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Das Präsidium mit dem Generalsekretär (v.li.): Christoph Schwab, Markus Schleicher, Elhadj As Sy, Prof. Dr. Martin Hessmann, Dr. Andreas Opitz und Christoph Jordan. - Fotos: Hendrik Urbin

GENF "Mein Job ist Berufung"

Faszination Rotes Kreuz (2): 60 Min.-Audienz bei Generalsekretär Elhadj As Sy

01.06.17 - "Es geht um Menschen wie Sie, die Tag für Tag helfen. Durch Ihre humanitäre Arbeit erlangen wir weltweit großen Respekt und Unterstützung. Keine andere Organisation tut so viel für Flüchtlinge, wie das Rote Kreuz." Das sagt Elhadj As Sy, der Generalsekretär der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften. Er hat trotz seines vollen Terminkalenders die Delegation des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) aus Fulda am Hauptsitz in Genf (Schweiz) empfangen. As Sy ist neben dem in Japan lebenden Präsidenten der Föderation ranghöchster Repräsentant der weltweit größten Hilfsorganisation.

Mit zufriedenem Gesichtsausdruck und im hellem Anzug betritt der charismatische Mann den Besprechungsraum der Föderation. Er wirkt bescheiden. Elhadj As Sy strahlt Dankbarkeit aus. Er spricht hervorragend Deutsch und sagt aus voller Überzeugung: "Es ist für mich eine große Ehre, hier unsere eigenen Leute willkommen zu heißen. Danke für alles, was Sie tun." Statt der geplanten halben Stunde hat sich der Föderations-Chef knapp 60 Minuten Zeit für die Fuldaer genommen.

Der Erfolg des Roten Kreuzes sei die Summe aller Mitglieder, Mitarbeiter, Ehren- und Hauptamtlichen, so der Generalsekretär. "Wenn man sich die aktuelle Lage in der Welt anschaut, dann sieht man, wie wichtig unsere Arbeit ist." Über 125 Mio. Menschen sind aktuell, über alle Kontinente verteilt, auf der Flucht. Armut, Naturkatastrophen und Konflikte sind Gründe dafür. "Nach internationalem Recht sind 65 Mio. Menschen von ihnen anerkannte Flüchtlinge. Wir unterstützen sie im Rahmen der humanitären Hilfe."

Besuch der Fulda-Delegation beim Generalsekretär der Internationalen Föderation ...

Markus Schleicher, Christoph Schwab und Prof. Dr. Martin Hessmann bei dem Gespräch ...


In den Krisengebieten gibt es keine Ärzte, keine Schule, einfach Nichts. "Wenn ich mir vor Ort ein Bild mache, treffe ich immer wieder Kinder ohne Perspektive. Das ist wirklich traurig. Jeder von uns kann mit solchen Situationen konfrontiert werden", erklärt der Rotkreuz-Generalsekretär und betont: "Wir sind aus einem Schlachtfeld in Solferino entstanden. Schlachtfelder gibt es heute überall, auch auf unseren Straßen in Europa: Berlin, Manchaster, Nizza. Der Terror ist ganz nah."

Erste Berührungen hat Elhadj As Sy mit dem Roten Kreuz schon als 3-Jähriger gemacht. "Ich stamme aus einem kleinen Dorf in Senegal (Westafrika, d. Red.). Damals hatte ich immer Angst, als Helfer vom Roten Kreuz kamen und uns geimpft haben. Ein paar Jahre später dann, der nächste Kontakt. Es war äußerst positiv, denn jeden Mittwoch hat das Rote Kreuz unser Dorf mit Buttermilch versorgt. Ich war so dankbar."

Der Fuldaer Rucksack durfte nicht fehlen.

As Sy freute sich sehr über das Gastgeschenk der Besucher aus der Domstadt. ...

Gruppenbild mit der Delegation.


Der Generalsekretär hat in seiner Jugend viel Not und Elend gesehen und erlebt. Er hat es aber geschafft, sich unter schwierigen Bedingungen zu bilden ("Die Schule war in einer Strohhütte") und später auch ein Studium absolviert. "Es war viel Glück dabei. Heute möchte ich alles, was mir gegeben wurde, zurückgeben. Mein Job ist nicht nur Arbeit, sondern Berufung."

DRK Fulda-Präsident Prof. Dr. Martin Hessmann spricht As Sy besonderen Dank aus. "Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sie uns - aus internationaler Sicht betrachtet - als kleinen Kreisverband, hier in der Weltzentrale, empfangen." Normalerweise sind Regierungschefs und Außenminister der Länder die Ansprechpartner des Generalsekretärs, der viel durch die Welt reist. "Dieser Mann hat mich sehr beeindruckt: Wir haben inhaltlich eine lebhafte Diskussion geführt - über Themen, die uns gemeinsam berühren, insbesondere in der Flüchtlingskrise."

"Wir sind in der Föderation sehr persönlich, warmherzig und mit viel Menschlichkeit aufgenommen worden", sagt Prof. Hessmann zu OSTHESSEN|NEWS. Alle Gespräche mit den Verantwortlichen von Föderation und Internationalem Komitee seien von gegenseitigem Respekt geprägt gewesen. "Beim Komitee haben wir am Vormittag einen informativen Einblick in die Arbeit des Roten Kreuzes in Kriegsgebieten erhalten."

Christoph Schwab, Thomas Klemp, Elhadj As Sy und Prof. Dr. Martin Hessmann. ...


Die einmalige Chance, Elhadj As Sy nach Osthessen einzuladen, hat DRK Fulda-Geschäftsführer Christoph Schwab ergriffen. "Wir sind ein leistungsstarker Kreisverband und haben zuletzt in der Flüchtlingshilfe und der Betreuung von über 2.600 Migranten an fünf Standorten Maßstäbe gesetzt, die auch in Berlin hohe Beachtung gefunden haben." Eine Zusage - womöglich zum Jahresempfang 2018 - hat der Generalsekretär dem Fuldaer Kreisverband schon gegeben. As Sy dazu: "Deutschland ist immer eine Reise wert." Bis dahin bleibt die Domstadt nur im kulinarischer Erinnerung, denn der Generalsekretär hat einen Original 'Fuldaer Rucksack' erhalten. Wenn das mal keine tolle Botschaft ist. (Christian P. Stadtfeld, z.Zt. in Genf) +++

Die Fuldaer Delegation in den Räumen des Komittes.

Einblicke in die Arbeit des Roten Kreuzes in Kriegsgebieten durch anvertrauter des Rotren Kreuzes. ...

Wann darf das Rote Kreuz in Kriegsgebieten helefen? Solche Fragen wurden sehr ausführlich erläutert. ...

Der Sitz der UN in Genf.

Das Gebäude des IKRK wird gerade saniert.


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