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REGION Neugeborene Wildkätzchen

BUND fordert: Rückräume für Wildkatzen in Deutschland zu erhalten

10.05.17 - Abstand wahren und Rückzugsräume erhalten für Wildkatzen in den Wäldern Deutschlands, ist das was der Bund fordert. Die Neugeborenen wirken meist hilflos und man will den kleinen Wildkätzchen helfen, wenn man sie im Wald trifft, doch dies täuscht, denn die Kätzchen sind meist auf ihren ersten Erkundungstouren, während die Mutter auf Futtersuche ist.

In diesen Wochen bringen die Wildkatzen in Hessens Wäldern ihre Jungen zur Welt. Auch wenn sie allein und scheinbar mutterlos gefunden werden, empfiehlt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) dringend, die Tiere nicht anzufassen oder gar mitzunehmen. „Immer wieder erleben wir, dass besorgte Spaziergänger oder Wanderer die jungen Kätzchen auflesen und zu Tierärzten oder Schutzstationen bringen“, erläutert Susanne Schneider vom BUND Hessen. „Dabei ist die Mutter in der Regel gerade auf der Jagd oder versteckt sich in unmittelbarer Nähe. Deshalb raten wir unbedingt dazu, die Tiere wenn überhaupt nur kurz aus größerer Entfernung zu beobachten und in Ruhe zu lassen.“

Oftmals werden die grau getigerten Wildkätzchen für Nachwuchs entlaufener Hauskatzen gehalten. „Bei den jungen Wildkatzen fällt die Unterscheidung zu Hauskatzen besonders schwer“, erklärt Susanne Schneider. „Wenn sie älter werden, verblasst die Fellzeichnung und sie sind durch ihren kräftigen Körperbau und den buschigen Schwanz mit stumpfer, schwarzer Schwanzspitze als Wildkatze erkennbar.“

Verborgen in Baumhöhlen oder im dichten Gebüsch verbringen die Kätzchen ihre ersten Lebenstage. Nach kurzer Zeit aber erkunden sie bereits spielerisch in immer weiteren Kreisen die Umgebung. Da oftmals natürliche Wurf- und Ruheplätze fehlen, nutzen Wildkatzenmütter immer wieder auch Holzstapel, die sogenannten Holzpolter, als Versteck für ihre Jungen. „Wenn diese in der Aufzuchtzeit der Wildkätzchen abgeräumt werden, kommen immer wieder junge Wildkatzen um“, erläutert Schneider „Wir fordern deswegen Förster und Waldbesitzer auf, die Beräumung der Holzpolter erst im September zu starten oder die gewonnenen Baumstämme sofort und ohne Zwischenlagerung im Wald abzutransportieren, um dieses Risiko für die gefährdete Wildkatze zu verringern.“

Die Wildkatze ist eine scheue Jägerin und war einst fast ausgerottet. Wer sie in freier Natur zu Gesicht bekommt, ist Zeuge eines immer noch seltenen Naturschauspiels geworden. "Die größte Bedrohung der Wildkatze ist die Zerschneidung und Verarmung ihres Lebensraums durch Ackerflächen, Straßen und Siedlungen", führt Wildtierexpertin Schneider aus. "Damit die isolierten Populationen und viele andere gefährdete Tiere eine echte Überlebenschance haben, ist dringend ein Netzwerk aus miteinander verbundenen Wäldern notwendig. Der BUND fordert seitens der Politik deshalb eine bessere Vernetzung natürlicher Lebensräume in Deutschland und eine ambitionierte Umsetzung des kürzlich vorgestellten ‚Bundeskonzepts Grüne Infrastruktur.“ +++


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