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Ankunft vor der Gaststätte "Zum weißen Rössl" in Ludwigsau-Mecklar - Fotos: Rickert

LUDWIGSAU Mit zwei PS vom Allgäu nach Amrum

Die Getreidefahrt zur Windmühle an der Nordsee - Rast in Mecklar

26.07.17 - Martin Rickert und seine Frau Bettina haben eine gemeinsame Leidenschaft: Kutsche fahren mit ihren Isländer Pferden. Dies brachte das Ehepaar aus dem Allgäu auf eine tolle Idee, einen Sack Dinkel-Korn aus ihrer Heimat im württembergischen Allgäu bis zu ihrem zweiten Zuhause auf Amrum zu fahren, mit Pferd und Wagen. Die Rickerts sind mit ihrem Friesenhaus seit 2010 Nachbarn der Nebeler Mühle und auch Mitglieder des Vereines zur Erhaltung der Amrumer Windmühle. Die Begeisterung für dieses Kulturdenkmal und das Kutsche fahren hat sie nun dazu gebracht, diese 1000 Kilometer lange Fahrt mit ihrem Pferdegespann quer durch Deutschland zu unternehmen und am 4. Juli 2017 war der Start in der Allgäuer Heimat.

Es begann damit, dass Martin und Bettina Rickert sich vor Jahren in ein Haus auf Amrum verliebten, jener nordfriesischen Insel mit dem breitesten Sandstrand der Welt. Das schöne Haus lag fast in direkter Nachbarschaft zur Nebeler Windmühle, die bereits im Jahr 1771 dort aufgestellt wurde. Bei der Windmühle lernten die Rickerts nette Leute kennen, die die Mühle wieder instand setzten um damit eine alte Tradition aufrechtzuerhalten. Darüber waren die Rickert so begeistert und hielten das für eine so tolle Sache, dass sie sich zu der Getreidefahrt vom Allgäu nach Amrum entschlossen, um den ersten Sack Getreide für die Mühle zum Mahlen mit dem Pferdegespann, wie in alten Zeiten, anzuliefern.

Viel Vorplanung war nötig

Nur mit einer guten Vorausplanung kann solch eine spannende Reise funktionieren, darüber waren sich die beiden im Klaren. Sechs Wochen haben sich Martin und Bettina Rickert für die Tour vorgenommen. Wie lang können die Streckenabschnitte sein, wo gibt es Übernachtungs- und Rastmöglichkeiten für Zwei- und Vierbeiner, das alles musste vorab geklärt werden. Die Rickerts hatten sich für diese Fahrt für die beiden erfahreneren Island-Stuten Hrafnkatla und Stjarna entschieden. Zwei jüngere Wallache, die auch schon eingefahren sind, stehen als Ersatzgespann bereit. Seit 2008 fahren Bettina und Martin Rickert Kutsche und bei ihrer heimischen Fahrergruppe „Fahrerstammtisch Oberschwaben“ haben sie nicht nur viel Zustimmung sondern auch sehr viel Unterstützung für diese außergewöhnliche Aktion bekommen.

Freunde fahren auch mit

In diesem Zusammenhang hat sich auch das Ehepaar Monika und Hans Kästle für das Abenteuer so sehr begeistern können, dass sie mit ihren beiden Haflinger-Pferden die Tour begleitet. Auf der Reise quer durch Deutschland werden die Pferde einen eigens angefertigten Planwagen ziehen, in dem die Rickerts auch schlafen. Die Reiseroute für den Treck nach Norden und die geplanten Stationen nach dem Start in Bad Waldsee Mittelbiberach: Blaubeuren, Bad Mergentheim, Marktheidenfeld, Fulda, (Zwischenstopp in Ludwigsau-Mecklar) Göttingen, Neustadt am Rübenberge, Walsrode, Buxtehude, Glückstadt, Schafstedt, Friedrichstadt, Husum und Dagebüll.

Rast in Mecklar im Gasthaus „Zum weißen Rössl“

Am vergangenen Sonntagnachmittag machten die beiden Gespanne „Boxenstopp“ in Ludwigsau-Mecklar, im Gasthaus „Zum weißen Rössl“, wo sie von der Gastwirtsfamilie Häslein herzlich begrüßt, empfangen und bewirtet wurden. Nach der Ruhepause für Mensch und Tier ging die Fahrt weiter über die Kreisstraße K 1 nach Meckbach und weiter auf dem Radweg nach Bebra und immer weiter Richtung Norden.

Die Reise soll ca. 6 Wochen dauern und wenn alles klappt, werden der Sack Dinkel, Martin und Bettina mit ihren beiden Isländern Hrafnkatla und Stjarna sowie Hans und Moni mit ihren beiden Haflingern Brytta und Noris Mitte August auf Amrum eintreffen. Begleitet werden sie unterwegs von netten Freunden vom Fahrerstammtisch Oberschwaben, ohne deren Unterstützung die Fahrt kaum möglich wäre. Auch OSTHESSEN|NEWS wünschte eine gute Fahrt und dass alle wohlbehalten am Zielort auf Amrum ankommen.

Zur Geschichte der Amrumer Windmühle und die Bedeutung der Getreidefahrt

Die Mühle kam vor fast 250 Jahren vom Festland nach Amrum und wurde ein Wahrzeichen der Nordsee-Insel. Vor gut 50 Jahren stellte sie ihren gewerblichen Betrieb ein und wird in ihrer historischen Schönheit und Technik wiederhergestellt und in Gang gebracht. Mit der Getreidefahrt vom Allgäu nach Amrum möchten Martin und Bettina Rickert ihre Verbundenheit mit der alten traditionellen Handwerkskunst zeigen. Dazu wird der Sack Dinkel, eine alte Getreidesorte, zur Mühle gebracht und zum Mahlen bereitgestellt. (Gerhard Manns) +++

Hans Kästle, die Enkelinnen der beiden Wirtsleute Häslein, Bettina und Martin Rickert, von ...

Auch Gastwirt Willi Häslein, dritter von rechts, begrüßte die Gäste

Probesitzen der beiden Enkelinnen

Die Rast unter freiem Himmel

Bettina Rickert hat angespannt zur Weiterfahrt

Und los gehts, immer Richtung Norden

Das Ziel der Getreidefahrt, die Windmühle auf der Insel Amrum

Der Sack Dinkel-Korn für die Amrumer Windmühle


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