TSG „Slitisa“ Schlitz - Wenn Stadtgeschichte im Namen steht

30.06.17 - Sie heißen Germania, Buchonia, Alemannia oder Britannia. Sieht man sich im Fußball-Raum Osthessen um, stechen einem die teils kuriosen Namen der Vereine ins Auge. In der neuen Serie von ON|Sport gehen wir deren Geschichte und Bedeutung auf den Grund. Im zehnten Teil geht es um die TSG „Slitisa“ Schlitz, die in ihrem Namen die Geschichte der Stadt trägt.

Wer nicht gerade aus der Burgenstadt Schlitz im Vogelsberg stammt, wird sich vermutlich schon einmal über den Namen des örtlichen Sportvereins, der TSG Schlitz, gewundert haben. Denn dieser trägt als Zusatz das Wort „Slitisa“. Die Bedeutung aber ist simpel: Slitisa ist der alte Name von Schlitz, das erstmals urkundlich 812 erwähnt wurde. Erzbischof Richolf von Mainz weiht die Schlitzer Stadtkirche, Ecclesia in Slitise der Hl. Margarete von Antiochien. Schon der 1920 gegründete Fußballverein „Slitisa“ hatte den früheren Namen als Zusatz.

Als die Fußballer sich am 17. April 1937 mit dem Turnverein 1967 zur Turn- und Sportgemeinde „Slitisa“ e.V. Schlitz vereinigten, entschied man sich erneut, die Tradition des alten Stadtnamens aufrecht zu erhalten. Übrigens: Der Begriff Schlitz bedeutet so viel wie „gleitendes Wasser“ und taucht in alten Quellen als „Slitese“ oder „Slitisaha“ auf. „Der althochdeutsche Bestandteil – aha (Was so viel heißt wie aqua, Anm. d. Red.) bezeichnet Siedlungen am Rande von Gewässern“, klärt TSG-Vorstand Werner Möller über die Geschichte auf.

Heute bietet die TSG Schlitz weit mehr als Fußball und Turnen an. Insgesamt acht Abteilungen kann der Verein vorweisen, unter anderem wird bei der „Slitisa“ noch Handball, Volleyball, Badminton und Tischtennis gespielt. Die Fußballer aber machen seit einiger Zeit mit dem SV Queck gemeinsame Sache und bilden die SG Schlitzerland. Nach zwei Jahren in der Gruppenliga musste die SGS in diesem Jahr den Abstieg in die Kreisoberliga hinnehmen. (the) +++