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FULDA "Gesprächsfaden wieder aufnehmen"

BI "L14" schreibt Offenen Brief an Oberbürgermeister Wingenfeld

16.05.17 - Die Mitglieder der Bürgerinitiative L14 sind unzufrieden. Sie sind der Meinung, dass es still geworden ist. Zu still: Der von Seiten der Stadt angekündigte Gesprächskreis habe bisher nicht stattgefunden, auf Erinnerungen habe es keine Reaktion gegeben und Informationen über den Verbleib des Areals in der Langebrückenstraße blieben aus. Deswegen haben sie sich nun dazu entschieden, einen Offenen Brief an Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld zu verfassen, der hier im Wortlaut erscheint. "Wir verstehen diesen Offenen Brief als einen Weg, wieder mit Ihnen zusammen ins Gespräch zu kommen und erwarten eine zeitnahe Rückmeldung von Ihnen", schreiben Sie an den Oberbürgermeister gerichtet.


Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld.

"Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Wingenfeld,

nach unserem letzten Gespräch im November 2016, bei dem auch Stadtbaurat Daniel Schreiner und Bürgermeister Dag Wehner zugegen waren, sind wir mit Ihrer Zusage auseinandergegangen, uns unmittelbar nach Jahreswechsel zu einem erweiterten Gesprächskreis inklusive Investor Christopher Burg, Wolfram Latsch von der AWO Fulda und Christian Schmitt vom Jugendwerk der AWO Nordhessen zusammen zu finden, um die möglichen Zukunftsperspektiven an der Langebrückenstrasse 14 zu erörtern.

Wir sind nach Bekanntwerden des Verkaufes mit dem Impuls an Sie herangetreten, eine mittelgroße Stadt und zugleich das Oberzentrum der Region müsse ein eklatantes Interesse am Bestand einer aktiven und lebendigen Soziokultur haben. Wir als Sprecher der Bürger- und Bürgerinnen-Initiative L14 sind auf offene Aussagen von Ihnen gestoßen, in denen Sie die Wichtigkeit nachhaltiger engagierter Angebote gerade auch in einer sich verändernden, zunehmend studentisch geprägten Stadt betont haben. Nach den intensiven Gesprächen mit Ihnen und Herrn Burg, einen möglichen Rückkauf eines Teilstückes des Areals durch die Stadt Fulda nicht auszuschließen, haben wir uns auch im Rahmen der Lenkungsgruppe zum Stadtumbau West als anerkannter Gesprächspartner auf Augenhöhe gesehen.

Spätestens mit der schriftlichen Beantwortung einer Anfrage nach der Stadtverordnetenversammlung vom 24. Januar 2017 durch Herrn Schreiner, die Stadt sehe das Vorderhaus als "Ausweich- oder Dauerquartier für einen Teil der Einrichtungen" haben Sie hier bewusst Hoffnungen geschürt. Nach den neuesten Erkenntnissen hat das Schiff in dieser Fahrtrichtung allerdings erhebliche Schlagseite erlitten. Obwohl wir Sie mehrfach seit Jahresbeginn an den von Ihnen angekündigten Gesprächskreis erinnerten, haben wir bis heute keinerlei Reaktion erhalten. Die Auslassung jeglicher Information und Ansprechbarkeit in dieser Thematik ist nicht durch die zwischenzeitliche Mietvertragsverlängerung bis Ende Juni 2017 zu entschuldigen.

Nach wie vor sehen wir eine Existenzbedrohung der über 20 Initiativen am Standort. Auch irritieren uns die von Ihnen wie auch von Herrn Burg getroffenen Aussagen über den Status der Kauf- und Bauverhandlungen zutiefst. So wurde in der Lenkungsgruppe durch den Besuch Herrn Martin Geisendörfers in der vergangenen Woche persönlich mitgeteilt, dass noch in diesem Jahr der Lückenschluss durch Bauvorhaben an der Langebrückenstrasse im Bereich der Garagen erfolgen und weitere Bauvorhaben im Frühjahr 2018 umgesetzt werden sollen. Zudem erhielten wir die direkte Information, dass der Eigentumswechsel vollzogen ist, es aber bis zum 30. Juni 2017 eine vertragliche Rücktrittsoption zwischen dem jetzigen Eigner des Grundstückes und den Investoren Burg & Geisendörfer vom Kauf gibt.

Die bisherigen Aussagen sowohl von Ihnen als auch von Herrn Burg, die Grundbucheintragung stünde aus unbekannten Gründen noch aus, damit sei ursprünglich bis Ende 2016 zu rechnen gewesen und bis jetzt, fünf Monate später, noch immer nicht erfolgt, stehen schlagartig in gänzlich anderem Licht dar. Der gegenwärtige und Ihnen sicherlich seit geraumer Zeit bekannte Sachstand widerspricht in höchstem Maße den von Ihnen getroffenen Aussagen gegenüber uns, gegenüber der interessierten Öffentlichkeit und nach Protokollierung der jüngsten Stadtverordnetenversammlung vom 8. Mai 2017 auch gegenüber allen Abgeordneten im Stadtparlament jeglicher Parteicouleur.

Dass die vielfältigen Angebote aller Initiativen sowie dem Jugendwerk der AWO Nordhessen seit Bekanntgabe des Verkaufes nicht zuletzt durch die Berichterstattung immensen Zulauf bekommen haben, die bisherigen Besucherzahlen bei Veranstaltungen inzwischen weit übertroffen werden und ein äußerst reges Interesse von weiten Teilen der Bevölkerung auch außerhalb unseres "Dunstkreises" besteht, ist nicht erst seit dem viel beachteten und gut besuchten Hoffest im September 2016 zu vermerken. Auch die große Teilnahme an der Bepflanzung von Innenhof und "Vonderau Park" im Rahmen unseres "L14 blüht!"-Angebotes am letzten Aprilwochenende und die zahlreichen Gespräche mit interessierten Besuchern aller Bevölkerungsschichten seit August 2016 zeigen uns, dass der Bedarf an von uns vorgehaltenen identitätsstiftenden Angeboten in der Stadt permanent steigt und die Zukunft des Areals das öffentliche Interesse erreicht hat.

So sehen wir die Bepflanzung nicht rein symbolischer Natur, sondern werden durch diese und folgende Veranstaltungen unsere Wurzeln tiefer in den Boden der Langebrückenstrasse graben. Durch diese Entwicklungen sehen wir uns nun darin bestärkt, weiter für den Verbleib aller Initiativen in der L14 einzutreten mit der Losung: Wir bleiben alle!

Wir fordern Sie mit diesem Offenen Brief dazu auf, den Gesprächsfaden mit uns wieder aufzunehmen und die Karten über die möglichen Zukunftsperspektiven in der L14 auf den Tisch zu legen. Wir stehen für die weiteren Planungen, auch nach über 20-jähriger Tradition, ein nachhaltiges und für die städtischen Finanzen äußerst kostengünstiges Angebot an diesem Standort vorhalten zu können, gern bereit. Bauen Sie, Herr Dr. Wingenfeld, verloren gegangenes Vertrauen wieder auf.

Mit freundlichen Grüßen

Axel Braun, Elvira Schulenberg, Matthias Söhlke"


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