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Phil Pelz passt einen neuen Bremszylinder ein - Fotos: HBS

HANAU Hanauer Straßenbahn auf der Hebebühne

Werkstatt-bedingte Busausfälle kommen nicht vor

01.08.17 - Phil Pelz nimmt den neuen Bremszylinder, um auszuprobieren, wie der hinter dem großen Reifen ins Fahrgestell passt. Der rot-gelbe Bus der Hanauer Straßenbahn (HSB) ist auf der Hebebühne ein Stück angehoben, damit Pelz die Reparatur leichter fällt. Bei den ausrangierten Bremszylindern hatten die Fachleute in der HSB-Werkstatt Druckverlust diagnostiziert. „Die Sicherheit der Fahrgäste und des Fahrpersonals ist oberstes Gebot“, verspricht Stadtrat und HSB-Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Morlock. Und HSB-Geschäftsführer Thomas Schulte ergänzt: „Werkstatt-bedingte Ausfälle von Bussen verbieten sich von selbst; das garantiert unser tägliches penibles Prüfraster.“ Wer sich davon einen Eindruck verschaffen will, hat am 26. August beim „Tag der offenen Tür“ der HSB und des städtischen Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service auf dem gemeinsamen Betriebsgelände in der Daimlerstraße 5 Gelegenheit dazu.

Werkstattmeister Andreas Fojtik am Bremsendruck-Messgerät

Auf dem Nachbarprüfstand sitzt Kraftfahrzeugmeister Serge Krause auf dem Fahrersitz und hat ein Prüf-Tablet des Busherstellers in der Hand. Der Computer hilft ihm die Fehlerquelle zu finden, die zum leicht erhöhten Stickoxid-Ausstoß des Busses geführt hat. „Als umweltbewusstes Unternehmen sind zu viele Schadstoffe aus dem Busauspuff tabu“, erklärt HSB-Chef Schulte, warum das Fahrzeug kurz aus dem Verkehr gezogen ist. Bei zwei weiteren Bussen haben die Mechaniker beziehungsweise die Busfahrer über die Anzeigen am Lenkerplatz zum einen Kühlwasserverlust, zum anderen Probleme mit der Elektronik festgestellt. Es ist Ferienzeit, ohne Schulbusverkehr ist der kurzzeitige Ausfall dieser vier von insgesamt 57 Bussen leichter verkraftbar.

Werkstatt-Mitarbeiter Norbert Lotz am Bremsenprüfstand

Die HSB-Werkstatt samt Ersatzteil-Lager mit ihren 18 Fachleuten übernimmt fast alle Reparaturen und Prüfungen der Busse selbst. Ausnahmen sind das Polstern der Sitzbezüge im Bus und das Ersetzen von Hinterachsen. Solche Arbeiten vergibt das städtische Nahverkehrsunternehmen an externe Firmen; ebenso werden neue Glasscheiben nicht in der Daimlerstraße eingesetzt. Damit die Busse sicher unterwegs sind, hat die HSB mehrere Kontroll- und Diagnosewege aufgebaut. Zunächst sind es die Busfahrer selbst, die in ihren täglichen Berichten melden, was defekt oder ihnen aufgefallen ist. Ist beispielsweise versehentlich ein Rückspiegel abgefahren worden, wird der umgehend ersetzt. Zusätzlich gibt es einen festen Rhythmus, an welchen Wochentagen die Werkstatt gezielt an allen Fahrzeugen was kontrolliert: Ölstand, Achsen, Motor, Elektronik, Reifen. Und über die TÜV-Hauptuntersuchungen hinaus unterzieht die HSB ihre Busse regelmäßigen Sicherheitsüberprüfungen.

Jürgen Engelbrecht hat im Lager neue bezogene Sitze verschiedener Bustypen vorrätig ...

Andreas Fojtik, einer der Werkstattmeister, zeigt diesen Wartungsplan für den August. Darauf sind 19 Nummern der Busse notiert, die in diesem Monat Tag für Tag gecheckt werden. Zusätzlich vermerkt ist der Termin der monatlichen TÜV-Hauptuntersuchung, bei der die Busse nacheinander kontrolliert werden. „Eine Sicherheitsprüfung dauert mindestens sechs Stunden, einer der drei Werkstattmeister muss sie am Schluss per Unterschrift abnehmen“, erläutert Fojtik den Aufwand etwa im Drei-Monats-Rhythmus. Bei einer dieser Sicherheitsprüfungen fiel auch der Defekt der unzulänglich wirkenden Bremszylinder auf. Denn zum Programm zählen zwölf verschiedene Druckmessungen. Ein großer roter Kasten mit ebenso vielen Skalenfeldern samt Leitungsanschlüssen zum jeweils zu wartenden Bus zeigt die Ergebnisse an. Zusätzlich ist auf einem großen Bildschirm abzulesen, welche Bremskraft auf welche Busachse wirkt.

Zu den Aufgaben der HSB-Werkstatt gehört es auch, regelmäßig die Busse zu reinigen – und das mit unterschiedlichen Intensitätsstufen: Täglich findet eine Grundreinigung im Fahrgastraum statt, bei der komplett ausgekehrt wird. Wenn es nötig ist, wird auch feucht durchgewischt. Alle zehn Wochen kommt eine umfassende Nassreinigung des Innenraums hinzu, bei dieser Gelegenheit werden gelegentliche Schmierereien beseitigt. Die Fahrzeugwäsche außen steht in der Regel einmal wöchentlich an. Das Waschwasser bereitet die HSB auf und benutzt es wieder. Zudem steht für das Abspülen am Schluss Regenwasser zu Verfügung, das in einer Zisterne neben der Bushalle aufgefangen wird. +++


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