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Sarah Elena Timpe spielt in „Das tapfere Schneiderlein“. Bei „Meyers-Home“ am Linggplatz werden sogar Prinzessinen-Träume wahr - Fotos: Gudrun Schmidl

BAD HERSFELD Festspiel-Stars im Portrait (3)

Sarah Elena Timpe als zickige Prinzessin mit Herz und Verstand

Mehr zur ReiheOsthessen ist im Festspielfieber. Wie auch in den vergangenen Jahren begleitet daher auch OSTHESSEN|NEWS das große Theaterfestival in Bad Hersfeld. Wöchentlich stellen wir Ihnen besondere Persönlichkeiten rund um die Festspiele vor. Begnadete Schauspieler und Nachwuchstalente portraitieren wir für Sie. Übrigens: alle Artikel rund um die Bad Hersfelder Festspiele finden Sie unter www.osthessen-news.de/festspiele +++

23.06.17 - Welches Mädchen möchte nicht Prinzessin sein? Sarah Elena Timpe gibt zu: „Ich war als kleines Mädchen absolut Prinzessin mit Krönchen auf dem Kopf, einem Barbie-Schloss zum Spielen, in Tüll gehüllt und natürlich vielen Prinzessinnenbücher zum Schmökern“. Sie hat das rosa Klischee zu hundert Prozent erfüllt und bekennt: „Auch als erwachsene Frau darf ich noch ein bisschen Prinzessin sein“. Aktuell muss sie das sogar. Sarah Elena Timpe spielt in dem diesjährigen Festspielmärchen „Das tapfere Schneiderlein“ Prinzessin Caroline, die Schwester des Königs.

Sarah Elena Timpe und Yorick R.R. Tortochaux sind im Märchenstück „Das tapfere ...

Während der intensiven Probenarbeit mit einem stetigen Findungs- und Entstehungsprozess hat Regisseurin Franziska Reichenbacher geschaut, was der Einzelne im Ensemble mitbringt. „Jeder hat eine andere Interpretation seiner Rolle, dass zusammenzubringen ist spannend“, erzählt die Schauspielerin mit viel Theatererfahrung, unter anderem auch mit Kindertheater. So spielte sie, bezaubernd anzusehen, „Arielle, die kleine Meerjungfrau“ am Schlosstheater Celle, weniger ansehnlich zeigte sie sich bei den Schlossfestspielen in Neersen als böse Hexe in „Der gestiefelte Kater“. Sie liebt es, für Kinder zu spielen. „Sie nehmen kein Blatt vor den Mund, fühlen mit, aber das Schönste ist das Kinderlachen“, schwärmt sie von ihrem jüngsten und dankbarsten Publikum.

Diese Begeisterung übertrug sich durch ihr Spiel auch auf die kleinen und großen Premierengäste am Dienstag vor zwei Wochen und alle anderen Besucher in den bisherigen Vorstellungen, die eine lebensfrohe, lebenbejahende, aber auch etwas zickige Prinzessin erleben, ein Mädchen von heute, das ihr Leben in allen Facetten genießt. Doch es gibt hinter all dem Glanz und Glück auch Schattenseiten. Der junge König, ihr Bruder Alexander, ist ein ängstlicher Chaot, seiner Aufgabe nicht gewachsen und hat sich ausgerechnet einen Schrank als für ihn sicheren Rückzugsort ausgesucht. Seine Schwester steht ihm liebevoll und verständnisvoll bei, obwohl sie sehr unzufrieden ist, wie er sein Land regiert.

Sarah Elena Timpe ist einem großen Publikum aus der ARD-Telenovela „Sturm der Liebe“ bekannt, in der sie von 2012-14 die Rolle der Sabrina Görres verkörpert hat und letztendlich den Serientod gestorben ist. Auch privat geriet sie in einen „Sturm der Liebe“, denn sie lernte während der Dreharbeiten ihren Schauspielkollegen Samuel Koch, der den ehemaligen Rennfahrer Tim Adler darstellte, kennen und lieben. Ihre Liebe zueinander hat das Paar im Sommer 2016 mit einer Märchenhochzeit gekrönt. Das Theaterzelt vor der Stiftsruine, einem Zirkuszelt gleichend, weckt romantische Erinnerungen. „Drei Tage lang haben wir in einem eigens aufgestellten Zirkuszelt gefeiert. Es war herrlich“, schwärmt sie.

Sarah Elena Timpe, die mit ihrem Ehemann wechselweise in München und Darmstadt lebt, hat längst Gefallen an der Festspielstadt gefunden. „Die Stadt ist niedlich, die Luft sehr gut, der Kurpark wunderschön, die Menschen miteinander vertraut“. Die Stiftsruine ist für sie beeindruckend“. Schon während der Intendanz von Holk Freytag hat sie in der Festspielstadt vorgesprochen, damals leider ohne Erfolg. Von Dr. Bettina Wilts, Leiterin des künstlerischen Betriebsbüros der Festspiele, bekam Sarah Elena Timpe den Tipp, dass für das Festspielmärchen noch eine Prinzessin gesucht wird. Nicht ganz zufällig. Ihr erstes Engagement führte die junge Schauspielerin an das Schlosstheater Celle, damals unter der Intendanz von Dr. Bettina Wilts. Einem intensiven Gespräch mit Regisseurin Franziska Reichenbacher folgte das erfolgreiche
Vorsprechen.

Nach ihrem Engagement bei den Bad Hersfelder Festspielen wird Sarah Elena Timpe auf Schloss Nymphenburg/München in einer Open-Air-Veranstaltung in dem Klassiker „Romeo und Julia“ von William Shakespeare in die Rolle der Julia schlüpfen, für sie ein wahr gewordener Traum. Ein weiterer Wunschtraum für die gefragte Schauspielerin ist ein Rollenangebot in einer laufenden Fernsehserie, die einmal wöchentlich ausgestrahlt wird. Telenovela hat sie für sich abgehakt, obwohl sie diese intensive Zeit in einem großartigen Team nicht missen möchte. Doch sie hat sich weiterentwickelt, will nicht mehr auf lange Zeit auf eine bestimmte Figur festgelegt sein. Dafür ist sie zu vielseitig, hat mit „Damit wir uns nicht verlieren“ ihr erstes eigenes Projekt vorgestellt und ist damit getourt. Auch eine beständige Zusammenarbeit mit ihrem Ehemann Samuel Koch wird es weiterhin geben.

Viel Zeit und Energie steckt das Ehepaar in die Gründung einer Stiftung, die im kommenden Jahr im Rahmen einer Gala offiziell vorgestellt werden soll. Bei dieser Aufgabe soll es um die Unterstützung von Betroffenen und Angehörigen gehen, die Ähnliches erlitten haben wie Samuel Koch und seine Familie. Samuel Koch ist nach einem missglückten Sturz während einer Live-Sendung von „Wetten, dass“ querschnittsgelähmt. Momentan konzentriert sich Sarah Elena Timpe jedoch voll und ganz auf ihre Prinzessinnen-Rolle in der Gewissheit: Manchmal werden Märchen auch wahr. (Gudrun Schmidl) +++


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