Stefan und Dr. Florian Wehner kaufen geschichtsträchtiges Mollenhauer-Haus

26.07.17 - Das Mollenhauer-Haus ist seit fast 500 Jahren ein Blickfang in der Fuldaer Innenstadt Unterm Heilig Kreuz: Nun wurde das geschichtsträchtige Gebäude aus dem Jahr 1540 von Stefan Wehner (59) und seinem Sohn Florian (31) gekauft. Seit Mai sind die Verträge mit dem Eigentümer Stephan Mollenhauer unterschrieben, im Januar 2018 geht das denkmalgeschützte Gebäude dann in den Besitz der Familie Wehner über.

Die Gesellschafter betreiben gemeinsam das Modegeschäft "Campo" Unterm Heilig ...

Hier erhalten die Kunden exklusive Mode

Stefan und Florian Wehner betreiben das in Fulda bekannte Modegeschäft "Campo". "2003 habe ich mich dazu entschieden, Campo in der Barockstadt zu etablieren", sagt der 59-jährige Firmengründer im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Er selbst ist schon seit über 30 Jahren in der Modebranche tätig und eröffnete 2004 sein Geschäft in dem historischen Haus, das sich seit 125 Jahren im Besitz der Familie Mollenhauer befindet. "Campo steht für einen gepflegten sporty Style", so Stefan Wehner. Sein Sohn Dr. Florian Wehner, der in Würzburg Jura studiert hat, ist vergangenes Jahr in das Geschäft mit eingestiegen: "Ich war schon immer mit involivert und habe die Mode im Blut."

Über die Jahre hinweg haben die Experten mit viel Herzblut ihren ganz eigenen Campo-Style entwickelt: "Wir bieten eine Mode abseits des Mainstreams. Wir haben eine eigene Handschrift." Das Geschäft ist in der Region für seine exklusiven Labels wie Parajumpers, Blonde No. 8 und Rich & Royal bekannt. Wie Florian Wehner betont, wissen vor allem viele Touristen das einzigartige Umfeld im Fachwerk-Gebäude zu schätzen. Der Kontrast zwischen den historischen Mauern und der modernen stylischen Mode sei etwas ganz Besonderes. "Das ergänzt sich hier super", sagt Wehner.

Laut Stefan Wehner ergänzen sich die historischen Räumlichkeiten super mit der ...

Das Mollenhauer-Haus ist in der Innenstadt ein echter Blickfang

Die originelle Wetterfahne weist auf

Während der gesamten 13 Jahre haben die Gesellschafter, die selbst in dem Mollenhauer-Haus leben, ein gutes Verhältnis zum Eigentümer gehabt. "In einem Gespräch hat sich Anfang des Jahres abgezeichnet, dass die Eigentümer-Familie beabsichtigt, das Haus zu verkaufen. Die Chance haben wir genutzt", freut sich Florian Wehner. Dadurch haben sich die Modeexperten die Möglichkeit, in einer guten innenstädtischen Lage ihren Standort zu sichern, geschaffen. "Campo hat Zukunft", sagt der 31-Jährige. Sein Vater Stefan Wehner fügt hinzu: "Wir glauben an einen inhabergeführten Einzelhandel."

"Wir wollen die Immobilie nicht verändern, sondern alles erhalten, wie es ist", erklärt der 59-Jährige. Derzeit befinden sich neben dem Modegeschäft Campo und dazugehörigen Büroräumen, Mietwohnungen in dem Gebäude. "Wir haben hier die Möglichkeit erhalten, die Ladenfläche von Campo nach hinten raus zu erweitern." Das Projekt soll laut Florian Wehner mittelfristig umgesetzt werden. Das gesamte Grundstück erstreckt sich in einem Gebäudekomplex bis in den Luckenberg hinein.

Das Mollenhauer-Haus um 1894 Quelle: Stadtarchiv Fulda

Nach dem Bombeneinschlag in 1944

Das Haus in 1957 Fotograf: Julius Cäsar

Die Geschichte des Mollenhauer-Hauses:

Das bekannte Mollenhauer-Haus wurde 1540 im Auftrag von Fürstabt Johann III. von Henneberg als Lagerstätte für Salz erbaut. In der mittlerweile fast 500-jährigen Geschichte des Hauses wechselten häufig die Besitzer. Zuletzt erwarb im Jahre 1892 der Hofinstrumentenmacher Thomas Mollenhauer das Gebäude am damaligen Friedrichsmarkt und verlegte damit seine Instrumentenwerkstatt und die Musikalienhandlung von der Florengasse (seit 1822) in das Zentrum der Stadt. Im Besitz der Familie Mollenhauer wurde 1921 auch das Fachwerk an der Fassade freigelegt. 1944 wurde das Gebäude durch eine Fliegerbombe zum Großteil zerstört und später wieder aufgebaut. Vor über 20 Jahren wurde dann nach über hundertjähriger Präsenz der Sitz der Firma „J. Mollenhauer & Söhne“ in ein neues Gebäude im Gewerbepark Kohlhaus verlegt. Seitdem werden die Geschäftsräume des Gebäudes als Modehaus genutzt. (Julissa Bär) +++