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Ein möglicher Nationalpark Rhön wird von der Mehrheit der Bischofsheimer Stadträte als Chance gesehen. Mit nur zwei Gegenstimmen sprach sich das Gremium für den Eintritt in die Konzeptphase aus. - Foto: Marion Eckert

BISCHOFSHEIM Nur zwei Gegenstimmen

Stadtrat für Eintritt in Konzeptphase eines möglichen Nationalparks Rhön

12.07.17 - Die Stadträte der Stadt Bischofsheim haben sich mit zwei Gegenstimmen für den Eintritt in die Konzeptphase für einen möglichen Nationalpark Rhön ausgesprochen. Dieser Entscheidung ging eine intensive Diskussion voran, in der Bürgermeister Georg Seiffert seine Eindrücke vom Besuch im Nationalpark Bayerischer Wald vom vergangenen Wochenende wiedergab. Außerdem gab er eine kurze Zusammenfassung zum nun vorliegenden sozio-ökonomischen Gutachten, das der Rhön mit einem Nationalpark eine positive Entwicklungsmöglichkeit prognostiziere und ohne Nationalpark Bestenfalls eine Stagnation der bisherigen Verhältnisse.

Das Thema Nationalpark verglich Seiffert mit einem Päckchen und die Rhöner seien nun gefragt ob sie es auspacken und den Inhalt ansehen, mitgestalten, verbessern und für die Rhön passend machen oder unausgepackt zurückschicken wollen. Durch einen Eintritt in die Konzeptphase sei es möglich mitzubestimmen und sich ein genaues Bild von den Bedingungen und Möglichkeiten zu machen. „Ob der Nationalpark zu uns passt oder nicht, können wir erst nach der Konzeptphase sagen. Wir würden uns jetzt etwas vertun, wenn wir nicht in die Konzeptphase gehen würden“, warb Seiffert für Offenheit und Dialogbereitschaft. Allerdings machte er auch deutlich, dass eine kritische Haltung sowie intensives Nachfragen ebenso notwendig seien.

Zwei Tage waren Vertreter des Landkreises, des Bayerischen Gemeindetags und aus den Gremien der vom möglichen Nationalpark betroffenen Gemeinden aus Rhön-Grabfeld im Bayerischen Wald. Seiffert und die Stadträte, die ihn begleitet haben, bestätigten, dass es offene und ehrliche Gespräche waren, und dass ihre vielen kritischen Fragen beantwortet wurden. Auch im Bayerischen Wald habe es Anfangs Widerstand gegen den Nationalpark gegeben mit allerlei Befürchtungen. „Alle haben bestätigt, es hat sich dann nicht so dargestellt, wie man damals befürchtete“, sagte Seiffert.

Der Obmann des Bayerischen Bauernverbandes fragte die Rhöner Gäste, was denn in der Rhön eigentlich los sei, immer wieder bekomme er Anrufe mit teilweise unglaublichen Fragen. Er bat, dass die Menschen in der Rhön darüber aufgeklärt werden, dass es im Nationalpark Bayerischer Wald weder Enteignung noch Probleme mit Holzeinschlag gebe. Auch beim Thema Wildschäden könne Entwarnung gegeben werden, es werde durch Berufsjäger viel gejagt. Auch die Diskussion um Wegegebote seien aufgegriffen worden.

Gesprochen habe die Delegation auch mit der „Anführerin“ der damaligen Protestbewegung, die heute ein völlig anderes Bild vom Nationalpark haben. Sie haben den Rhöner geraten, unbedingt den Dialog fortzusetzen und in die Konzeptphase einzutreten. „Wir denken sonst zu kurz. Man muss langfristig denken“, fasste Seiffert zusammen. „Es ist unsere Verpflichtung, in die Konzeptphase einzusteigen. Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderäte sind verantwortlich, die Region und ihre Orte nach vorn zu bringen.“ Es sei den Rhöner Gästen aber auch mit auf den Weg gegeben worden, dass sie in der Konzeptphase kritisch sein und hinterfragen müssen, um das Beste für die Region rauszuholen. „Wir vertun uns nichts, wenn wir in die Konzeptphase gehen. Wir sollten die Chance auf jeden Fall nutzen und am Konzept mitarbeiten, mit der nötigen kritischen Haltung, um uns am Ende ein klares Bild zu machen und entscheiden zu können, ob wir das Päckchen Nationalpark behalten oder zurück schicken“, so Seiffert.

Sicherlich sei es ein sensibles Thema, das mit Heimat verbunden und damit intim und emotional sei. Daher sei es umso wichtiger, mit am Verhandlungstisch zu sitzen. Allerdings machte Seiffert auch deutlich, dass der Nationalpark Bayerischer Wald eine ganz andere Dimension als ein möglicher Rhöner Nationalpark habe. In der Rhön gehe es um 10.000 Hektar im Bayerischen Wald um 90.000 Hektar - grenzüberschreitend mit Tschechien. (Marion Eckert) +++


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