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Der Künstler kann sich durchaus mit dem Gedanken an ein ihm gewidmetes Museum anfreunden - Foto: Archiv

FULDA Neuer Vorstoß der Stadtverordneten

Wann und wo bekommt die Stadt ein Franz Erhard Walther-Museum?

28.06.17 - Nachdem der Fuldaer Künstler Franz Erhard Walther auf der Kunst-Biennale in Venedig zu seiner eigenen Überraschung einen Goldenen Löwen als bester Künstler der Hauptausstellung "Viva Arte Viva" bekommen hat, ist er jetzt auch Thema in der Fuldaer Stadtverordnetenversammlung geworden. Schon im Mai hatten die Grünen einen Vorstoß in Sachen "Franz Erhard Walther-Museum" gemacht: „Diese Chance sollte sich die Stadt nicht entgehen lassen, um das schon in der Amtszeit von Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Hamberger diskutierte Projekt jetzt praktisch anzugehen. Schon damals gab es erste Konzepte und Vorschläge für ein solches Museum“, erinnern die Fuldaer Grünen. Das Werk Walthers verdiene einen angemessenen, repräsentativen Raum für eine dauerhafte Ausstellung. Jetzt zieht auch die CDU nach. In einer Anfrage möchte die Fraktion wissen, ob die Stadt schon konkrete Pläne für die öffentliche Würdigung von Franz Erhard Walthers Werken habe und ob es bereits Gespräche zwischen der Stadt und dem Künstler über eine ständige Präsentation seines Werkes in Fulda gegeben habe.

So sieht er aus, der Goldene Löwe von Franz Erhard Walther Foto: Erich Gutberlet

"Die CDU-Fraktion hält es für angebracht, das künstlerische Wirken von Franz Erhard Walther in seiner Heimatstadt angemessen zu würdigen. Die Fraktion unterstützt die seit längerem bestehenden Überlegungen des Magistrats, dem Werk Franz Erhard Walthers einen Platz in seiner Heimatstadt zu geben", erklärt die Fraktion.

"Die Stadt Fulda und alle Bürgerinnen und Bürger der Region sowie des Landes Hessen dürfen stolz sein auf diesen Sohn der Stadt", heißt es einleitend in der Antwort des Oberbürgermeisters. Mit dieser Ehrung werde das außergewöhnliche Lebenswerk Franz Erhard Walthers gewürdigt, das seinen Anfang in Fulda im jungen Kunstkreis genommen habe. Es sei eine Besonderheit, dass dieser international renommierte Künstler, der in allen Kunstmetropolen bekannt ist, dessen Werk auch im renommiertesten Museum für moderne Kunst, dem „Museum of modern Art“ in New York, Anerkennung und Würdigung gefunden habe, nach seiner Emeritierung als Professor an der Kunsthochschule Hamburg wieder den Weg zurück in seine Heimatstadt gefunden habe. Fulda, aber auch das Bundesland Hessen, würden dadurch nicht nur als Kulturstandorte aufgewertet.

OB Wingenfeld führte aus, dass es bereits in den 1980er Jahren Überlegungen gegeben habe, das Werk von Franz Erhard Walther dauerhaft in Fulda zu präsentieren. Die damaligen Planungen hätten sich aber nicht realisieren lassen, weil es unter anderem an geeigneten Räumlichkeiten gefehlt habe. Doch man habe nicht den Biennale-Preis abgewartet, um mit dem Künstler über dieses Thema zu sprechen: "Die Gespräche wurden bereits vor über einem Jahr wieder aufgenommen und in den letzten Wochen intensiviert", teilt Wingenfeld mit. Im Rahmen der mit ihm geführten Gespräche habe der Künstler ein grundsätzliches Interesse signalisiert, einen Teil seiner Werke dauerhaft in Fulda zu zeigen. Derzeit würden die räumlichen, rechtlichen und personellen Möglichkeiten im Zusammenhang mit einer Dauerausstellung im Einvernehmen mit Franz Erhard Walther und möglichen Leihgebern ausgelotet. Auch das Land Hessen werde dabei in die Überlegungen umfassend mit einbezogen, teilte der OB mit.

Franz Erhard Walther: "Dashat sonst keiner"

Der Künstler selbst ist auf Anfrage von OSTHESSEN|NEWS nicht überrascht: "Ich wusste von den Plänen", sagt der 77-Jährige, der in diesem Jahr zum allerersten Mal auf die Biennale nach Venedig eingeladen war und dann sofort den Goldenen Löwen als bester Künstler ergatterte. Grundsätzlich stehe er diesen Planungen positiv gegenüber, doch es stelle sich die Frage, welchen Inhalt ein ihm gewidmetes Museum haben solle. Eine wichtige Voraussetzung dafür sei, dass sein Freund, der Restaurator Gisbert Seng seine Sammlung von frühen Werken Walthers dafür stiften würde. Seng habe früh zu sammeln begonnen und er habe ihm zahlreiche seiner Arbeiten geschenkt, sagte Walther. Wenn sich das Museum realisieren lasse, müsste man sich um weitere Ankäufe und Stiftungen anderer Sammler bemühen. "Ein solches Museum mit einer umfassenden Werkschau in Fulda wäre einzigartig, das hat sonst keiner", sagte Walther. (Carla Ihle-Becker)+++


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