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Projektleiter Uwe Schnorrer vor der ersten Generation der Flotationsanlage im Kaliwerk Neuhof-Ellers - Fotos: Marius Auth / K+S

NEUHOF Einbau neue Flotationsanlage

Fördern bis 2050: Zukunftsinvestition für K+S-Kaliwerk Neuhof

24.05.17 - Tief unter Osthessens Erde liegen die kalihaltigen Gesteinsschichten, welche dem Kaliwerk Neuhof die Zukunft sichern. Jetzt wird im Werk eine neue Flotationsanlage installiert, mit der auch nach 2035 das weiße Gold effizient gefördert werden kann.

500 Tonnen Gewicht kann der mächtige Autokran heben, 20 Tonnen wiegt das Maschinenteil, welches passgenau von oben ins Betriebsgebäude gesetzt wird. Wenn die neue Anlage fertig aufgebaut ist, kann mit ihr die Ausbeute des wertvollen Rohstoffs im traditionsreichen Kaliwerk Neuhof-Ellers verbessert werden: „In der Grube wird das Rohsalz aus einer Tiefe von 535 Metern gefördert und durch Mühlen und Siebe auf eine Korngröße von weniger als einem Millimeter gemahlen. Erst dann können die gewünschten und ungewünschten mineralischen Bestandteile getrennt werden. Neben der elektrostatischen Aufbereitung, bei der man sich die unterschiedliche Aufladung der Bestandteile zur Trennung zunutze macht, wird in die Salzlösung Luft eingeblasen, damit sich daran bestimmte Mineralsorten anlagern. Dieses Flotationsverfahren werden wir durch die neue Anlage verbessern können“, erklärt Projektleiter Uwe Schnorrer, der im Betriebsgebäude vor mannshohen Aufbauten steht, die aus der Salzbrühe das begehrte Magnesiumsulfat und Kaliumchlorid gewinnen.

Bis etwa 2035 kann das Flöz Hessen liefern, bis in die 2050er-Jahre das Flöz Thüringen. ...

Der Schacht in Neuhof-Ellers wurde bereits im Jahr 1906 geteuft.

Von der Fördergrube bis zur Verladung des fertigen Produkts reicht der Verarbeitungsprozess ...

20 Tonnen wiegt ein Maschinenteil der neuen Flotationsanlage, welche die Zukunftsfähigkeit ...

In der ersten Stufe der Flotation werden die Feststoffe im Gemisch mit Luftblasen behängt. ...

Ein Kran mit 500 Tonnen Tragkraft wurde angefordert, um die Teile der neuen Flotationsanlage ...


Fünf Flotationsanlagen, teils Jahrzehnte alt, stehen dort bereits. Die sechste, für die momentan die Maschinenteile installiert werden, wird im August in Betrieb genommen werden: „Das Kaliflöz Hessen liegt in einer Tiefe von 535 Metern und wird uns noch bis ins Jahr 2035 mit Rohsalz versorgen. Das 50 Meter tiefer gelegene Flöz Thüringen könnte bis in die 2050er-Jahre liefern, weist aber eine geringere Wertstoffhaltigkeit auf. Deswegen ist die neue Anlage eine Investition in die Zukunft: Bis das Flöz Hessen ausgebeutet ist, werden wir damit die Zeit, die das Gemisch in der Salzbrühe verweilen kann, erhöhen und dadurch die Ausbeute verbessern. So muss weniger Wertstoff auf die Halde. Nach 2035, wenn wir auf Menge arbeiten werden, wird sie helfen, den Durchsatz zu verbessern“, so Schnorrer. Vier Millionen Tonnen Rohsalz werden in Ellers jedes Jahr gefördert, Zukunftsfähigkeit ist auch für die jungen Fachkräfte von morgen wichtig: „Wer jetzt mit 16 Jahren zum Bergbautechniker bei uns ausgebildet wird, kann – so Gott will – noch 40 Jahre bei uns arbeiten. Für den erhöhten Förderdurchsatz der Zukunft müssen zudem bauliche Veränderungen getroffen werden: Das Fördergerüst wird verstärkt, die Schachtförderung angepasst – die Infrastruktur unter der Erde ist dagegen bereits vorhanden, um aus dem Flöz Thüringen fördern zu können“, so Schnorrer.

Aufschwimmende Kieserit-Partikel werden in der Flotationsanlage mit dem Schaum ...

4 Millionen Euro wurden investiert, um die Ausbeute am Wertstoffen zu erhöhen. ...

16 Meter lang ist die erste Stufe der Flotation, 10 Meter die zweite - im Betriebsgebäude ...


Bereits im Jahr 1906 wurde der Schacht Ellers erschlossen, inzwischen erstreckt sich das Grubenfeld tief unter der Erde in Nord-Süd-Richtung zwischen Großenlüder und Flieden und in Ost-West-Richtung zwischen Hosenfeld und Kerzell. 750 Mitarbeiter, darunter 45 Auszubildende, werden im Werk Neuhof-Ellers beschäftigt, hochwertige Düngemittel für die europäischen Agrarmärkte werden auf vier Gleis- und LKW-Beladestellen verladen – 7000 Tonnen beträgt die tägliche Verladeleistung: „In die neue Flotationsanlage, die im August fertiggestellt sein wird, investieren wir insgesamt vier Millionen Euro. Die Hauptflotationsanlage ist 16 Meter lang, die Nachflotationsanlage 10 Meter – wir mussten deswegen eine bestehende Leitwarte zurückbauen, um die riesigen Maschinen im bestehenden Betriebsgebäude überhaupt unterbringen zu können“, so Schnorrer.

Passgenau setzt der Kran das Maschinenteil von oben ins Betriebsgebäude. ...


Von den 500 Tonnen Tragkraft des Krans bleiben wegen der Länge des Auslegerarms gerade genug, um das Maschinenteil sicher zu heben. Millimeter für Millimeter nähert sich der Metallklotz aus luftiger Höhe dem Bestimmungsort im Gebäude – von unten dirigiert der Projektleiter mit dem Funkgerät: „Der Spielraum für die Einpassung beträgt nur wenige Zentimeter – auf den letzten Metern darf kein Manövrierfehler passieren.“ (Marius Auth) +++


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