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Rechts im Bild Hessentagsbeauftragte Anke Hofmann, daneben von rechts Andrea Jung, Hallenmanagerin Anne Groß, Markus Heide, Erster Stadtrat Gunter Grimm und Pressesprecher Meik Ebert. Die Konrad-Duden-Singers und die Band der Geistalschule sorgten für die musikalische Umrahmung. - Fotos: Gudrun Schmidl

BAD HERSFELD Großveranstaltungen ja oder nein?

Hessentag, nicht kleckern, sondern klotzen - Gut besuchter Info-Abend

26.05.17 - Es war der erste Schritt eines Dialoges mit den Bürgerinnen und Bürgern in der Planungsphase des 59. Hessentages, der vom 7. – 16. Juni 2019 in Bad Hersfeld ausgerichtet wird. „Wir alle sind der Hessentag. Ohne euch, ohne sie, geht es nicht“, machte Erster Stadtrat Gunter Grimm in seiner Begrüßung deutlich und erhoffte sich ein Meinungsbild von den 130 bis 140 Besuchern, die am Mittwoch der Einladung zu einer Informationsveranstaltung rund um das Thema Großveranstaltungen in die Schilde-Halle gekommen sind. Stadt-Sprecher Meik Ebert, der die Moderation übernahm, ermunterte die Anwesenden, sich durch Anregungen, Kritik und mit Vorschlägen zu beteiligen.

Erster Stadtrat Gunter Grimm

Die Schulband der Geistalschule in Minimalbesetzung

Hessentagsbeauftragte Anke Hofmann zeigte sich überwältigt von der Resonanz und machte deutlich, dass Bad Hersfeld beim Hessentag Gastgeber für alle Hessen sein wird. Das älteste und größte Landesfest in Deutschland wurde 1961 ins Leben gerufen vom damaligen Ministerpräsidenten Georg August Zinn. „Es ist ein Fest für die Bürger und mit den Bürgern“, betont Anke Hofmann. Finanziert werde die zehntägige Veranstaltung zum einen mit Geld vom Land und aus kommunalen Mitteln. Die fünf verpflichtenden Module für jede Hessentagsstadt sind die Landesausstellung, die Ausstellung „Natur auf der Spur“, das Festzelt, Parkplätze und der Hessentagsumzug. Die hohen Anforderungen an die Sicherheit sind dabei ein nicht zu unterschätzender und mitunter nicht planbarer Kostenfaktor, macht Anke Hofmann deutlich. Zwei Millionen Defizitausgleich wird Bad Hersfeld vom Land zugestanden und damit deutlich weniger als den Städten zuvor.

Andrea Jung, kaufmännische Leiterin der Bad Hersfelder Festspiele und das Hessentagsteam ...

An diesem Abend stand jedoch die Frage nach Großveranstaltungen im Vordergrund und schnell kristallisierte sich heraus, dass in der Bürgerschaft die Meinungen geteilt sind. Zu hohe Kosten, zu wenig Nachhaltigkeit fürchten besorgte Bürger, den „schlechtesten Hessentag aller Zeiten“ dagegen diejenigen, die auf große Konzerte und Partys setzen. Beklatschte Wortmeldungen wie „Mir graust vor der Zeit nach dem Hessentag“ aus finanziellen Gesichtspunkten heraus wechselten mit euphorischen Hinweisen auf die ansteckende emotionale und zwischenmenschliche Nachhaltigkeit und die zu erwartende Welle der Begeisterung, die das finanzielle Risiko wert sind, die ebenfalls mit Applaus bedacht wurden.

Mit Andrea Jung, kaufmännische Leiterin der Bad Hersfelder Festspiele, stand eine Frau mit Erfahrung Rede und Antwort. Sie war unter anderem schon mit Peter Maffay und den Scorpions beim Hessentag. Sie weist auf die drei großen Posten bei den Kosten von Großveranstaltungen hin: die Gage, die Produktion und das spielfertige Haus. „Der Veranstalter ist der letzte, der verdient“, warnt sie und ergänzt: „Der Knackpunkt bleibt die Infrastruktur“.
Als mögliche Veranstaltungsräumlichkeiten werden die Stiftsruine mit 1300 Plätzen, die Schilde-Halle mit 700 bis 1600 Plätzen und das Festzelt mit 5000 Plätzen benannt. Für mögliche Großveranstaltungen mit bis zu 15.000 Besuchern wird von den Verantwortlichen das Hessenstadion ins Auge gefasst. MSO-Schulleiter macht sich für das Obersbergstadion als Alternative stark, da hier die benötigte Infrastuktur bereits vorhanden ist. Die vorgeschlagenen Fuldawiesen beim Aqua Fit und die Rennbahn des Motorsportclubs scheiden aus naturschutzrechtlichen Gründen aus. Geprüft werden soll dagegen der Vorschlag, den Flugplatz am Johannesberg einzubinden.

Die Konrad-Duden-Singers

Die Befürworter von Großveranstaltungen argumentieren, dass die Entscheidung für den Hessentag in Bad Hersfeld gefallen ist und sich die Stadt nunmehr auch bestens präsentieren sollte. „Nicht kleckern, sondern klotzen“, ist die Botschaft, denn selbst Jugendliche  haben bereits signalisiert: „Wenn keine Künstler kommen, könnt ihr den Hessentag gleich vergessen“. Auch nach den beliebten Events von Radiosendern wurde gefragt. „Das Radio wirbt, das Risiko bleibt bei der Stadt“, erklärt Anke Hofmann. Die Vorschläge, welche Künstler auftreten sollen, waren vielfältig. Genannt wurden unter anderem Andreas Gabalier, Crow, Edguy, Glasperlenspiel, Silbermond, Ich + Ich, Andreas Bourani, Christina Stürmer, Adel Tawil und als „Herzenswunsch“ Stargeiger David Garrett in der Stiftsruine. Eine junge Frau reiste extra aus Schlitz an, um das Interesse von EX-DSDS-Sänger Thomas Godoj an einem Auftritt beim Hessentag in Bad Hersfeld zu signalisieren.

Über die Verpflichtung von Künstlern informierte ebenfalls Andrea Jung. Am einfachsten und günstigsten sei es,  Künstler einzubinden, die ohnehin gerade auf Tournee sind, eine neue CD promoten oder eine fertige Produktion anbieten können. Buchen und bekannt geben könne man die Künstler frühestens ein Jahr vorher. Andrea Jung zeigt sich zuversichtlich, dass ein schönes Programm der Verhältnismäßigkeit entsprechend zusammengestellt werden kann. Über das endgültige Hessentagsprogramm entscheidet letztlich die Stadtverordnetenversammlung. Sie kommunizierte außerdem, dass sich Intendant Dieter Wedel freut, dass der Hessentag in Bad Hersfeld stattfindet. Das Nebeneinander von Festspielproben und Hessentag sollte kein Problem sein. Im Gegenteil: „Wir sehen das als Win-Win-Situation“, betonte Andrea Jung und versicherte, dass sich die Festspiele stark ins Hessentagsprogramm einbringen werden.

Gunter Grimm freute sich über den zwar ergebnisoffenen, aber sachlichen und guten Dialog, der fortgeführt wird. Zusätzlich wird eine Internetplattform eingerichtet, auf der sich jeder rund um den Hessentag informieren und auch abstimmen kann. Per E-Mail: [email protected] kann jeder Kontakt zum Hessentagsteam der Stadt aufnehmen. Hier sollte man sich bei Interesse auch schnellstmöglich zu der von der Stadt angebotenen Fahrt zum Hessentag in Rüsselsheim am 13. Juni 2017 anmelden. (Gudrun Schmidl) +++

 

 

 

 

 

 

 


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