"Frau Schober" in der Barockstadt schließt am 30. Juni

21.06.17 - Ein kleiner Laden mit ganz besonderem Charme: Das Schuhgeschäft "Frau Schober" am Fuldaer Peterstor lockt seit sechs Jahren mit ausgewählter und schöner Ware. Doch damit ist jetzt Schluss: Ab dem 30. Juni bleiben die Türen des schnuckeligen Lädchens geschlossen. "Wir können es einfach nicht mehr stemmen", bedauert Inhaberin Simone Schober.

Grund dafür sei die allgemeine Einzelhandelslage in der Fuldaer Innenstadt. "Man kann dem Onlinehandel alleine nicht die Schuld geben", sagt die 44-jährige Ladeninhaberin. Rund 90 Prozent ihrer Onlinebestellungen würden in den Fuldaer Landkreis geschickt werden. "Der Einzelhandel macht sich selbst kaputt. Jeder hat alles", sagt Schober.

"Wir sind total traurig, dass wir unseren Laden schließen müssen. Aber wir machen ja noch weiter und hoffen, dass wir unsere Kunden wiedersehen." Ein Aushängeschild des kleinen Ladens war unter anderem die persönliche Beratung. "Manchmal kommen Leute hier her und haben ganz genaue Vorstellungen von dem Schuh, der es werden soll." Doch oftmals verließen diese dann mit einem komplett anderen Modell und einem Strahlen das Geschäft, nachdem sie von der Expertin beraten wurden - und genau das hat den Charme des Ladens ausgemacht.

Zum Glück vieler Kunden bleibt der Onlinehandel von "Frau Schober" weiterhin bestehen. Nach den Sommerferien wird Simone Schober im Fink Fashion am Buttermarkt einen Pop-up-Store eröffnen. "Dann gibt es wieder etwas zum Greifen und Anfassen."

Inzwischen sucht der Hausbesitzer schon einen Nachfolger für "Frau Schober". Sein Aufruf bei Facebook zeigt, dass in das 40 Quadratmeter große Geschäft weder Gastronomie noch ein Shisha-Laden ziehen sollen. "Mir wäre es wichtig, dass der Nachfolger hier in die Gegend passt", betont auch Schober. Denn die Besonderheit des Peterstors sind die vielen kleinen inhabergeführten Läden, die schöne Schätze für die Passanten bereithalten. (Julissa Bär) +++