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Alice im Wunderland verzaubert die Zuschauer - Fotos: Gudrun Schmidl

BAD HERSFELD Kleine Festspiele im Buchcafé

Theatersterne und Theaterkracher - zwei "Eigengewächse" an einem Nachmittag

01.06.17 -
Eingebettet in den neuen Fachbereich Generationen veranstaltet die Stadtjugendpflege Bad Hersfeld in dieser Woche zum 15. Mal die „Kleinen Festspiele“. Während der Kinder- und Jugendtheater-Woche gibt es altersgerechte, phantasievolle und selbst erarbeitete Stücke im Buchcafé, Brink 11, zu sehen, die sich an alle Altersstufen, sogar an Erwachsene, wenden. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings. „Die durchgebrannten Pürierstäbe“, die erfolgreiche Theatergruppe der Stadtjugendpflege, musste schon im Vorfeld krankheitsbedingt ihre Teilnahme absagen. Mit ihren Eigenproduktionen konnten am Dienstag jedoch die „Theatersterne vom Johannesberg“ und die „Theaterkracher“ punkten. Zur Freude von dem Fachbereichsleiter Generationen, Edgar Steube, der wie immer die Leitung der „Kleinen Festspiele“ übernommen hat, ist das Interesse an den Aufführungen auch in diesem Jahr riesengroß, so groß wie Alice nach dem Genuss eines Kuchens wird.

„Alice im Wunderland“ haben die Theatersterne unter der Spielleitung von Marina Doncev und Irina Prendel einstudiert. Ein fröhliches Bühnenbild, wunderschöne Kostüme und spielfreudige, ganz zauberhafte junge Schauspieler versetzten die begeisterten kleinen und großen Zuschauer in eine wundersame Welt. Alice wurde von drei Mädchen namens Angelina, Thadea und Darline gespielt, alle unterschiedlich groß, aber alle gleichermaßen begabt. Alice, das Kaninchen, die Grinsekatze, der Herzkönig und die Herzkönigin mit einem großen Spielkartenhofstaat und der verrückte Hutmacher hatten in nur 30 Minuten Spielzeit ihre großen Auftritte, genau wie Dideldei und Dideldum, deren unglaublicher Tanz besonders laut bejubelt wurde.

Es ist wirklich bemerkenswert, ein ganzes Buch so kompakt zu erzählen, für alle verständlich und nachvollziehbar und in vielen Teilen sehr anrührend. Das lag auch an den Nachwuchsschauspielern, die äußerst textsicher waren und sich auf der Bühne offensichtlich sehr wohl fühlten. Edgar Steube hat mit seiner Aussage: „Neben den großen Festspielen sind wir klein, aber fein“ völlig ins Schwarze getroffen. Mit  „gutem Geschmack“ wird Jahr für Jahr ein großartiges Programm zusammengestellt, das Erfolgsrezept der „Kleinen Festspiele basiert aber darauf, dass nicht nur Profis gastieren, sondern dass auch heimische Gruppen und Künstler eine Bühne erhalten.

So wie die „Theaterkracher“, bestehend aus acht heimischen Erzieherinnen und einem Erzieher. Sie nahmen die Kinder und ihre erwachsenen Begleiter mit auf eine Reise mit der Eisenbahn, die Ela (Michaela Gerlach) aus Bad Hersfeld gewonnen hat. Ela, ein Temperamentsbündel mit herausragender Mimik und Gestik, kam weit rum. Von der Nordseeküste nach Bayern, wo – pädagogisch wertvoll – nicht nur Essgewohnheiten, Sitten und Gebräuche thematisiert wurden, sondern auch im entsprechenden Dialekt gesprochen wurde und im Friesennerz oder in Tracht getanzt wurde. Da machte auch Ela in ihrer Hersfeld-Tracht eine gute Figur. Von Deutschland aus schaffte sie es mit der Eisenbahn bis nach Amerika und zurück ging die lustige, musikalische Reise über China und Afrika, die – weil sie so schön war – gleich noch ein weiteres Mal vor vollem Haus aufgeführt wurde.

Am Dienstagvormittag gastierten die Sommernachtsträumer mit dem Stück „Die Welle“, das von einer Schulklasse handelt, die sich auf ein Projekt mit dem Thema Selbstherrschaft einlässt und das bereits bei der Premiere im Audimax der Obersbergschulen für Furore sorgte. Aus der Feder von der Bad Hersfelder Schauspielerin und Regisseurin Daniela Schöneberger stammt das Singspiel „Das Wasser des Lebens“, das schon in der Bad Hersfelder Martinskirche mit großem Erfolg aufgeführt wurde. Dieses Märchen mit wundervollen Melodien für Jung und Alt wird am Mittwoch um 15 Uhr im Buchcafé auf der Bühne zu sehen sein.

Edgar Steube, Fachbereichsleiter Generationen, überreicht dem stolzen König ...

Die „Eigengewächse“ wie auch die Profis regen mit ihren Produktionen zum Nachdenken, Lachen und Genießen ein. Schon am Montag zum Auftakt durften neugierige Kindergartenkinder „Frau Mangold in ihrem Garten“ besuchen. Das Theater LAKU PAKA aus Kaufungen unterhielt die kleinen Naturfans mit dieser amüsanten Geschichte. Mittwochvormittag sind Grundschulkinder aufgefordert, sich mit eigenen Vorschlägen und Ideen in die Aufführung „Wie im Märchen“ von dem Duo „Clapp & Buchfink“ einzubringen. Um Ausgrenzung und Mobbing geht es in der „Geschichte von Lena“, die das Trotz-Alledem-Theater aus Bielefeld am Donnerstag ab 10 Uhr präsentiert.

Ela (Michaela Gerlach) mag keinen Fisch mit Augen

Speziell an Jugendliche, Erwachsene und besonders Senioren wendet sich das Theater Zitadelle aus Berlin, das nach dem grandiosen Erfolg des letzten Jahres mit ihrem neuen Stück „Sag mal geht´s noch?“ die Lachmuskeln strapazieren will. Im Mittelpunkt stehen zwei Schafe, die im Altersheim „Zum Sonnenschein“ grasen wollen. Versprochen werden Verwicklungen mit skurrilen Tieren und einzigartige Musik. Für bei Vorstellungen um 15 (speziell Senioren) und 20 Uhr gibt es noch Restkarten an der Tageskasse im Buchcafé und im Vorverkauf bei der Kartenzentrale, Am Markt 1, in Bad Hersfeld. Telefon 06621/640-200.
(Gudrun Schmidl) +++

 


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