Wolfgang Lörcher (Linke) kandidiert neben Woide und Schüler als Landrat

18.07.17 - Die Bewerbungsfrist für die Fuldaer Landratswahl am 24. September ist beendet. Seit Wochen stehen bereits die ersten zwei Kandidaten fest: Der amtierende Landrat Bernd Woide (CDU) und Simon Schüler (SPD). Kurz vor Ende der Frist ist bei Wahlleiter Norbert Huder noch die Bewerbung von der Partei "Die Linke" in den Briefkasten geflattert, wie er auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS bestätigt. "Die Entscheidung über die Zulassung fällt am 28. Juli der Kreis-Wahlausschuss." 

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"Die Fuldaer Linke hat Wolfgang Lörcher als Kandidat für die Wahl des Landrates vorgeschlagen. Der 53-Jährige ist Vater dreier Kinder, er lebt seit seiner frühesten Kindheit in Fulda und ist als Wahlkreismitarbeiter eines Landtagsabgeordneten mit einem Büro in Fulda beschäftigt", erklärt die Partei am Dienstagmorgen in einer Pressemitteilung. Grundlage einer funktionierenden Demokratie sei seiner Ansicht nach eine umfassende Transparenz der politischen Entscheidungen und Behörden. Der Landkreis Fulda habe hier erhebliche Defizite. 

Einen Schwerpunkt will Lörcher auf die Arbeit des Kreisjobcenters legen. Hier müsse endlich die Würde des Menschen in den Vordergrund gestellt werden. Die Erfahrungen, die er mit dem Kreisjobcenter gemacht habe, veranlassten ihn zur Gründung der Erwerbsloseninitiative Fulda. Lörcher ist sich sicher, der Umgang mit den Betroffenen muss sich ändern. Außerdem sollten die Möglichkeiten der Teilhabe verbessert werden. Ein Sozialticket, für Menschen denen es finanziell nicht so gut geht, wäre wünschenswert. Vergünstigte Preise für Fahrkarten oder Eintrittskarten für öffentlich finanzierte Einrichtungen, würden die Möglichkeiten der Betroffenen erheblich erweitern. Weiter möchte er sich für Verbesserungen bei der Schülerbeförderung einsetzen. Die oft überfüllten Busse stellen nach seiner Auffassung einen nicht tragbaren Zustand dar. Auch bei der Gesundheitsversorgung im Landkreis sieht er deutlichen Handlungsbedarf. "Die Zustände in der Notfallaufnahme müssen verbessert werden. Sie sind weder für die Patienten noch für das Personal akzeptabel", so Lörcher. 

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Auch der amtierende Landrat Bernd Woide (CDU) hat sich wieder zur Wahl aufstellen lassen. Der 55-Jährige ist seit Februar 2006 Landrat. Er hat bereits im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS im Februar dieses Jahres deutlich gemacht, dass er wieder kandidieren wird. "Ich würde mich freuen, im September für weitere sechs Jahre zum Landrat von Fulda gewählt zu werden", so Woide. Der 55-Jährige wurde Ende Juni beim CDU-Kreisparteitag von 189 der 197 anwesenden Delegierten als Kandidat nominiert. 

Foto: Carina Jirsch

Beim Außerordentlichen Unterbezirksparteitag der SPD Fulda wurde Mitte Mai Simon Schüler als Landratskandidat einstimmig gewählt. "Wer sich einer solchen Wahl stellt, der sollte auch mit dem Anspruch antreten, gewinnen zu wollen und Inhalte für die Bürger umzusetzen", stellte der 27-Jährige sein Programm vor. Unter seinem Motto "Fulda kann mehr" will der Sozialdemokrat unter anderem attraktiven Wohnraum in der Stadt und auf dem Land schaffen. Auch den Internetausbau sowie kostenfreie Bildung hat sich Schüler auf die Fahne geschrieben. 

Die endgültige Entscheidung über die drei Kandidaten fällt der Kreis-Wahlausschuss am Freitag, den 28. Juli. "Dann wird entschieden, welche Wahlvorschläge zugelassen werden und ob sie die Voraussetzung erfüllen", erklärt Huder. Die Landratswahl findet am 24. September statt. An diesem Sonntag wählen die Fuldaer Bürger nicht nur einen neuen Bundestag, sondern auch einen neuen Landrat. Sollte es bei der Wahl zu einer Stichwahl kommen, ist diese auf den 22. Oktober 2017 datiert. (jul/pm) +++