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Torjäger und Torwart: Tim Seitz überzeugt nicht nur zwischen den Pfosten - Fotos (4): Jonas Wenzel

FUSSBALL Borusse Tim Seitz

Der Torjäger unter den Torhütern

10.05.17 - Ein Torwart soll Tore verhindern. Tim Seitz aber schießt welche. Der Schlussmann von Borussia Fulda machte zuletzt von sich reden.

Seine Quote kann sich sehen lassen. In drei Einsätzen markierte er drei Treffer. Alle 43 Minuten lässt er das Netz zappeln. Von wem die Rede ist? Tim Seitz. Gut, eigentlich kann Seitz 19 Einsätze für die Gruppenliga-Reserve von Borussia Fulda aufweisen. Denn eigentlich ist er Torwart und für das Verhindern von Toren zuständig. Zuletzt schoss er aber welche.

Der in Eichenzell aufgewachsene Seitz hat die ländliche Idylle gegen die Großstadt ...

Denn seit Oktober studiert Tim Seitz in Frankfurt Geowissenschaften

Tim Seitz (rechts) im Gespräch mit Sportredakteur Tobias Herrling

Denn dreimal durfte der 19-Jährige im Feld ran und machte im Sturm gar keine so schlechte Figur. Anfang April durfte er beim 5:1 über Asbach zehn Minuten ran – und traf kurz vor dem Abpfiff prompt zum Endstand. Es folgte eine Halbzeit gegen Kerzell und am vergangenen Freitag ein 73-minütiger Einsatz gegen Rothemann. Dass seine Borussen überraschend gewannen, darf sich Seitz ruhig auf die Fahne schreiben. Schließlich ließ er es gleich zweimal klingeln. Und das durchaus sehenswert.

Nach 33 Minuten traf er zum 1:1 in den Knick. „Ja, das war schon ein Traumtor“, sagt Seitz und lacht. Später legte er noch das 3:1 nach. Nur zwei der letzten fünf Partien verloren er und seine Kollegen. Eigentlich hätte die Borussen-Reserve gute Karten im Kampf um den Klassenerhalt. Zumindest sportlich. Aber weil der Verein die dritte Mannschaft auflöst und die zweite in die A-Liga zurückzieht, steht der Abstieg fest. Aufgeben aber ist nicht.

„Wir können jetzt ohne Druck spielen“, vermutet Seitz als Grund für die zuletzt starken Ergebnisse der Borussen-Reserve, die sich am Sonntag mit nur elf Mann gar einen Punkt in Ehrenberg erkämpfte. Da durfte der 19-Jährige wieder seiner Kernaufgabe nachgehen und stand in der Rhön zwischen den Pfosten. Denn der Ausflug ins Feld war den regelmäßigen Personalsorgen geschuldet.

Rollentausch: Tim Seitz durfte sich zuletzt öfters im Feld beweisen Archivfotos (4): Jonas Wenzel

Gegen Rothemann schnürte der Torwart sogar einen Doppelpack

Drei Einsätze stehen für den 19-Jährigen im Sturm zu Buche

„Laufen ist eigentlich nichts für mich“, witzelt Seitz und schließt eine zweite Karriere als Torjäger aus. Einst fand er in der D-Jugend bei seinem Heimatverein, dem FC Eichenzell, den Weg ins Tor, nachdem er sich zuvor im Feld versuchte. Der 19-Jährige, der im Schloss Fasanerie aufwuchs, zeigte Talent und wechselte später in die Jugend des Haimbacher SV. Dorthin wird der Student, der in Frankfurt Geowissenschaften studiert, im Sommer zurückkehren. Aber nicht alleine.

Großstadt statt ländliche Idylle

Denn gleich sechs weitere Spieler der Borussen-Reserve kicken künftig in Haimbach. „Für mich stand früh fest, dass ich gehe“, sagt Seitz, der dann wieder unter seinem früheren Trainer Timo Peikert spielen wird. Dabei hätte der Schlussmann bei Borussia bleiben können. „Mit Kenan Mujezinovic und Tobias Wolf ist die Konkurrenz schon enorm, zudem wollte ich den Aufwand nicht betreiben.“ In Haimbach lasse sich Studium und Fußball besser vereinbaren.

Denn seit Oktober lebt Seitz in Frankfurt. Unter der Woche Großstadt - am Wochenende ländliche Idylle. „Es ist natürlich etwas völlig Anderes, aber mir gefällt es gut“, erzählt Seitz, der unweit des Campus Bockenheim in der Mainmetropole wohnt. Dort studiert der 19-Jährige Geowissenschaften und will später als Geologe arbeiten. „Das Interesse dafür habe ich von meinem Onkel.“ Der Naturbursche Tim Seitz?

Dreimal konnte er in diesen Einsätzen treffen

Sein Kerngebiet: Tim Seitz steht üblicherweise zwischen den Pfosten Archivfoto: Carina Jirsch

Diese Rolle ist auch bei seinem neuen Klub, dem Haimbacher SV, vorgesehen ...Archivfoto: Tobias Herrling

Dazu passt, dass er nach seinem Abitur ein halbes Jahr in Neuseeland verbrachte. Work and Travel. Seitz arbeitete auf Kiwi-Plantagen und zeltete, wo es gerade passte. „Das ist ein total spannendes Land und landschaftlich sehr interessant. Du hast Gletscher, kannst Skifahren und dann wieder Strand.“ Auf seinen Studiengang haben die Monate in Neuseeland aber keinen Einfluss gehabt. „Das wusste ich schon viel länger.“ Wohin seine sportliche Karriere einmal führen soll?

„Einmal Hessenliga zu spielen, wäre schon reizvoll“, antwortet der talentierte Schlussmann. Doch zunächst könnte es erst einmal in der Kreisoberliga weitergehen. Denn sein neuer Klub, der Haimbacher SV, steht als Schlusslicht mit dem Rücken zur Wand. Übrigens: Der HSV hat ihn als Torwart verpflichtet. (Tobias Herrling) +++


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