Erstes Treffen der Salmünster Passionsspieler: Maria Hummel stellt Projekt vor

23.05.17 - Ein Olivenhain. Ein Mann kauert zwischen den Bäumen. Er hat Angst, Angst vor dem Tod. Wie weit ist er bereit zu gehen. Wie stark ist sein Vertrauen? „Glaubt. Handelt.“ ist das Thema der Passionsspiele Salmünster vom 17. Februar bis 17. März kommenden Jahres.

Noch sind es 253 Tage bis zur Premiere. Beim ersten Treffen der Passionsspieler am vergangenen Sonntag hat Spielbeauftragte Maria Hummel das Projekt vorgestellt. „Neben der Passionsgeschichte gibt es eine zweite Ebene. Die spielt im Garten Gethsemane. Dort trifft Jesus noch einmal auf seine Jünger. Es folgt ein intensiver Gedankenaustausch über das Vertrauen auf Gott, in sich selbst und Handeln“, berichtete die Spielbeauftragte. Die Passionsgeschichte sei aktueller denn je. Nur wer handle, könne sein Leben und die Welt verändern. Maria Hummel hat den Text, der gerade von Theologen gegengelesen werde, komplett neu geschrieben. Die Proben beginnen nach den Sommerferien im August.

Die Passionsspiele 2018 bringen einige Neuerungen. Es gibt zwölf Aufführungen, eine mehr als früher. Auf der ersten Empore finden weitere 35 Zuschauer erstmals Platz. Die Passionsmusik schreibt der Komponist Stephan Wehrle von der Musikhochschule Trossingen. Die künstlerische Leitung übernimmt die Theater- und Musikpädagogin Laura Nerbl.

„Ich bin gespannt darauf, wie wir die Geschichte erzählen wollen. Ich inszeniere nicht euch, sondern mit euch“, betonte die Heidenheimerin beim ersten Treffen. Laura Nerbl studierte bis 2013 Kulturwissenschaften, Theater und Musik an der Universität Hildesheim. Schon vor ihrem Studium inszenierte sie als Spielleiterin Jugendtheaterstücke mit der Theaterjugend Höhenkirchen in ihrem Heimatort bei München. Nach ihrem Abitur arbeitete sie eine Spielzeit als Praktikantin in der Educationabteilung der Bayerischen Staatsoper, wo sie das Jugendfestspielprojekt „About us!“ als Produktionsassistentin betreute. Während ihrem Studium folgten freie Mitarbeiten auf dem Kampnagel in Hamburg, im Fastfood Improvisations Theater in München und weiterhin bei der Bayerischen Staatsoper. Mit den Passionsspielen Salmünster inszeniert sie nach einer Stückentwicklung über „Jedermann“ zum zweiten Mal einen religiösen Stoff.

Das Konzept , die biblischen Passionsgeschichte mit Fragestellungen aus der Gegenwart und Lebenswirklichkeit der Akteure zu verknüpfen und neu zu diskutieren, sei für sie ein spannender Ansatz für die künstlerische Verarbeitung des Stoffes, betonte die Regisseurin.

Stolz präsentierte Öffentlichkeitsbeauftragter Thomas Hummel den Botschafter des Papstes in Deutschland, Erzbischof Dr. Nikola Eterovic, als Schirmherren der Passionsspiele 2018. „Wir haben zusammen mit Pfarrer Dr. Michael Müller den Apostolischen Nuntius in Berlin besucht und für unsere Passion begeistert. Es ist uns eine große Ehre, dass er die Eröffnungsmesse halten wird.“ Die Passionsspiele seien Teil der christlichen Tradition und eine schöne Möglichkeit die Passion Jesu Christi zu verkünden, habe der gebürtige Kroate Eterovi? bei dem Besuch betont. Die Spiele seien „ein guter Weg, junge Menschen für die Kirche zu begeistern“. Die richtige Sprache zu finden und so Fragen der jüngeren Generationen zu beantworten, sei eine große Aufgabe. +++