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FULDA Europa spürbar machen

Pulse of Europa-Kundgebung zwischen Mythen, Fakten und den Mambo Kingx

04.07.17 - Etwa 250 Menschen waren dem Aufruf des Puls of Europa gefolgt, um ein Zeichen für ein vereintes Europa zu setzen. Es war bereits die 11. Kundgebung dieser Art, die turnusgemäß an jedem 1. Sonntag eines Monats stattfindet. Ein besonderes Highlight war dieses Mal der Auftritt der Band Mambo Kingx, mit Songs, die sie teilweise eigens für diese Veranstaltung geschrieben worden waren. 

Mit Blick auf die kommende Bundestagswahl erinnerte Thomas Röder-Muhl in seiner Begrüßungsrede daran, worum es Pulse of Europa geht: Europa für alle Bürgerinnen und Bürger wieder spürbar zu machen, um es zu erhalten und zu stärken. Röder-Muhl berichtete von einem Offenen Brief an alle deutschen Parteien und Abgeordneten verbunden mit der Aufforderung, sich zu Europa zu positionieren. Inzwischen lägen die Antworten von CDU, SPD, FDP, Die Grünen und Die Linke vor und könnten auf der Website von Pulse of Europa eingesehen werden.

Nach der Begrüßung wurden die Besucher zur Teilnahme an einem spielerischen Test aufgefordert. Hintergrund der Aktion: Vor Wahlen werden gerne falsche Informationen als Beispiele für europäischen Regelungswahn aus der Klischeekiste geholt. Gibt es eine Verordnung welche die maximale Krümmung von Gurken vorschreibt? Ist die Aussage: „Die EU verordnet Kühen Windeln“ richtig oder falsch? Gibt es ein europäisches Steinkrugverbot?" Emilia Mikkonnen, Florian Lauer und Marc-Thilo Müller stellten die Fragen und das Publikum sollte per Applaus zurückmelden, ob sie zwischen Mythen und Fakten unterscheiden können. Fazit: Das Fuldaer Publikum zeigte sich gut informiert.

Es folgte ein Redebeitrag von Thomas Menzel, Vorstand des Fuldaer Klinikums. Er hob die Bedeutung Europas für das Klinikum und die Versorgung der Patienten hervor. Dort arbeiteten Menschen aus unterschiedlichen Nationen an der gemeinsamen Aufgabe: Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt und der Region gut zu versorgen. Durch die Freizügigkeit innerhalb der EU sei dabei vieles leichter geworden. Weniger Bürokratie, weniger Grenzen. Marius Scherf, Schüler der gymnasialen Oberstufe des Marianums nutzte das offene Mikrofon um auf die Bedeutung Europas als beispielloses Friedensprojekt, das seit über 70 Jahren wirke, hinzuweisen. Konkrete Dinge wie etwa freies Reisen und die gemeinsame Währung gehörten bisher für ihn zur Normalität, eine Normalität die er allerdings durch Abschottungstendenzen in Gefahr sehe. Eine Abkehr von der EU und eine Rückkehr zu Nationalismus wären nach seiner Einschätzung fatal.

Die Lehrerin Bettina Faber-Ruffing nutzte ihre dreiminütige Redezeit, um am Beispiel von internationalen Austauschprogrammen und eigener Auslandserfahrungen auf den großen Wert der kulturellen Vielfalt durch Begegnung aufmerksam zu machen. Sie erinnerte an die Namen Robert Schumann, Konrad Adenauer, Simone Veil und Helmut Kohl, die Grundsteine für ein friedliches und geeintes Europa gelegt hätten. Es lohne sich, dass wir alle uns heute für den Erhalt einsetzen.

Peter Klingebiel, Mitarbeiter der Hochschule Fulda überbrachte am Ende der Veranstaltung die traurige Nachricht, dass Peter Krahulec, ehemaliger Professor an der Hochschule Fulda, vielen bekannt als Friedensaktivist, Streiter für ein friedliches und freies Europa und Teilnehmer an den Kundgebungen des Pulse of Europa, gestorben sei. Er bezeichnete seinen Tod als großen Verlust nicht nur für Fulda , sondern weit über Fulda hinaus. Die Kundgebungsteilnehmer gedachten in einem Moment der Stille dem verstorbenen Peter Krahulec. Den Schlusspunkt bildete die pulsierende Menschenkette und Thomas Röder-Muhl lud die Besucher zum 12. Treffen mit einer gemeinsamen Wanderung vom Uniplatz zu den Fuldaauen am 6. August um 14 Uhr ein. +++


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