Auf den Spuren Schlüchterner Persönlichkeiten

23.05.17 - Spannende Einblicke in vergangene Zeiten haben rund 400 Besucher am Internationalen Museumstag im Bergwinkel-Museum Schlüchtern erlebt. Unter dem Motto Spurensuche verwandelte sich das Lauter' sche Schlösschen in eine wahre Schatztruhe mit einzigartigen Sammlungen wie der großformatigen Kreidezeichnung von Elisabeth Jerichau, die ein Doppelporträt der berühmten Brüder Jacob und Wilhelm Grimm zeigt. Die Zeichnung war im Oktober 1992 die Vorlage für den 1000-Mark-Schein.

Unternehmer und Mäzenen wie die Ramholzer Schlossherrin Ludovica von Stumm, die Bierbrauerei Thaler oder die Druckerei Steinfeld stehen als Beispiele für das Geistesleben, die Kultur und Wirtschaft in Schlüchtern. Auch vor dem Ritter und Humanisten Ulrich von Hutten, dem Chronisten Wilhelm Praesent und dem Maler Felix Muche verneigt sich der Bergwinkel.

Dafür hatten am Museumstag die jungen Gäste kein Auge. Zielstrebig stiegen sie die Treppen hoch und ließen sich von der Hessischen Puppenbühne Richter mit "Kasperle und der Fahrraddieb" verzücken. Danach ging es ein Stockwerk höher, wo die große Modelleisenbahnanlage den Streckenabschnitt der Bahnlinie Frankfurt am Main - Fulda vom Bahnhof Schlüchtern bis zum Distelrasentunnel vorbildgetreu auf 84 Quadratmetern abbildet.

Eine weitere Attraktion für die Jüngsten ist der Nachbau von Lummerland und die Lok Emma."Wir feiern heute das zehnjährige Bestehen des neu gestalteten Museums, das mit modernen Kommunikationsmitteln und Filminstallationen dem Zeitgeist entspricht", berichtete Birgit Schwarzer vom Verkehrsbüro der Stadt Schlüchtern. Bürgermeister Matthias Möller versteigerte derweil Fundsachen, die im Fundbüro abgegeben wurden und deren Abholfrist abgelaufen war, für einen guten Zweck. Zehn Fahrräder, einige Tablets und Smartphones kamen unter den Hammer. Der Erlös kommt der Lebenshilfe Schlüchtern zugute.

Die Stadtführer warben am Eingang des Museums für Mondscheinwanderungen bei Vollmond am 9. Juni, 9. Juli und 7. August. "Immer mehr Gruppen aus dem Fuldaer Land und dem unteren Kinzigtal melden sich bei uns an", berichteten Wolfgang Krein, Wolfgang Lindenblatt und Bernd Reekers. (kel) +++