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„Klingendes Metall“ – die „Tollen Tröten“ machten dem Namen der Schau alle Ehre. - Fotos: privat

ALSFELD Kunst und Kultur überall

Gestartet: die 4. Alsfelder Kulturtage boten zahlreiche Veranstaltungen

22.05.17 - Mit vielen verschiedenen Veranstaltungen und einem überaus abwechslungsreichen Programm sind die 4. Alsfelder Kulturtage an diesem Wochenende gestartet. Den Auftakt machte am Donnerstagabend – nach einer kleinen Einführung für die Presse und den Bürgermeister und Schirmherrn Stephan Paule – eine Lesung mit Dennis Gastmann, die in der Reihe „Der Vulkan lässt lesen“ stattfand.

Der Journalist und Weltenbummler nahm die zahlreichen Gäste im Autohaus Roth mit in die letzten unentdeckten Länder, wie auch der Titel seines Buches „Atlas der unentdeckten Länder“ versprach. Und diese magischen Orte tragen auch magische Namen: Akhzivland, Karakalpakstan, R’as al-Chaima heißen sie. Was er dort und anderswo erlebte – vom Tauchen mit Haien in Palau über seine Krönung als Kaiser von Ladonien bis hin zu dem nicht ganz ungefährlichen Besuch auf der Insel Pitcairne, wo ganz offiziell die vielen Nachfahren der Bounty-Meuterer leben, erzählte er den Zuhörern gerne.

Dazu hatte Gastmann so allerhand in seinem Reisegepäck, über das die Alsfelder – die für den Reisenden offen gestanden auch zu Bewohnern eines bisher unentdeckten Ortes leben – mit ihm gemeinsam lauthals lachen konnten, sich mehr als einmal wundern durften und manchmal auch vor Spannung den Atem anhielten. Als Quintessenz aus seinen Reisen nahm der Weltenbummler für sich und seine Zuhörer mit, dass es da, wo es den Menschen – zumindest nach westlichen Standards – am schlechtesten geht, die Gastfreundschaft am größten ist. Kein schönes Zeugnis für die sich immer fremder werdende angeblich so zivilisierte Welt.

Reise- und Abenteuerlust weckte Dennis Gastmann im Autohaus Roth bei seinen Zuhörern. ...

Alles in einem Kopf: Der Betrachtung der raumfüllenden Skulptur „Brain“ von ...

Wo sind die Skulpturen und wo ihre Schatten?! Die Anbringung der „Europeans“ ist ...

Für viele sicher eines der Highlights der Alsfelder Kulturtage ist die Ausstellung von Werken der renommierten Künstlerin E.R. Nele, die am Freitagnachmittag im Haus „Gambrinus“ in der Obergasse eröffnet wurde. Ein großes interessiertes Publikum hatte sich dort versammelt, um diesem Ereignis, verbunden mit einem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt, beizuwohnen. „Klingendes Metall“ heißt die Schau – einen Namen, den die „Tollen Tröten“, die Saxofonformation unter der Leitung von Ulrike Schimpf, zur Vernissage klangvoll aufgriffen. In seiner so informativen wie unterhaltsamen Einführung ging Dr. Walter Windisch-Laube auf das Schaffen der Frankfurter Künstlerin ein, Tochter des documenta-Gründers Arnold Bode, später selbst documenta-Künstlerin und über ihren Onkel Paul Bode, der seinerzeit den Rasthof Pfefferhöhe entworfen hat, auch irgendwie mit Alsfeld verbunden.

Schirmherr und Bürgermeister Stephan Paule zeigte sich in seiner Ansprache sehr erfreut, in seiner Stadt eine Künstlerin von Weltruf begrüßen zu dürfen – kurz zuvor nämlich war Nele noch in Venedig und Athen aktiv. Dies sei eine deutliche „Öffnung der Stadt in der Mitte der Stadt“. Mitgebracht in das „Gambrinus“, das nur einen Steinwurf vom Rathaus entfernt liegt, hatte Paule das Goldene Buch der Stadt, in das die Künstlerin sich gerne eintrug. Seit 50 Jahren sammelt Alsfeld in diesem Buch prominente Besucher und verdienstvolle Alsfelder. Bald wird es gefüllt sein, gab der Bürgermeister bekannt, der sich freute, nun mit Nele eine so renommierte Künstlerin dort zu finden. 

Am Abend des ersten kompletten Alsfelder Kulturtages konnten die Gäste sich im Kaufhaus Alte Molkerei im Zeitvergessen üben. Die Künstlerinnen Christiane Schwarze (Text & Rezitation) und Eva Batt (Komposition & Piano) bilden das Duo Tonsatz. Unter Mitwirkung von Angela Frontera (Schlagzeug & Perkussion), Stephanie Wagner (Querflöte) und Elke Saller (Marimbaphon) luden sie die Besucher in das satirisch-surreale Café Zeitvergessen ein. Die gleichnamige Erzählung der mehrfach ausgezeichneten Autorin Christiane Schwarze skizziert in feinen Momentaufnahmen Gelebtes und Erträumtes: „Café Zeitvergessen“, ein Ort der Phantasie, trägt die Botschaft, sich nicht von dieser schnelllebigen Zeit verschlingen zu lassen.

Die Künstlerin E.R. Nele bei ihrem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Alsfeld. ...

„Café Zeitvergessen“ – welch ein Ansatz, musikalisch wie literarisch! ...

Vernissage im Grünen: Gäste, Redner und Künstlerinnen freuten sich über die Sonne, ...

Gleich fünf Veranstaltungen unterschiedlichster Natur hielt der Samstag für die kulturbereiten Alsfelder und ihre Gäste bereit. Den Start machten am Vormittag vier Ausnahmekünstlerinnen, deren Ausstellung „Das Leuchten im natürlich gewachsenen Kristall und das geschliffene Glas“ in den Räumen der Goldschmiedin Ingrid Wriedt eröffnet wurde. Die Schmuckkünstlerin ist eine der an dieser Ausstellung beteiligten Personen. Neben ihr sind Gabriele Küstner (Glaskünstlerin, Göttingen), Freia Schulze (Glaskünstlerin, Lübeck) und Heike Cimander (u.a. Druckgrafik-Künstlerin, Stockhausen) beteiligt. Die Gäste der Vernissage zeigten sich sehr beeindruckt von der Vielfalt der gezeigten Arbeiten, die dennoch im – wenn auch spannungsgeladenen – Dialog zu stehen scheinen. Die Einführung in die Schau gab Dr. Walter Windisch-Laube, langjähriger Weggefährte der Goldschmiedemeisterin Wriedt. Er attestierte derselben „immer neu entfachte Begeisterung für das, was Natur ihr und anderen an Inspiration zu geben vermag.“ So zeigt die Goldschmiedin neben anderen auch Werke, die den Basalt, Urgestein des Vogelsberges, mit Edelmetall und Edelsteinen in Szene setzen und aus dem Material für Straßenpflaster Schmuck werden lassen.

Ein Angebot für Alt und Jung bot der Kunstverein in den Räumen der Alsfelder Stadtschule. ...

„May has come“ lautete am Samstagnachmittag die Devise in der Aula der Albert-Schweitzer-Schule in der Schillerstraße. Dorthin hatte die Musikschule zum saisonal beeinflussten Vorspiel eingeladen. Ihre ganze Vielfalt an instrumentalem und gesanglichem Angebot boten die vielen Musikerinnen und Musiker dar, teilweise unterstützt von ihren Lehrkräften, die gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern für eine sehr abwechslungsreiche Auswahl an Stücken gesorgt hatten. Swing und Jazz, Klassik und Folklore, Pop, Rock und Chansons standen auf dem Programm des Konzerts, das die überwiegend jungen Vorspieler darboten und für viel Begeisterung sorgte.

Musik setzte auch den Schlusspunkt am Samstagabend. „Deep Fried Southern Sound – served chilled!“ präsentierte „The southern belle corn company“, und wer nicht wusste, was er sich darunter vorzustellen hatte, war gut beraten, sich das anzusehen und anzuhören. Mick Münsterberg (Piano, Gesang und Banjo), Hardy Stein (Gitarre) und Hendrik Dampf (Schlagzeug und Percussion) boten klassischen Rock’n’Roll, Boogie Woogie, Country blues und mehr aus dem reichen kulturellen Schmelztiegel der Südstaaten von den frühen 30ern bis in die späten 50er Jahre. Das bedeutete für die geneigten Zuhörer jede Menge Rock’n’Roll, Boogie Woogie und Country blues – alles in allem Rhythmen, die sie nur kurz auf den Plätzen hielten und für jede Menge Groove in Albert-Schweitzer-Schule sorgten. +++

Eine Station des Rundgangs durch das Jüdische Alsfeld war der Grabbrunnen.

Für viel Abwechslung sorgte das Konzert der Alsfelder Musikschule – hier das Streichensemble ...

Boogie Woogie, Rock’n’Roll und noch viel mehr Südstaaten-Sound: „The southern belle ...


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