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Der Chor Marisumm umrahmte den Festkommers. - Fotos: Dietmar Kelkel

STEINAU Marjosser Geschichten

Festkommers anlässlich der 850-Jahr-Feier des Töpferdorfes

12.06.17 - Die Chronik des Töpferdorfes Marjoß stand im Mittelpunkt des Festkommerses zur 850-Jahr-Feier im Saal Charlott. „Jed Häusje hod sein Nohme, es Rübebeet sein Pohd, Wäge sann Krafaame Marjosser Ächeoard.“ Mit einem Gedicht von Birgit Brigge leitete Hans-Walter Stein seinen Rundgang durch die Marjosser Geschichte ein. Er wies darauf hin, dass bereits 7000 Jahre vor Christi Geburt Feuerstellen mit Knochen und Steinwerkzeuge belegen, dass entlang der Jossa steinzeitliche Besiedlungsflächen vorhanden waren.

Der Chronist berichtete über Hungersnöte, Pestdurchzüge, Kriegswirren, aber auch über die Töpferkunst, die Marjoß bekannt gemacht hat. Er erzählte von der Diakonisse Antonie Lamp, die ihr ganzes Leben immer nur für andere da war und niemals etwas anderes wollte als den Menschen und Gott zu dienen. Weiter ging es mit den Auswanderern wie Schuhmacher Georg Schultheis, der in Illinois sein Glück fand. Nicht fehlen durften die alten Hausnamen wie „Schullkoarles“ (Karl von der Schule), „Konroare“ (Konrads), „Klöäsjes“ (Nikolaus) und „Schlöngels“ (Schlingloff).

Glücklicherweise gibt es in Marjoß Menschen, die alles tun, um die Töpferkunst in die Zukunft zu retten wie die Familie Ommert, die die alte Töpferei in der Distelbachstraße gekauft hat und die historische Werkstatt erhalten will. "Möglicherweise ist dort einer der einzigen Holzbrennofen noch vorhanden“, berichtete Hubert Ommert am Rande der Veranstaltung. Auf experimenteller Ebene hat er auch die alten Maschinen in der historischen Tongrube angeworfen, um „das kulturelle Wissen über Ton zu sichern.“

Gemeinsam sangen die Gäste das Marjosser Heimatlied.

Hans Walter Stein präsentierte die bearbeitete Dorfchronik.

Manuela Ziegler überreicht der Bundestagsabgeordneten Bettina Müller den Jubilumskrug. ...

„Wir leben in einem beschaulichen Ort“, hatte Ortsvorsteher Markus Harzer bei der Begrüßung hervorgehoben. Und der muss gut aufgestellt sein, meinte Bundestagsabgeordnete Bettina Müller. „Es gibt viele Flecken in unserem Land, wo Dörfer verwahrlosen und dort rechtspopulistische Tendenzen entstehen. Daher ist es wichtig, die Infrastruktur zu erhalten und die Dorfgemeinschaft zu stärken.“

Landtagsabgeordneter Heinz Lotz erinnerte sich gern an die 800-Jahr-Feier zurück, die er als „Läusjong“ erlebt hat. „Wir müssen unser Marjoß erhalten, wie es heute ist“, blickte er nach vorne. Die ehrenamtliche Kreisbeigeordnete Sonja Sensel zitierte das chinesische Sprichwort: „Wer das Dorf, aus dem er kommt, nicht kennt, wird das Dorf, das er sucht, nicht finden.“

Bürgermeister Malte Jörg Uffeln sprach von gesunden Lebensbedingungen im ländlichen Raum. „Weder der Spessart noch Steinau brauchen weitere Windräder.“ Pfarrer Harald Schneider trug in Platt das Marjosser Heimatlied vor. Neben den Ehrungen des Posaunenchors wurden die Gärten der Familien Schäfer, Simon, Zeber und Schreiber/Wiederspahn prämiert. Musikalisch umrahmte der Chor MariSumm die Feier. (kel) +++


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