Archiv
Michael Brand CDU-MdB spricht... - Fotos (6): Arnulf Müller

FULDA Erinnerung an Opfer und Widerstand

Gedenkfeier für 37 durch NS-Euthanasie ermordete St. Antoniusheim-Bewohner

26.07.17 - Am 21. und 22. Juli 1937 wurden 93 Bewohnerinnen und Bewohner des damaligen St. Antoniusheims von den Nationalsozialisten abtransportiert. Sie sollten im Rahmen der NS-Euthanasie getötet werden. Durch strategisches Handeln und gute Netzwerke ist es den damaligen Verantwortlichen des St. Antoniusheims gelungen, einen Großteil der Bewohner wieder zurückzuholen. Dennoch wurden 37 Menschen ermordet. Anlässlich des 80. Jahrestages erinnerte antonius an die grausamen Ereignisse und gedachte den Opfern im Rahmen einer Gedenkfeier

Am 21. Juli 1937 wurden 47 Kinder mit zwei Bussen nach Hephata und Treysa abtransportiert ...

Birgit Kömpel

„Wir sind zusammen gekommen, um uns zu erinnern und uns vor Augen zu führen, was damals passiert ist“, mit diesen Worten begrüßte Rainer Sippel, Geschäftsführer von antonius, die zahlreichen Gäste. Auch die Bundestagsabgeordneten Michael Brand und Birgit Kömpel kamen zur Gedenkfeier. Brand betonte in seiner Ansprache, das Euthanasie kein Thema der Vergangenheit sei: „Es ist heute an uns, diese Erinnerung wach zu halten, damit alte Fehler nicht wieder getan werden.“ Birgit Kömpel sagte: „Alle Menschen sind wertvoll. Lassen wir es nie wieder zu, dass der Staat oder andere darüber entscheiden, wer perfekt ist oder wer nicht!“

Dr. Wolfgang Hamberger

Björn Bierent

Gedenktafel

Dr. Wolfgang Hamberger, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Fulda, ging in seinem Vortrag auf die geschichtlichen Ereignisse dieser Zeit ein. Im Anschluss schilderte Björn Bierent, Mitarbeiter von antonius, die grausamen Ereignisse, die sich an diesen Tagen im St. Antoniusheim zugetragen haben. Bei seiner Spurensuche ist er auf die Schwesternchronik gestoßen, in der die damalige Oberin Schwester Adolfine Fabra die Ereignisse des 21. Und 22. Julis 1937 festhielt: „Mit welchen Gefühlen nun die lieben Schwestern sich ans Packen der Sachen für die ihre Kinder begaben, kann man nicht in Worte fassen, als ob es zu einer Massenbeerdigung gehe. Mit wehem Herzen sahen wir dem 21. Juli entegegen. An diesem Tage wurden unsere Kinder mit zwei Autos nach Hephata und Treysa überführt. Am folgenden Tage, holten zwei Autos unsere erwachsenen Zöglinge ab.

Gedenktafel...

Dass auch hier der Abschiedsschmerz groß war, ist selbstverständlich, da manche von ihnen 30 und mehr Jahre Freud und Leid des Heimes geteilt hatten.“ Als Zeichen der Erinnerung und der Mahnung wurde eine Gedenktafel enthüllt. Nach dem Verlesen der 37 Opfer sprach Prof. Dr. Gerhard Stanke, Generalvikar des Bistums Fulda, ein Gebet für die Ermordeten. Für musikalische Begleitung sorgte die Musikschule Ebert. +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön