Archiv
Die vielen Kleingärtner im Waidesgrund sind mit den neuen Plänen der CDU nicht zufrieden. - Fotos: Nina Bastian

FULDA Start der CDU-Sommerbegehung

Waidesgrund-Kleingärten sollen für Wohnraum weichen - Ochsenwiese mit Tiefgarage?

09.07.17 - Die Ochsenwiese an der Magdeburger Straße in Fulda ist allein wegen dem traditionellen SchützenVolksfestes sehr bekannt. Außerdem wird das Ochsenwiese-Gelände, angrenzend zum Esperanto Hotel & Kongresszentrum und zu der Kleingartenanlage, als riesiger Parkplatz genutzt. Auf dieses Gelände lud am Freitagabend die Fuldaer CDU-Stadtverordnetenfraktion zum Auftakt der diesjährigen Sommer-Ortsbegehungen ein. Von dort ging es entlang des Esperanto Hotels & Kongresszentrum zum Kleingartenverein Waidesgrund, wo außerordentlich viel Gesprächsbedarf bestand. Auf dem circa 46.000 Quadratmeter großen Areal soll Ende 2018 zusätzlicher Wohnraum und zusätzliche Flächen für Messen/Kongresse sowie Parkraum entstehen.

Fraktionsvorsitzende Patrica Fehrmann präsentierte mit Thomas Hering, CDU-Stadtverordneter und Polizeibeamter, Bürgermeister Dag Wehner und Stadtbaurat Daniel Schreiner die zukünftigen Pläne. Dabei stellten sie sich den Fragen der circa 30-40 interessierten Bürgern von Fulda. Im Bereich der Ochsenwiese stehe das kulturelle Konzept klar im Vordergrund, so Fehrmann. "Auf Grund der vielen parkenden Schülern, Pendlern und Besuchern des Kongresszentrums müssen wir hier zusätzliche Parkräume schaffen." Derzeit sei die Nachfrage nach Dauerparkplätzen besonders groß. "Die Wartezeiten betragen derzeit 20 Monate", so Wehner.

CDU Stadtverordneter Thomas Hering

(l.) Bürgermeister Dag Wehner und Stadtbaurat Daniel Schreiner

CDU-Fraktionsvorsitzende Patricia Fehrmann

 In Frage komme entweder eine Tiefgarage, ein Zwischendeck oder auch ein neues Parkhaus, ähnlich wie das schon jetzt Vorhandene. Zusätzlich entstehe bei einem neuen Parkhaus, das in den Hang zur Magdeburger Straße hinein konzipiert würde, einen Lärmschutz für die Anwohner. Das Thema Lärmschutz sei ein dauerhaftes Problem in der Stadt. "Egal wo man solch großes Feste, wie beispielsweise das Schützenfest, ausrichtet, es werden immer Bürger gestört", erklärte Schreiner.

Die Bürger beschweren sich über den Lärm

 In der zweiten Hälfte dieses Jahres solle das Thema Temporeduzierung in Angriff genommen werden. "Überall wo Kindertagesstätten, Seniorenheime oder ähnliches vorhanden sind, soll Tempo 30 gelten." Im Jahr 2019 könnte es zu einem großen Neubau in der Nähe des Areals zwischen Magdeburger Straße, Zieherser Weg und Esperantostraße kommen. Die Fuldaer Firmengruppe Werner wolle dort privat einen mehrgeschossigen Gebäudekomplex errichten, in dem die Deutsche Bahn als Ankermieter über 2.000 Quadratmeter Schulungs- und Büroflächen anmieten wird (O|N berichtete darüber). Dies hätte auch für die Stadt Fulda viele Vorteile und einen positiven Effekt etwa in Bezug auf die Gastronomie.

Der Plan des DB-Trainingszentrums

Überall Protestplakate...

 Die Begehung des Kleingartenvereins Waidesgrund löste schon im Vorhinein viele Diskussionen aus. Die Kleingärtner sammelten Unterschriften gegen die Auflösung der Gartenanlage und fühlen sich von der Stadt im Stich gelassen. "Wir fühlen uns hier wohl und wollen unseren Garten nicht hergeben", erzählte Elena Herdt im Gespräch mit OSTHESSEN-NEWS. Die CDU-Fraktion hat für die Grünanlage andere Pläne: Ziel sei es, neuen Wohnraum in der Innenstadt zu schaffen. "Es soll ein autofreies Quartier für den mittelständigen sowie sozial schwachen Bürger geben", so Fehrmann. "Beispielsweise eine Tiefgarage könne dafür sorgen, dass die Stellplätze nicht im öffentlichen Raum zu sehen seien", erläutert Schreiner. Auf Grund der stetig wachsenden Stadtregion, fordere der Gesetzgeber keine weitere Ausweitung nach außen. "Demnach muss eine Innenverdichtung vorgenommen werden." Neben dem neuen Wohnraum soll auch das Esperanto weitere Räume für Kongresse zur Verfügung gestellt bekommen.

Elena Herdt mit Thomas Tereszkie und Michael wollen ihren Garten nicht verlassen ...

 "Wir sind verantwortlich für die Zukunft unserer Stadt und dieser Verantwortung werden wir uns stellen", sagte Fehrmann weiter. Ende 2018 werde der Vertrag zwischen den Kleingärtnern und der Stadt gekündigt. In naher Zukunft würde ein Gutachter zusammen mit den Kleingärtnern die jeweiligen Gartengrundstücke besichtigen und schätzen. Die CDU will den Gärtnern außerdem bei der Suche nach einer neuen Gartenparzelle helfen und "im Dialog bleiben." Für die jetzigen Gartenbesitzer ist dies kein Trost. "Die Entschädigungssumme kann die viele Arbeit und die Liebe, die man in seinen Garten gesteckt hat, nicht wett machen", erzählt Frau Juric, welche ihren Garten schon seit über 20 Jahren besitzt. Auch Elena und Thomas sind enttäuscht. "Jetzt sitzt man hier und wartet nur noch auf den Verkauf." Den Sommer in 2018 wird wohl niemand der Kleingärtner mehr genießen können. (nb) +++

Das Parkhaus Ochsenwiese...


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön