancen - doch damit ist natürlich auch ...

- Plein – 35 zu 1
- Cheval – 17 zu 1
- Transversale pleine – 11 zu 1
- Carré – 8 zu 1
- Transversale simple –5 zu 1
- Douzaines/Colonnes – 2 zu 1
- Randfelder – 1 zu 1

Fazit: Roulette spielen und Kunst genießen

Roulette ist ein Glücksspiel und darf heute – entsprechend dem Glücksspielstaatsvertrag – nur in Casinos gespielt werden. Und der Ruf, den Spiele wie Poker oder Roulette haben, ist nicht unbedingt der Beste. Spielbanken sind aber schon lange keine „Zockerbuden“ mehr. Die Ausstellung von Ferry Ahrlé zeigt, dass Casinos Potenzial haben und mehr sein können. Und das Beispiel Roulette zeigt, dass auch Schriftsteller ihr Glück versucht haben. Wer das Tischspiel ausprobiert, kommt nicht daran vorbei, sich mit den Regeln zu beschäftigen. Einfach auf eine Farbe setzen verspricht zwar relativ sichere Gewinne, bleibt bei der Auszahlung hinter den anderen Setzoptionen aber weit zurück. +++


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