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Der triste Schulhof, der eine einzige Asphaltfläche war und nur eingegrenzt wurde durch die Gebäude der Schule, lud bis dato nicht unbedingt zum Verweilen ein. Doch dies änderte sich in der Projektwoche. - Fotos: Christopher-F. Hustedt

GRÜNDAU Gründauer & Flüchtlinge gestalten Schulhof

Interreligiöses Projekt an Gründauer Schule schafft Dialoge und Verständigung

10.07.17 - Die Anton-Calaminus-Schule in Gründau ist ein zentraler Ort in Gründau für die Ausbildung und Sprachförderung von jungen Menschen. 540 deutsche Kinder und Jugendliche werden hier täglich in der Grund-, Haupt- und Realschule unterrichtet. In der Schulgemeinde angekommen sind aber auch knapp 40 Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, Iran, Irak und weiteren Ländern, die in drei Intensivklassen unterrichtet werden. Aber auch nachmittags ist noch viel los an der Schule: zweimal wöchentlich finden hier ehrenamtliche Deutschkurse für Flüchtlinge statt, ein Angebot der Flüchtlingshilfe Gründau in Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde Auf dem Berg, die eine Ergänzung zur schulischen Förderung darstellen. Gleichzeitig finden verschiedene Sprachkurse von der Volkshochschule (Bildungspartnern Gelnhausen) in den Räumen der Schule statt. Die Schule ist somit von morgens bis abends ein Ort der Wissensvermittlung.

Allein in den Nachmittagsstunden nutzen 70 Flüchtlinge die Angebote. Damit wird deutlich: Die Schule übernimmt einen zeitlich hohen Anteil an der Entwicklung vieler junger Menschen. Deshalb ist es wichtig, dass sich hier alle Beteiligten wohlfühlen. Um dieses Ziel zu verfolgen, haben sich 80 deutsche Schülerinnen und Schüler mit jungen und erwachsenen Flüchtlingen zusammengetan und den Schulhof verschönert. Der triste Schulhof, der eine einzige Asphaltfläche war und nur eingegrenzt wurde durch die Gebäude der Schule, lud bis dato nicht unbedingt zum Verweilen ein. Doch dies änderte sich in der Projektwoche. Mit der Unterstützung einer Gartenbaufirma aus Gründau haben die jungen Menschen den Schulhof verändert: Der Asphalt wurde von den Profis entfernt und die engagierten Schüler verschiedener Nationalitäten konnten kleine Inseln bauen, pflanzen, gestalten und ihre Wünsche umsetzen.

Das gemeinsame Projekt mit Menschen unterschiedlicher Religionen baute schnell Hemmschwellen ab und schuf interessante Dialoge. Pfarrer Ralf Haunert, Vertreter der Kirchengemeinde Auf dem Berg, sagte dazu: „Voneinander mehr zu wissen, fördert das wechselseitige Verstehen. Und wie erfährt man besser mehr voneinander, als wenn man ins Gespräch kommt. Gerade das ist bei diesem Projekt ja sehr leicht möglich gewesen.“ Ermöglicht wurde das Projekt durch einen Zuschuss aus dem Fond „Weißt du, wer ich bin?“, der gefördert wird vom Bundesministerium des Inneren aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Das Projekt der drei großen Religionen für friedliches Zusammenleben in Deutschland ist ein gemeinsames Vorhaben der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), des Zentralrats der Juden in Deutschland, des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), der Türkisch Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB), des Islamrates für die Bundesrepublik Deutschland und des Verbandes Islamischer Kulturzentren (VIKZ).

Schulleiter Thorsten Retzlaff und Bürgermeister Gerald Helfrich haben bei der Fertigstellung dem Initiator des Projektes, Christopher Hustedt, ihren Dank ausgesprochen, ohne dessen Engagement dieses Projekt nicht umsetzbar gewesen wäre. Ebenso gilt der Dank den Teilnehmerinnen und Teilnehmer: „Es ist von zentraler Bedeutung für das Gelingen von Integration, dass Schul- und Lebenswelt deutscher und ausländischer Jugendlicher eng verzahnt werden. Das gemeinsame Projekt von Gemeinde und Schule bietet die Chance diesen Grundgedanken vorbildlich umzusetzen“, so Retzlaff. Und auch der Bürgermeister der Gemeinde Gründau hob den interkulturellen Gedanken dieses Projektes hervor: „Es ist schön zu sehen, wie verschiedene Organisationen gemeinsam an einem Strang ziehen können für ein Projekt. Es ist ein wahrer Gewinn für die Zusammenarbeit, für die Integration und für die Schule in unserem Gründau“. +++


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