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REGION Der Arbeitsmarkt im Juli

Arbeitsmarkt in Hochform – noch viele offene Ausbildungsstellen

01.08.17 - Im Juli stieg die Zahl der arbeitslosen Menschen in Hessen erwartungsgemäß an. Der Zuwachs ist hauptsächlich auf das Schul- und Ausbildungsende zurückzuführen. Zusätzlich wirkte sich das Quartalsende auf die saisonübliche Entwicklung aus. Dennoch zeigt sich der hessische Arbeitsmarkt weiterhin in Hochform und erreichte mit 5,1 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote in einem Juli seit 1991. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stieg weiter und der BA-Stellenindex verzeichnete den höchsten Wert seit Erfassungsbeginn. Gute Voraussetzungen für diejenigen, die einen Job oder Ausbildungsplatz suchen. Dr. Bettina Wolf, Geschäftsführerin Operativ der Regionaldirektion Hessen, sieht den Aufwärtstrend der letzten Monate trotz des saisontypischen Anstiegs der Arbeitslosigkeit weiterhin ungebrochen:

„Der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit mit Beginn der Sommermonate ist eine saisonübliche Entwicklung, die spätestens im September wieder rückläufig sein wird. Die Chancen einen Ausbildungsplatz zu finden, stehen immer noch sehr gut. Obwohl wir ein Bewerberplus verzeichnen konnten, blieben deutlich weniger junge Menschen unversorgt als noch vor einem Jahr. Das ist ein deutliches Signal: Die Ausbildungsbetriebe wollen ihre Lehrstellen besetzen und der Ausbildungsmarkt bietet noch ausreichend Chancen für Bewerber“.

Dass rund 11.230 junge Menschen noch auf der Suche sind, davon allein rund 980 Flüchtlinge, möchte Wolf schnellst möglich ändern: „Es wäre bedauerlich, wenn die Potentiale junger Menschen, die den Wunsch haben eine Ausbildung zu beginnen, längerfristig brach liegen. Oft lohnt es sich einen zweiten oder dritten Blick auf einen vermeintlich schwachen Bewerber zu werfen. Es geht nicht einfach nur darum eine Lehrstelle zu besetzen, sondern gleichzeitig in die Zukunft eines jungen Menschen und die Zukunft des eigenen Betriebes zu investieren“.

Bis jetzt meldeten die hessischen Betriebe 34.191 Ausbildungsstellen. Das sind 158 (+0,5 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat. Gleichzeitig sank die Zahl der unbesetzten Lehrstellen um 129 (-1,1 Prozent) auf 11.836. Die Zahl der Bewerber stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1.374 (+3,6 Prozent) auf 39.742 an. Als unversorgt zählten zum Stichtag 11.235 Bewerber und Bewerberinnen. Das waren 868 (-7,2 Prozent) weniger als im Vorjahr. Die meisten offenen Ausbildungsstellen gab es im Juli für Kaufleute im Einzelhandel, (1.200), Verkäufer/innen (770) und Handelsfachwirte (496).

Arbeitslosigkeit in Hessen: Entwicklung im Juli

Im Juli waren 169.305 Frauen und Männer in Hessen arbeitslos. Das waren 5.891 (+3,6 Prozent) mehr als im Juni und 3.649 (-2,1 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent und somit auf den niedrigsten Wert in einem Juli seit 1991. Im Vorjahresmonat lag die Quote noch bei 5,3 Prozent. Saisonbereinigt ergab sich zum Vormonat eine Veränderung um +1.000, zum Vorjahr ging die Zahl um 4.000 zurück.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat betraf fast alle Personengruppen: Frauen: +4,7 Prozent; Männer: +2,7 Prozent; Ausländer: +2,4 Prozent. Saisonüblich stieg die Zahl der Jugendlichen unter 25 Jahren mit Schul- und Ausbildungsende deutlich an: +20,2 Prozent. Langzeitarbeitslose: -0,1 Prozent und Menschen über 50 Jahre (+/-0,0 Prozent) waren von der jahreszeitüblichen Entwicklung nicht betroffen.

Zum Vorjahresmonat unverändert blieb der Anstieg der Ausländer (+7,5 Prozent) und der arbeitslosen Jugendlichen (+3,5 Prozent) bestehen. Alle anderen Personengruppen zeigen rückläufige Arbeitslosenzahlen: Langzeitarbeitslose -7,2 Prozent; Ältere: -6,1 Prozent; Frauen: -2,4 Prozent; Männer: -1,9Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, belief sich im Juli auf 232.543 Personen. Das waren 3.926 (+1,7 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

Entwicklung in den Rechtskreisen: Saisonüblicher Anstieg in der Arbeitslosenversicherung

Im Juli stieg die Zahl der arbeitslosen Menschen hauptsächlich im Rechtskreisen SGB III (Arbeitslosenversicherung) an: +8,8 Prozent; im SGB II (Grundsicherung) stieg die Zahl um 1,1 Prozent. 33,6 Prozent (56.829) aller Arbeitslosen in Hessen entfielen somit auf den Rechtskreis SGB III. 66,4 Prozent (112.476) aller Arbeitslosen wurden dem Rechtskreis SGB II zugerechnet.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: Hessen weiter im Aufwärtstrend

Der hochgerechnete, vorläufige Wert der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung lag für den Monat Mai 2017 bei 2.523.200. Mit einem Anstieg um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr liegt Hessen somit leicht über dem Bund und Westdeutschland (+2,4 Prozent) Den größten prozentualen Anstieg gab es im Mai in den Wirtschaftszweigen Baugewerbe, Arbeitnehmerüberlassung sowie Gastgewerbe. Die meisten Beschäftigten entfielen auf die Wirtschaftszweige Verarbeitendes Gewerbe (448.700), Handel (343.600) sowie den Bereich Immobilien, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (223.900).

Offene Stellen: Bestand weiterhin hoch

Im Juli waren 53.823 Stellen bei den hessischen Agenturen und Jobcentern zur Besetzung gemeldet, ein Zuwachs von 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der monatliche Zugang lag mit 15.317 um rund 230 (-1,5 Prozent) unter dem Vorjahresergebnis. Den prozentual höchsten Zugang hatten die Branchen Arbeitnehmerüberlassung, Handel sowie Gesundheits- und Sozialwesen.

Regionen: Niedrigste Arbeitslosenquote im Landkreis Fulda

Auch im Juli blieb die Arbeitslosenquote im Landkreis Fulda mit 3,0 Prozent die niedrigste in Hessen. Die Stadt Offenbach, mit der höchsten Quote stieg auf 9,6 Prozent. Die Arbeitslosenquoten der Regierungsbezirke Kassel, Gießen und Darmstadt verteilen sich folgendermaßen: Kassel 4,7 Prozent, Gießen 4,9 Prozent, Darmstadt 5,2 Prozent. Im Vergleich der 26 Kreise und kreisfreien Städte stieg die Arbeitslosigkeit zum Vorjahr in zwölf Kreisen an, am stärksten im Kreis Darmstadt-Dieburg (+10,1 Prozent). Den prozentual stärksten Rückgang gab es mit 14,3 Prozent im Kreis Groß-Gerau.

Flüchtlinge: Beschäftigungsanteil steigt

Derzeit haben 14.206 Arbeitslose in Hessen einen Fluchthintergrund (europäische und nichteuropäische Asylzugangsländer). Im Vergleich zum Vormonat sank der Bestand um -2,2 Prozent (315). Der Anteil an allen Arbeitslosen in Hessen lag somit bei 8,4 Prozent. Etwa 90,0 Prozent dieser Personengruppe kamen aus den nichteuropäischen Asylzugangsländern Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien.

Zum Stichtag 31.12.2016 waren 16.892 Personen aus den acht wichtigsten nichteuropäischen Asylherkunftsländern sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 33,1 Prozent (+4.200) mehr als im Vorjahresquartal. Rund die Hälfte der Beschäftigten übten Tätigkeiten mit der Qualifikation „Fachkraft“ aus. Weniger als die Hälfte (42,1 Prozent) verrichteten Helfertätigkeiten.


Der Arbeitsmarkt im Juli 2017 im Agenturbezirk Bad Hersfeld/Fulda

Die Arbeitslosigkeit ist im Juli in der Region der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda angestiegen. Zum Ende des Monats waren 6.579 Personen arbeitslos gemeldet – 444 mehr als im Juni (+7,2 Prozent) und 206 mehr als im Juli des vergangenen Jahres (+3,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 3,6 Prozent (Vormonat: 3,3 Prozent; Vorjahr: 3,5 Prozent). Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit sind besonders Frauen und Jüngere unter 25 Jahren betroffen. Die Zahl der arbeitslosen Frauen liegt momentan bei 3.088 und damit um 255 Personen (+9,0 Prozent) über dem Vormonat. Die Zahl der jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren stieg im vergangenen Monat um 248 Personen auf 936 an (+36,0 Prozent). „Tendenziell ist diese Entwicklung zur Jahresmitte üblich, jedoch ist der Anstieg stärker als im Vorjahr“, erläutert Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Zum einen meldeten sich Schulabgängerinnen und –abgänger ohne Ausbildungsplatz sowie junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss nicht übernommen werden konnten. Hinzu kommt, dass zum Halbjahreswechsel beziehungsweise Ferienbeginn erfahrungsgemäß zahlreiche Beschäftigungsverhältnisse auslaufen.

Der Arbeitsmarkt im Juli 2017 im Landkreis Fulda: Halbjahreswechsel, Ferienbeginn und Ausbildungsende lassen Arbeitslosigkeit steigen / Noch 600 freie Ausbildungsstellen!

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Fulda ist im Juli erwartungsgemäß angestiegen. 3.606 Personen sind aktuell arbeitslos gemeldet, was einem Plus von 287 gegenüber Juni entspricht (+8,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote stieg damit auf 3,0 Prozent an, liegt jedoch weiterhin deutlich unter dem Hessenschnitt. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit fand hauptsächlich im Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagentur statt. Während hier im Juli 1.713 Arbeitslose verzeichnet wurden und somit 231 Personen mehr als im Vormonat (+15,6 Prozent), registrierte das Kreisjobcenter mit 1.893 Arbeitslosen nur einen Anstieg um 56 Personen (+3,0 Prozent). Auch im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen ausschließlich im Bereich der Arbeitslosenversicherung angestiegen (+118 Personen oder 7,4 Prozent). Das Jobcenter konnte einen Rückgang um 100 Personen binnen Jahresfrist verzeichnen (-5,0 Prozent). Für den relativ starken Zuwachs der Arbeitslosenzahl macht Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Fulda, vor allem drei zeitlich zusammenkommende Faktoren verantwortlich: Den Halbjahreswechsel, den Beginn der Ferien und das Ende vieler Ausbildungsverhältnisse. So ist die Arbeitslosigkeit insbesondere bei jüngeren Personen unter 25 Jahren (+138 auf 527) und bei Frauen (+160 auf 1.695) angestiegen. „Bei den Ausbildungsabsolventen gehen wir wegen der stabilen Konjunkturlage davon aus, dass wir einen Großteil in den nächsten Wochen und Monaten beruflich wieder integrieren werden“, erläutert der Agenturchef. Vom Auslaufen befristeter Beschäftigungsverhältnisse im kaufmännischen und im Dienstleistungsbereich dürften in hohem Maße Frauen betroffen sein. Im Bereich der gemeldeten Stellen war im Juli kein Rückgang spürbar. Dem Arbeitgeberservice lagen 2.476 Stellen zur Vermittlung vor – 456 mehr als vor einem Jahr (+22,6 Prozent). Dies spricht für eine nach wie vor solide Arbeitsmarktsituation.

Ausbildungsmarkt

Die Aktivitäten am Ausbildungsmarkt laufen weiterhin auf Hochtouren – es sind noch zahlreiche Stellen zu besetzen. „Auch wenn die meisten betrieblichen Ausbildungen derzeit beginnen, gibt es gerade in der Region Fulda immer noch gute Chancen, eine attraktive Lehrstelle zu ergattern“, weiß Waldemar Dombrowski. Aktuell liegen der Agentur für Arbeit noch 600 freie Ausbildungsstellen vor. Er ermuntert die jungen Menschen, auch passende Alternativen zum Wunschberuf ins Auge zu fassen. Termine bei der Berufsberatung gibt es unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 00.

Der Arbeitsmarkt im Juli 2017 im Landkreis Hersfeld-Rotenburg: Noch 300 freie Ausbildungsstellen!

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Hersfeld-Rotenburg ist im Juli erwartungsgemäß angestiegen. 2.973 Personen sind aktuell arbeitslos gemeldet, was einem Plus von 157 gegenüber Juni entspricht (+5,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 4,7 Prozent. Im Vorjahr fiel der Anstieg mit 4 Prozent etwas schwächer aus. Die Arbeitslosigkeit ist überwiegend im Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagentur gestiegen. Während hier im Juli 1.015 Arbeitslose verzeichnet wurden und somit 152 Personen mehr als im Vormonat (+17,6 Prozent), registrierte das Kreisjobcenter mit 1.958 Arbeitslosen nur einen Anstieg um 5 Personen (+0,3 Prozent). Binnen Jahresfrist hingegen stieg die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung weniger stark an (+60 Personen oder 6,3 Prozent). Das Jobcenter hatte einen Anstieg um 128 Personen zu verzeichnen (+7,0 Prozent).

Für den relativ starken Zuwachs der Arbeitslosenzahl macht Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, vor allem drei zeitlich zusammenkommende Faktoren verantwortlich: Den Halbjahreswechsel, den Beginn der Ferien und das Ende vieler Ausbildungsverhältnisse. So ist die Arbeitslosigkeit insbesondere bei jüngeren Personen unter 25 Jahren (+110 auf 409) und bei Frauen (+95 auf 1.393) angestiegen. „Bei den Ausbildungsabsolventen gehen wir davon aus, dass wir einen Großteil in den nächsten Wochen und Monaten beruflich wieder integrieren werden“, erläutert der Agenturchef. Vom Auslaufen befristeter Beschäftigungsverhältnisse im kaufmännischen und im Dienstleistungsbereich dürften in hohem Maße Frauen betroffen sein.

Im Bereich der gemeldeten Stellen war im Juli kein Rückgang spürbar. Dem Arbeitgeberservice lagen 1.336 Stellen zur Vermittlung vor – 81 mehr als vor einem Jahr (+6,5 Prozent). Dies spricht für eine nach wie vor stabile Konjunkturlage.

Ausbildungsmarkt

Die Aktivitäten am Ausbildungsmarkt laufen weiterhin auf Hochtouren – es sind noch etwa 300 Stellen zu besetzen. „Auch wenn die meisten betrieblichen Ausbildungen derzeit beginnen, gibt es gerade in unserem Agenturbezirk immer noch gute Chancen, eine attraktive Lehrstelle zu ergattern“, weiß Waldemar Dombrowski. Er ermuntert die jungen Menschen, die noch auf der Suche sind, passende Alternativen zum Wunschberuf ins Auge zu fassen. Termine bei der Berufsberatung gibt es unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 00.+++

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