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HÜNFELD Förderprojekte noch bis 2020 möglich

Zwischenbilanz zum IKEK-Verfahren - Richtlinien erneut verändert

04.07.17 - Rund zwei Drittel der Fördermittel für öffentliche Vorhaben im Rahmen des IKEK-Verfahrens in Hünfeld sind bereits ausgegeben oder fest verplant. Wie Bürgermeister Stefan Schwenk im Rahmen einer öffentlichen „Halbzeitbilanz“ in der Stadthalle Kolpinghaus in Hünfeld erklärte, sind von den 1,5 Millionen Euro Gesamtförderung noch rund 400.000 Euro „im Topf“, mit denen noch neue Maßnahmen auf den Weg gebracht werden können.

Allerdings gibt es dafür auch Zeitvorgaben. Die letzten Förderanträge sowohl für öffentliche als auch für private Vorhaben müssen bis zum 31.12.2019 gestellt werden, denn 2020 läuft das IKEK-Verfahren als Nachfolgeprogramm der klassischen Dorferneuerung für Hünfeld aus. Aber auch danach können besondere Vorhaben zumindest im privaten Bereich noch mit Mitteln aus der Regionalförderung bezuschusst werden, versicherte Angelika Boese von der Dorferneuerungsbehörde beim Landkreis Fulda. Zu solchen Vorhaben zählt sie beispielsweise die Errichtung von Generationenhäusern durch private Interessenten oder auch Kultureinrichtungen im Dorf. Dazu zeigte sie einige Beispiele von erfolgreichen Projekten aus anderen Regionen in Hessen.

In seiner „Halbzeitbilanz“ im IKEK-Verfahren ging der Bürgermeister auf viele Projekte ein, die bereits erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Einen Schwerpunkt bildeten dabei Investitionen in Oberrombach. Dieser Stadtteil war zunächst in die klassische Dorferneuerung aufgenommen worden, bevor diese dann durch IKEK abgelöst wurde. In Oberrombach wurde ein Gemeinschaftsraum neu geschaffen und die hier angrenzenden Bereiche neu gestaltet. Gegenwärtig wird die weitere Gestaltung des Ortsmittelpunktes im Bereich der südlichen Bornstraße fortgeführt. Außerdem ist der Spielplatz aufgewertet worden. Weiterhin wurden die Ortsmittelpunkte in Nüst im Umfeld des Bürgerhauses und in Roßbach im Umfeld von Vereinshaus und Kirche verbessert. Diese Maßnahmen sind bereits abgeschlossen oder stehen, wie in Dammersbach, im Bereich des dortigen Bürgerhauses, unmittelbar vor der Fertigstellung. Die vorgesehenen Platzgestaltungen in Oberfeld befinden sich in der Planungsphase, ebenso die Verbesserung des Ortsmittelpunktes in Rudolphshan. Für beide Projekte ist die Umsetzung im Jahr 2018 vorgesehen.

Der barrierefreie Ausbau der Bürger- und Vereinshäuser geht ebenfalls voran. Für Roßbach liegt die Baugenehmigung jetzt vor und der Förderantrag wird gestellt. In Rückers sind die Bauarbeiten für 2018 geplant. In Dammersbach sollen sie noch in diesem Jahr erfolgen. In Roßbach und in Großenbach sind darüber hinaus Maßnahmen zur Verbesserung des Brandschutzes erforderlich, um einen sogenannten zweiten Rettungsweg jeweils für das Dachgeschoss zu schaffen. Für beide Projekte liegen jetzt allerdings die Baugenehmigung vor, so dass die Förderanträge gestellt werden könnten. Beim Bürgerhaus in Malges befinde sich die Verwaltung gegenwärtig im Stadium der Vorplanung.

Ein weiteres Thema, das im Rahmen des IKEK-Verfahrens behandelt wurde, sind die zunehmenden Leerstände in den Dörfern und die Bebauung von Baulücken. Nach den bisherigen Ergebnissen von Abfragen in den Dörfern gibt es rund 200 Baulücken. Die Stadt habe 81 Rückmeldungen von Grundstückseigentümern erhalten, nur fünf wollten ihre Grundstücke für Bauvorhaben zur Verfügung stellen, sechs weitere schließen dies für die Zukunft nicht aus.

Schwenk kritisierte, dass die gegenwärtig zur Diskussion stehenden neuen Förderrichtlinien nicht stark genug den Fokus auf die Reaktivierung der gewachsenen Ortskerne lege. Die Dorferneuerung aus IKEK-Mitteln sollte viel stärker darauf ausgerichtet werden, so der Bürgermeister, dass jungen Familien, die Grundstücke in den Ortskernen bebauen oder Altgebäude ertüchtigen wollten, geholfen werde. Man müsse sich sehr wohl die Frage stellen, ob die Ausweisung weiterer Baugebiete im Außenbereich nicht zu einer fortschreitenden Entwertung von Liegenschaften in den Ortskernen führe.

Intensive Gedanken macht sich die Verwaltung nach Angaben von Schwenk gegenwärtig auch über ein weiteres Thema im Zusammenhang mit dem IKEK-Verfahren. Im vergangenen Jahr waren in Workshops Kinder und Jugendliche nach ihren Wünschen befragt worden. Viele Ergebnisse dieser Befragungen fänden bereits Eingang in aktuelle Entscheidungen, beispielsweise zur Verbesserung von Spielplätzen, um diese auch als Treffpunkt für ältere Kinder und Jugendliche attraktiv zu machen. Dagegen erweise sich der Wunsch der Jugendlichen nach einer besseren Zugänglichkeit und Nutzbarkeit der Jugendräume als etwas schwieriger, weil jeweils vor Ort Lösungen gefunden werden müssten, wer „dann für die Räume den Hut aufnimmt“. Dabei hofft er aber auch auf die Unterstützung der Ortsbeiräte, um vernünftige Lösungen im Interesse der Jugendlichen zu finden.

Angelika Boese von der Dorferneuerungsbehörde beim Landkreis Fulda berichtete, dass gegenwärtig die Förderrichtlinien im Rahmen der Dorferneuerung erneut überarbeitet würden. Die neuen Richtlinien seien allerdings noch nicht in Kraft. Der maximale Förderbetrag beläuft sich künftig auf 35.000 Euro, statt wie bisher 45.000 Euro pro Projekt. Bei den denkmalgeschützten Gebäuden bleibt es bei einer Maximalförderung von 45.000 Euro. Würden Arbeitsplätze im Ort geschaffen, seien in Einzelfällen auch Förderungen von bis zu 200.000 Euro möglich. Sie warb um private Fördermaßnahmen in den Ortskernen der Hünfelder Stadtteile. Noch bis zum Jahresende 2019 können Förderanträge entgegen genommen werden.

Beratungstermine vor Ort können über das Stadtbauamt Hünfeld mit Christine Hüfner, Tel. (06652) 180-150, abgestimmt werden. An der Beratung nimmt zudem ein Architekt eines mit der Beratung beauftragten örtlichen Planungsbüros teil. Angelika Boese kann auch unmittelbar unter (0661) 6006-764 kontaktiert werden. +++


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