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Dr. Mischak hob bei der Begrüßung die Bedeutung der Bergmähwiese hervor. Sie sei ein prägender Bestandteil der Kulturlandschaft der Höhenlagen des Vogelsbergs die durch regelmäßige Mahd und Beweidung entstanden sei. - Fotos: Dieter Graulich

GREBENHAIN Nachhaltigkeitsinitiative „Nähe ist gut“

Hunderte Besucher beim vierten „Bergmähwiesentag“ in Herchenhain

19.06.17 - „Bergmähwiese ist die Bezeichnung eines zu schützenden Lebensraumtyps von denen circa 1.000 Hektar im Vogelsberg zu finden sind“. So Wirtschaftsdezernent Dr. Jens Mischak, der in Vertretung von Landrat Manfred Görig am Sonntagmittag das 4. Bergmähwiesenfest eröffnete. Mehrere Hundert Besucher waren gekommen um, neben dem Fest selbst, auch die Eröffnung des neun Kilometer langen Bergmähwiesen-Pfades zu erleben.

Dr. Mischak hob bei der Begrüßung die Bedeutung der Bergmähwiese hervor. Sie sei ein prägender Bestandteil der Kulturlandschaft der Höhenlagen des Vogelsbergs die durch regelmäßige Mahd und Beweidung entstanden sei. Ziel der Veranstaltung sei es, den Lebensraum Bergmähwiese als Bestandteil der Kulturlandschaft bekannter zu machen und durch die Förderung einer sinnvollen Bewirtschaftung für die Zukunft zu bewahren. Das Engagement für Bergmähwiese sei gut für die Natur, denn sie hätten eine wunderbare Vielfalt an Blumen, Kräutern und Gräsern. Hier lebten seltene Vögel und eine Vielzahl an Schmetterlingen, Heuschrecken und andere Insekten. Auf 25 Quadratmeter Referenzflächen kämen bis zu 70 Pflanzenarten vor. Diese Vielfalt werde in keinem anderen Biotop erreicht.

Beifall vom Heu-Sofa aus.

Blick in Richtung Frankfurt am Main.

Auch für den Aktiv-Tourismus sei die Bergmähwiese von Bedeutung, denn neben dem „Vulkanring“ sowie den bereits sieben zertifizierten Extratouren des Vogelsbergs, könne jetzt eine weitere „Perle“ mit dem „Bergmähwiesen-Pfad“ hinzugefügt werden. Außerdem sei die Bergmähwiese gut für den Verbraucher, denn Käse und andere Milchprodukte von Tieren der Bergmähwiesen oder Wurst- und Fleischwaren aus dem Vogelsberg hätten eine hohe Qualität und einen guten Geschmack, so Dr. Mischak. Neben all dem Positiven gebe es aber auch negative Dinge anzumerken. Die Bauern leisteten mit ihrer Arbeit Landschaftspflege zum Erhalt der Bergmähwiesen, erzielten aber dafür nur ein geringes Einkommen, da nur eine geringe bis keine Düngung erfolgen und nur ein bis zweimal gemäht werden dürfe.
Der massive Preis-Druck auf die Landwirtschaft bedrohe diesen Wiesentyp, da die Fördermaßnahmen des Landes Hessen allein nicht ausreichten um diesen wertvollen Bestandteil der Kulturlandschaft dauerhaft zu sichern. Deshalb sei im Herbst 2010 von Schwälbchen, Hassia, REWE und Licher die Nachhaltigkeitsinitiative „Nähe ist gut“ ins Leben gerufen worden. Seit Juni 2016 setzt sich „Nähe ist gut“ nun besonders für den Erhalt der Bergmähwiesen im Vogelsberg ein.

Bürgermeister Sebastian Stang.

Die Eröffnung des Bergmähwiesenpfads.

Mähen mit der Sense

Auf einer Internetseite, Informationsstellen an den Bergmähwiesen vor Ort mit QR-Code und Social Media-Aktivitäten sollen ein öffentliches Bewusstsein für den hohen Wert der Bergmähwiesen, deren Bedrohung und die Notwendigkeit der aktiven Unterstützung der Region geschaffen werden.  Auf dem etwa neun Kilometer langen Bergmähwiesen-Pfad startet auch eine Aktion: „100 Schritte, 10 Cent 1 Vielfalt“. Wer während des Festes auf dem neuen Informationspfad wandert, kann sich an verschiedenen Stempelstellen seien Schritte bestätigen lassen. Für jeweils 100 Schritte spendet die Aktion „Nähe ist gut“ zehn Cent an die Bewirtschafter der Vogelsberger Bergmähwiesen.

Rast und Blick zur Skyline Frankfurt am Main

Rundgang

Auf dem Festplatz

CDU-Bundestagsabgeordneter Michael Brand dankte in seinem Grußwort für die Initiative zu diesem Bergmähwiesen-Fest. Der Vogelsberg habe mit diesen Bergmähwiesen einen besonderen Schatz, denn es zu erhalten gelte. Kreislandwirt Andreas Kornmann war erfreut, dass sich das Bergmähwiesen-Fest in nur vier Jahren so toll entwickelt habe. Stolz sei er, dass durch die Landwirtschaft die Schönheit der Heimat, die Kulturlandschaft, erhalten werde. Nach der Begrüßung und der anschließenden Eröffnung des Bergmähwiesen-Pfades starteten die Teilnehmer zu einem Rundgang bei dem an verschiedenen Stationen Informationen über Schafe und Ziegen, Rinderweidegang diesmal über Wasserbüffeln, Vogelschutz sowie den gesamten Komplex Bergmähwiesen einschließlich Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg angeboten wurde. Auf das Problem der Wasserentnahme aus dem Vogelsberg für den Ballungsraum Rhein-Main, machte die Schutzgemeinschaft Vogelsberg aufmerksam. Sie forderte die Städte im Ballungsraum auf, stillgelegte Brunnen wieder in Betrieb zu nehmen und beim Bau des neuen Stadtteils von Frankfurt ein Brauwassersystem einzurichten.

Wasserbüffel

Auf dem Festplatz in Herchenhain gab es einen Markt mit typischen Vogelsberger Produkten, eine Heu-Hüpfburg aus Bergmähwiesen-Heu, Essen und Trinken. Außerdem war eine Fahrt mit dem Kuhgespann mit Rotem Vogelsberger Höhenvieh von Karl-Wilhelm Becker (Lehrbach) möglich. Ab zwölf Uhr starteten geführte Wanderungen, Dauer rund eine halbe Stunde mit den Themen: Botanik, Kräuter, Geologie und Ornithologie. Guten Zuspruch hatte auch das Mundartkabarett mit Karl-Wilhelm Becker und Gustav Weidner sowie eine Familienwanderung zu Zauber-Orakelkräutern. (gr) +++

Imker Gerhard Ruhl

Imkereistand

Informationstafel

Kreisbauernverband

Michael Brand

Auf dem Festplatz.

Sauerampfer

Schutzgemeinde Vogelsberg

Stand Naturschutzbund Vogelsberg

Werbung für Arnika-Projekt Hessen

Werbung für den Skilift


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