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Kreistagsvorsitzender Horst Hannich, Erste Kreisbeigeordnete Elke Künholz, Landrat Dr. Michael Koch und sein Amtskollege Reinhard Krebs (Wartburgkreis) begrüßen die Delegation aus Südkorea. - Fotos: Stefanie Harth/Landkreis HEF-ROF

BAD HERSFELD Deutsche Wiedervereinigung als Vorbild

Lernen für die Einheit: Südkoreaner besuchen ehemaliges Zonenrandgebiet

06.07.17 - Geteiltes Deutschland, geteiltes Korea. Es ist ein besonderes Band, das Deutschland und Korea miteinander verbindet. Beide wissen, was es heißt, wenn eine Nation in zwei Staaten auseinandergerissen wird. Während bei uns vor 28 Jahren die Mauer – das Symbol eines menschenverachtenden Systems – fiel und im Zug der Wiedervereinigung peu à peu das zusammenwuchs, was zusammengehörte, fristen die Koreaner seit rund 70 Jahren ein Dasein im Schatten der „Militärischen Demarkationslinie“.

Sind offen für eine Partnerschaft: Landrat Dr. Michael Koch und Hyun-Jong Lee, Landrat ...

Ein Ende scheint nicht in Sicht: Die außenpolitische Situation für Korea ist nicht mit der um den 9. November 1989 vergleichbar. Der freie Süden und der diktatorische Norden driften immer weiter auseinander. Jedoch: Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt; der südkoreanische Präsident Moon Jae-in, ein Menschenrechtsanwalt, setzt im Gegensatz zum nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un auf Verständigung und Annährung. Vorbereitet wollen die Koreaner sein, falls es zu einer Wiedervereinigung kommt.

Vor diesem Hintergrund war die südkoreanische Delegation, die am Mittwoch dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg einen Besuch abstattete, brennend darauf erpicht, in Erfahrung zu bringen, wie es die Deutschen geschafft haben, nach 40 Jahren Teilung wiedervereinigt zu werden. Die Mitglieder des „Rats der zehn Grenzstädte und Landkreise an der demilitarisierten Zone (DMZ)“, eine Interessensvertretung der Grenzregionen, lauschten gespannt den Ausführungen von Landrat Dr. Michael Koch (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) und dessen Amtskollegen Reinhard Krebs (Wartburgkreis).

Gruppenbild im Landratsamt.

Bereits im September 2016 hatte Dr. Michael Koch in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul an einer Fachtagung der Konrad-Adenauer-Stiftung teilgenommen. Erste Kontakte waren dort geknüpft worden, die auf einen engen inhaltlichen Austausch mit einer koreanischen Grenzregion hinauslaufen könnten. Wie am Mittwoch deutlich wurde, hegen sowohl Hyun-Jong Lee, Landrat des Landkreis Cheorwon, als auch Dr. Michael Koch großes Interesse an einer Partnerschaft.

„Uns verbinden wirtschaftliche Interessen und die jahrelange Teilung eines Staates“, meinte der osthessische Landrat zu Beginn des Treffens, bevor er den Besuchern die Region Hersfeld-Rotenburg vorstellte. „Im Juli 1989 hätte ich den Weg nur unter Lebensgefahr hierher gefunden“, betonte der thüringische Landrat Reinhard Krebs, der den südkoreanischen Gästen einen historischen Abriss gab. „Ich habe 30 Jahre DDR erlebt – mit allen Konsequenzen. Im Sommer 1989 haben wir nicht daran geglaubt, dass drei Monate später die Grenze fällt.“

Wissbegierig spitzten die Delegierten die Ohren, als Krebs auf die Themenbereiche Wiederaufbau und Umsetzung einer umfassenden kommunalen Verwaltungsreform zu sprechen kam. Kommunal-, Steuer- und Haushaltspolitik standen in Zentrum des Interesses. Und über allem schwebte selbstverständlich die Frage, wie und ob nach der Einheit die teilungsbedingten Unterschiede überwunden worden seien. Dabei wurde deutlich, dass es kein Patentrezept gibt und die Angleichung zwischen Ost und West (Beispiel: Rente) ein schwieriger, langwieriger Prozess ist. (Stefanie Harth) +++

Auf Stippvisite im Herz-Kreislauf-Zentrum Rotenburg (HKZ).


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