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- Fotos: Gerhard Manns

BAD HERSFELD ACE Vekehrssicherheitskampagne

Kopf hoch, Augen auf, Hirn an, Ablenkung durch Handy häufige Unfallursache

02.06.17 - Etwa 2,4 Millionen Verkehrsunfälle gibt es pro Jahr in Deutschland, etwa ein Drittel davon werden durch Ablenkung verursacht und wiederum ein Drittel dieser Unfälle geht auf die Handynutzung im Straßenverkehr zurück. Das ist die traurige Bilanz des Auto Club Europa (ACE). Deswegen wurden an markanten Stellen im Bad Hersfelder Innenstadtbereich, wo an Fußgängerüberwegen mit und ohne Ampel, viele Fußgänger unterwegs sind, Zählungen durch den ACE und die Kreisverkehrswacht durchgeführt.

An den Zählstellen an der Kreuzung Kino Ecke/Sparkasse, am Zebra Streifen vor der Konrad-Duden-Schule, an der Ecke Breitenstraße/Dudenstraße und an der Kreuzung zur Hochbrücke vor dem alten Telekom Gebäude wurde das Verhalten der Fußgänger überprüft und anhand von Strichlisten dokumentiert. Das Ergebnis präsentierte der Regionalbeauftragte des ACE Hessen, Uwe Völker OSTHESSEN|NEWS in einer Pressemitteilung nach der Aktion.

Überprüft wurde das Verhalten aller Fußgänger, hauptsächlich die, die mit dem Smartphone die Straße überquerten, dabei telefonierten, SMS geschrieben hatten oder mit den sogenannten Stöpseln im Ohr unterwegs waren und dabei Musik hörten.

Erich Wirf behält den Überblick

Das ist gefährlich, Smartphone auf Zebrastreifen

Das Ergebnis im Einzelnen

Männer insgesamt 387, davon mit Smartphone 44 = 11,36 Prozent, ohne Smartphone 343.
Frauen insgesamt 416, davon mit Smartphone 96 = 23,07 Prozent, ohne Smartphone 320.
Summe aller Männer und Frauen 803, davon mit Smartphone 17 Prozent.
Kinder und Jugendliche bis ca. 18 Jahre.
Männliche 223, davon mit Smartphone 37 = 16,59 Prozent, ohne Smartphone 186.
Weibliche 416, davon mit Smartphone 59 = 24,58 Prozent, ohne Smartphone 181.
Summe aller Kinder und Jugendlichen 463, davon mit Smartphone 20,73 Prozent.

Verkehrsregeln für manche ein Fremdwort?

Sehr beunruhigend ist die Feststellung von allen Zählern, dass sich viele Fußgänger überhaupt nicht an die Verkehrsregeln halten und bei Rot über die Kreuzung laufen. Auch das Telefonieren mit dem Smartphone beim Überqueren des Fußgängerüberweges sei sehr oft, viel zu oft beobachtet worden.

„Dies sei leichtsinnig und sehr gefährlich, ja sogar manchmal lebensgefährlich, genauso wie das Tragen von Ohrhörern als Fußgänger mit lauter Musik. Man hört dadurch einfach nicht mehr, wenn sich ein Fahrzeug nähert, darüber müssten sich eigentlich alle im Klaren sein“, so Uwe Völker vom ACE und der Vorsitzende der Kreisverkehrswacht Hersfeld-Rotenburg Reinhold Bleß bei der Zählung, mit der ernüchternden Bilanz nach der Aktion in Bad Hersfeld.

Gholam Mohammadi, ein Flüchtling aus Afghanistan, Mitglied in der Verkehrswacht ...

Gholam macht die junge Frau auf ihr Verhalten aufmerksam, sie gelobte Besserung ...

Immer wieder das Smartphone, so auch bei diesen Mädels

Hintergrund: „Smombies“ die Dauer-Daddler

Bisher waren Alkohol und Drogen, zu hohe Geschwindigkeit und das Fahren ohne Gurt die drei „Killer“ im Straßenverkehr. Immer häufiger kommt ein vierter dazu: Ablenkung durch Smartphone und Co. Für die Dauer-Daddler, die ihre Finger gar nicht mehr vom Smartphone lassen können, hat sich sogar schon ein Begriff entwickelt, „Smombie“, ein Kofferwort aus Smartphone und Zombie. Mit der neuen Kampagne „Finger weg!“ will der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, die Fußgänger auf die Gefahr durch Ablenkung im Straßenverkehr aufmerksam machen.

So auch in der Festspielstadt Bad Hersfeld, wo der Autoclub und die Kreisverkehrswacht das Verhalten von Fußgängern an Ampeln und an Zebrastreifen dokumentierten. Im Jahr 2015 verunglückten 31.589 Fußgänger im Straßenverkehr, davon 534 tödlich! Mehr als jeder zehnte Tote im Straßenverkehr war ein Fußgänger. Obwohl die Fußgänger die Schwächsten unter den Verkehrsteilnehmern sind, stellen sie mit 60 Prozent aller Verkehrstoten den größten Teil in dieser traurigen Bilanz.

Besonders verwerflich und auch gefährlich ist es, wenn Erwachsene Fußgänger bei Rot über die Ampel laufen und mit ihrem Fehlverhalten Kindern und Jugendlichen ein schlechtes Beispiel geben, das regt förmlich zur Nachahmung an. Diese Rotlicht-Missachtungen sind mit etwa 40 Prozent die häufigste Unfallursache bei Fußgängern. Die Ergebnisse der Verkehrssicherheits-Aktion in Bad Hersfeld fließen in die bundesweite Studie ein, die der ACE voraussichtlich im Herbst veröffentlichen will. (Gerhard Manns) +++

Und die Stöpsel im Ohr, gefährlich

Die beiden ACE Zähler

Vorbildliches Verhalten von Hohenrodas BGM Andre Stenda, zweiter v. links und Gerhard Heß von ...

Ein schlechtes Beispiel, bei Rot über die Ampel

Reinhold Bleß von der Verkehrswacht gibt einem „Daddler“ Ratschläge

Uwe Völker, vierter v. links, bei der Schlussbilanz mit den Zählern


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