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Das Ensemble freut sich auf das Märchenspiel - Fotos: Erich Gutberlet

BAD HERSFELD Sieben auf einen Streich

Festspielmärchen: Das tapfere Schneiderlein – Regie Franziska Reichenbacher

01.06.17 - Das Theaterzelt im Stiftsbezirk, vis-á-vis der Stiftsruine, ist schon aufgebaut. Das Zelt ist größer als das Vorjahresmodell und bietet einen weiteren Vorteil: eine Tribüne mit bester Sicht auf das Geschehen von allen Plätzen aus. Hier wird das „Das tapfere Schneiderlein“ gespielt, nach dem Märchen der Brüder Grimm in der Bearbeitung von Franziska Reichenbacher. Das ausgewählte Märchen passt bestens in die Festspielstadt, denn es wird vermutet, dass das tapfere Schneiderlein sogar wirklich in Bad Hersfeld lebte. In einem der kleinen Fachwerkhäuser in einer Gasse der verwinkelten Altstadt, gleich hinter der Stiftsruine, soll die bescheidene Schneiderwerkstatt gewesen sein. Wissenschaftlich belegen lässt sich das nicht. „Grimms Märchen sind immer übertragbar auf jeden anderen Ort“, bekräftigt Franziska Reichenbacher, die auch in diesem Jahr das Märchen inszeniert.

Franziska Reichenbacher präsentiert:

das tapfere Schneiderlein


Am Mittwoch gewährte sie den Pressevertretern Einblick in die Probenarbeit, die seit zwei Wochen in vollem Gange ist und am Vortag ins Theaterzelt verlegt wurde, das durch die Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg als Hauptsponsor finanziert werden konnte. Marketingleiter Alfons Retting machte deutlich, dass die Sparkasse großes Interesse daran hat, den Menschen in der Region und dem nachwachsenden Publikum etwas zu bieten und damit zielgerichtet investiert. Franziska Reichenbacher betont, dass das Kindertheater von ihr, vom gesamten „Schneiderlein-Team“ und von Intendant Dieter Wedel sehr ernst genommen wird mit dem Anspruch, qualitativ gutes Theater anzubieten, welches Kinder und Familien gleichermaßen ansprechen soll.


„Wir machen uns viel Mühe, die gewünschten Schauspieler zu bekommen“, betont Franziska Reichenbacher während der Vorstellung des Ensembles aus erfahrenen Protagonisten und auch Jungschauspielern, die die Herzen der kleinen und großen Märchenfreunde gewinnen wollen. In die Rolle des Fritz Zwibbel, also des tapferen Schneiderleins, schlüpft Sasha Bornemann, der 2016 als Dummling im Festspiel-Märchen „Die Goldene Gans“ begeisterte. Jaris, der traurige, junge König, wird von Yorick Tortochaux verkörpert, der als „Theo, der mittlere im Brüder-Trio“ im Vorjahresmärchen positiv auffiel. Ihr Festspieldebüt gibt Neele Pettig als Studentin Elli und Freundin des tapferen Schneiderleins, die bei der Präsentation aus terminlichen Gründen nicht dabei sein konnte. Roland Schreglmann strotzt vor Kraft als Metzger „August der Starke“ und Sarah Elena Timpe, bekannt aus der ARD-Telenovela „Sturm der Liebe“, verkörpert die zauberhafte Prinzessin Caroline. Elisabeth Degen ist die Finanzministerin in dem Märchen und im wirklichen Leben die erfolgreiche Tochter des beliebten Schauspielers Michael Degen. Andrés Mendez wird als General Olaf zu sehen sein und Marcel Bartsch, im nahen Homberg (Efze) geboren und Student der Schauspielschule Kassel, muss sich als Apothekersohn, Lakai und Pförtner beweisen.


„Das tapfere Schneiderlein ist eine Geschichte über Täuschung und die Frage von Schein und Sein. Ein Märchen über die Macht der Vorstellung und wie am Ende einer sich neu erfindet, weil alle etwas anderes in ihm gesehen haben“, macht Franziska Reichenbacher auf ihr drittes Märchen neugierig, das sie für die Festspiele überarbeitet hat. Das Märchen ist gleich doppelt gut gewählt, denn es erinnert an das späte Mittelalter, als die Weber und Tuchmacher die führenden Zünfte in Bad Hersfeld waren. Diese Webereien bildeten die Grundlage für die blühende Textilwirtschaft der Stadt Hersfeld bis ins 19. Jahrhundert hinein. Den kleinen Besuchern wird das herzlich egal sein, denn sie werden mit Spannung verfolgen, wie das tapfere Schneiderlein seine neu erworbene Kraft einsetzt.


„Es ist ein handfestes, rustikales Märchen der Brüder Grimm mit einer gewissen Härte“, macht die Regisseurin deutlich und ergänzt: „Es wird daraus keine Prinzessinnengeschichte“. Der von dem tapferen Schneiderlein getragene Gürtel, bestickt mit den Worten „Sieben auf einen Streich“, inspirierte Franziska Reichenbacher bei der Auswahl.

Es gibt ein fiktives Königreich, zwei „Riesen“ im Kabinett, in Gestalt von dem General und der Finanzministerin, der man nicht trauen kann - oder doch? Der König ist voller Angst vor einer Intrige und weiß nicht, wer lügt und wer die Wahrheit sagt. Zwei ausgewählte Szenen, die Begegnung des tapferen Schneiderleins mit „August dem Starken“ im Wald und sein Zusammentreffen - inzwischen als Hofschneider berühmt -  mit der Finanzministerin bei der Anprobe in seiner Schneiderwerkstatt im Schloss wurden gezeigt, um Probeneindrücke zu vermitteln und die Richtung der Figuren aufzuzeigen.

Von innen gleicht das Theaterzelt gewollt einem Zirkuszelt. „Wir verleugnen nicht den Raum, arbeiten mit offener Bühne und andeutungsweise mit Zirkuselementen“, erklärt Franziska Reichenbacher die Vorgehensweise. „Das gibt viel Raum für Fantasie und vieles passiert dadurch in den Köpfen der Zuschauer“. Zum ersten Mal wird eine Märchenproduktion bei den Bad Hersfelder Festspielen von eigens komponierter Musik untermalt. Ein Novum ist, dem hessischen Ferienkalender geschuldet, dass die Kinderproduktion vor allen anderen Produktionen am Dienstag, 13.06.2017, Premiere feiert. Es werden also vor den Ferien, aber auch während der Ferien bis zum 09.07.2017 Vorstellungen am Vormittag und am Nachmittag angeboten. Tickets gibt es bei der Kartenzentrale in Bad Hersfeld, Am Markt 2, unter Telefon 06621/640-200 und per e- Mail: [email protected] (Gudrun Schmidl) +++

 

 

 


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