Staatsanwalt ermittelt wegen versuchter Tötung - U-Haft oder Psychiatrie?

24.05.17 - Nach der gestrigen Attacke auf eine 38-jährige Gerichtsvollzieherin, Mitarbeiter des Ordnungsamtes  und einer Polizistin in Bad Hersfeld ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft Fulda wegen versuchter Tötung. Der 56-Jährige Tatverdächtige war offenbar wegen einer bevorstehenden Pfändung von mehreren tausend Euro ausgerastet und sofort aus dem Haus gerannt. Dort schlug er mit einer Dachlatte auf den Pkw des Hausbesitzers ein und demolierte die Windschutzscheibe. Auch die flüchtende Gerichtsvollzieherin verfolgte er mit der Dachlatte.

Anschließend lief er ins Haus zurück und schüttete Benzin in den Hausflur der Wohnung, in Richtung der Gerichtsvollzieherin und eines Mitarbeiters des Ordnungsamtes. Dabei wurde die Kleidung dieser Beiden mit dem Benzin benetzt. Auch seine eigenen Familienmitglieder im Alter zwischen 17 und 58 Jahren hatte der 56-Jährige verfolgt. Im Anschluss legte er im Flur seiner Wohnung Feuer, wobei er selbst verletzt wurde. Die Polizei konnte ihn davon abhalten in das offene Feuer zu laufen. Er wurde festgenommen und in ein Hersfelder Krankenhaus gebracht, wo er sich auch heute noch befindet. Der Brand in der Wohnung konnte von der Freiwilligen Feuerwehr Bad Hersfeld sehr schnell gelöscht werden. 

Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes und die 31-jährige Polizistin waren gestern vorsorglich wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht worden, die Gerichtsvollzieherin hatte unter Schock gestanden. Mittlerweile konnte alle wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Heute noch will die Staatsanwaltschaft Fulda entscheiden, ob der Mann in Untersuchungshaft kommt oder in der Psychiatrie untergebracht wird. +++