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REGION Träger des "Point-Alpha-Preises" ...

Offiziell bestätigt: Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl (87 / CDU) verstorben

16.06.17 -

Bilder aus 1976: Damals besuchte der CDU-Vorsitzende Dr. Helmut Kohl eine Kundgebung ...Fotos (2): Martin Angelstein

Einen fünf Pfund schweren Schwartenmagen bekam vor 41 Jahren Helmut Kohl, rechts ...

Point-Alpha-Preis am 17. Juni 2005 in Rasdorf.... Foto: ON-Archiv

Der osthessische CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Brand zusammen mit Helmut Kohl. ...

Vor fast genau 15 Jahren: Helmut Kohl Spricht im Fuldaer Dom beim Requiem für den verstorbenen ...Foto: ON-Archiv

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Marx Foto: ON-Archiv

Der "Kanzler der deutschen Einheit", Helmut Kohl (87), ist in der Nacht zum heutigen Freitag  verstorben. Das berichten mehreren Medien übereinstimmend. Eine offizielle Bestätigung liegt inzwischen auch von der CDU vor. Laut BILD starb er am Freitagmorgen in seinem Haus in Ludwigshafen. Kohl gehörte auch zu den ersten Trägern des renommierten "Point-Alpha-Preises" im Jahre 2005 neben Ex-US-Präsident George Bush und dem russischen Staatschef Michail Gorbatschow für die Verdienste um die deutsche Einheit.

1947 wurde Helmut Kohl CDU-Mitglied und startete seine Politikkarriere. 1963 war er jüngster Fraktionschef, von 1973 an CDU-Bundesvorsitzender, 1982 wurde er Bundeskanzler - bis zum Jahre 1998. Gerhard Schröder (SPD) löste ihn als Bundeskanzler ab. Kohl war 25 Jahre lang Vorsitzender der CDU. Seine politische Tatkraft machte 1990 die deutsch-deutsche Wiedervereinigung möglich – trotz anfänglicher Bedenken im In- und Ausland. Als Vordenker und treibende Kraft in der Entwicklung der europäischen Union sorgte Helmut Kohl für eine dauerhafte Grundlage für ein friedliches Europa.

Der osthessische CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Brand gab auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS die folgende Stellungnahme ab: "Ich bin tieftraurig über den Verlust und tiefdankbar für dieses unglaubliche Lebenswerk. Helmut Kohl war ein großer Staatsmann, er war ein großer Europäer. Ohne das Vertrauen, dass er bei den beiden Präsidenten George Bush im Westen und Michail Gorbat-schow im Osten genoss, wäre die Geschichte sicher anders verlaufen. Zu Recht wird er als Kanzler der Einheit in die Geschichtsbücher eingehen. Unser Land hat ihm unendlich viel zu verdanken.

Mit Fulda war er verbunden: Bei unserem letzten Gespräch erinnerte sich der gläubige Katholik - obwohl gesundheitlich stark gezeichnet - sehr genau an die Predigt des damaligen Weihbischofs Ludwig Schick im Fuldaer Dom anlässlich der Beerdigung meines Vorgängers Alfred Dregger. Ein Großer ist gegangen, sein aus Erfahrung von Krieg und Versöhnung geprägter leidenschaftlicher Einsatz für Europa bleibt uns gerade heute Mahnung und Verpflichtung."

Kardinal Marx: „Dankbar für das christliche Zeugnis“

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat den verstorbenen Bundeskanzler a. D. der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Helmut Kohl, als Persönlichkeit mit historischem Weitblick gewürdigt. Im Namen der Deutschen Bischofskonferenz sprach Kardinal Marx der Witwe des Verstorbenen seine Anteilnahme aus. Mit dem Tod von Helmut Kohl gehe eine Ära zu Ende, schreibt Kardinal Marx in einer Kondolenz.

„Die Kirche in Deutschland ist dankbar für das christliche Zeugnis von Helmut Kohl. Wo die Werte einer freiheitlichen Gesellschaft mit den Füßen getreten wurden – wo auch immer auf der Welt –, da setzte er sich für die Beachtung dieser Werte ein. Europa wollte und konnte er aus seinen christlich geprägten Überzeugungen heraus gestalten. Dabei war es dem Verstorbenen ein großes Anliegen, auf der Grundlage der Katholischen Soziallehre für eine Soziale Marktwirtschaft einzutreten, die den Menschen in den Vordergrund stellt“, so Kardinal Marx.

Bundeskanzler Kohl sei ein regelmäßiger Gast auf Katholikentagen gewesen und habe sich oft Rat bei Theologen geholt. So sei beispielsweise Kardinal Karl Lehmann ein wichtiger theologischer Wegbegleiter des Verstorbenen gewesen, schreibt Kardinal Marx. Die Kirche sei dankbar dafür, „dass Helmut Kohl mit visionärer Kraft, mit Mut, Beharrlichkeit und großem Verhandlungsgeschick die Einheit Deutschlands befördert und mit anderen herbeigeführt hat. Zugleich wurde er zum Kanzler der ‚europäischen Idee‘. Am Wachsen eines geeinten Europas ohne Grenzen hatte er großen, ja entscheidenden Anteil … Bundeskanzler Helmut Kohl war ein überzeugter und großer Europäer.“

Kardinal Marx erinnert in der Kondolenz auch an die herzliche Begegnung mit Papst Benedikt XVI., als dieser 2011 Deutschland besuchte. „Die katholische Kirche in Deutschland verneigt sich vor dem Verstorbenen in Trauer, Anerkennung und Dankbarkeit. Das Handeln Helmut Kohls war vom christlichen Menschenbild geprägt, das ihn so sehr für seine Arbeit gestärkt hat.“

Viele Menschen in der Region Osthessen erinnern sich an die zahlreichen Besuche und Auftritte von Helmut Kohl. +++


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