Modellprojekts des Landkreises mit AWO Fulda und DRK Hünfeld - Jahresbilanz

02.08.17 - Vor gut einem Jahr hat der Landkreis Fulda das Projekt Gemeinwesen-Koordination im ländlichen Raum gestartet. Ziel des Modellprojekts, das vom Land Hessen gefördert und gemeinsam mit dem AWO-Kreisverband Fulda sowie dem DRK-Kreisverband Hünfeld umgesetzt wird, ist die Unterstützung der Ehrenamtlichen, die in der Flüchtlingsarbeit tätig sind und damit auch die Förderung der Integration asylsuchender Menschen.

Für die Projektarbeit wurden zunächst drei Schwerpunktgebiete ausgewählt, die vor besonderen sozialen und integrationspolitischen Herausforderungen stehen. Dazu gehören das Gebiet „Oberes Fuldatal“ mit Gersfeld, Ebersburg und Poppenhausen, das Gebiet „Südwest“ mit Bad Salzschlirf, Großenlüder und Eichenzell sowie das Gebiet „Hessisches Kegelspiel" mit Hünfeld, Burghaun, Rasdorf und Nüsttal. Im Projektverlauf sind Großenlüder und Eichenzell, die als Notunterkunfts- beziehungsweise Erstaufnahmestandorte für Flüchtlinge vorgesehen waren, weggefallen und das Ulstertal ist als neues Schwerpunktgebiet hinzugekommen.

Zur Umsetzung des Projekts, das bis zum 31. Dezember 2018 läuft, wurden vier Gemeinwesen-Koordinatoren in den Schwerpunktgebieten eingesetzt. Wolfram Diegelmann, der bei der Kreisverwaltung im Fachdienst Zuwanderung arbeitet, koordiniert die Gemeinwesenarbeit im Altkreis Hünfeld. Rüdiger Hoppe, Projektleiter beim DRK Hünfeld, ist seit Mai dieses Jahres hauptsächlich für die Unterstützung und Förderung ehrenamtlicher Arbeit in den Bereichen Wohnungssuche, Renovierung und Umzugsmanagement in Hünfeld, Burghaun und Grüssel-bach zuständig. Linda Kalb-Müller von der AWO kümmert sich um Bad Salzschlirf und das Ulstertal. Gülselin Esentürk, ebenfalls AWO, zeichnet für das Obere Fuldatal verantwortlich.

Die Gemeinwesen-Koordinatoren sind die ersten Ansprechpartner für Ehrenamtliche vor Ort und arbeiten eng mit dem Treffpunkt aktiv - der im Landratsamt angesiedelten Servicestelle für alle ehrenamtlich Engagierten - sowie dem Fachdienst Zuwanderung zusammen. Ehren-amtliche zu beraten und bei der Entwicklung neuer sowie bestehender Angebote zu unterstützen, gehört ebenso zu den Aufgaben der Koordinatoren wie die Vernetzungsarbeit und die Förderung der interkulturellen Öffnung von Vereinen und Institutionen.

Die Jahresbilanz der vier Gemeinwesen-Koordinatoren, die in der Anfangsphase des Projekts mit einer Bestandsaufnahme der ehrenamtlichen Strukturen und Aktivitäten vor Ort beschäftigt waren, fällt realistisch-optimistisch aus. Die Resonanz auf das Angebot sei ganz unterschiedlich. Die Offenheit variiere von Helferkreis zu Helferkreis, so die Koordinatoren.

„Wenn die Ehrenamtlichen etwas Neues initiieren wollen, dann sind wir gerne dabei und wer-den auch als Unterstützer gesehen“, berichtet Linda Kalb-Müller. „Viele Ehrenamtliche wollen ihre Arbeit vor Ort machen, haben aber eine Scheu vor Behördengängen oder wissen nicht, wer bei bestimmten Anliegen zuständig ist. Deshalb ist ein bekanntes Gesicht vor Ort sehr wichtig“, weiß Rüdiger Hoppe. Gülselin Esentürk ergänzt: „Wesentlich für das Projekt ist, dass wir die Ehrenamtlichen in ihrer Arbeit stärken und Entlastungsmöglichkeiten schaffen wollen.“ Für Wolfram Diegelmann geht es darum, über das Projekt Erfahrungen mit der Gemeinwesenarbeit im ländlichen Raum zu sammeln und Neues zu entwickeln. „Es gibt viele Ideen. Vieles ist auch noch nicht greifbar, aber wir sehen die Chancen, die dieses Projekt birgt.“

Menschen, die in den Projektgebieten ehrenamtlich tätig sind oder tätig werden möchten, können gerne mit den Gemeinwesen-Koordinatoren in Kontakt treten.
Wolfram Diegelmann (Altkreis Hünfeld), Tel. (0661)60068851, E-Mail [email protected]
Gülselin Esentürk (Oberes Fuldatal), Tel. (06656)2759974, E-Mail [email protected]
Rüdiger Hoppe (Stadt Hünfeld), Tel. (06652)967028, E-Mail [email protected]
Linda Kalb-Müller (Bad Salzschlirf/Ulstertal), Tel. (0661)48004530 , E-Mail [email protected] +++