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REGION Nach Insolvenzantrag

"Traumatisierte Mädchen nicht verunsichern" - Violeta sucht neuen Träger

03.08.17 - "Wir wollen jetzt vor allem nach vorne schauen", sagt Insolvenzverwalter Dr. Markus Plathner auf die Frage, was zur Insolvenz der Jugendhilfeeinrichtung Violeta mit Sitz in Schlitz geführt habe. Die Gründe für die Zahlungsunfähigkeit seien vielfältig, man sei aber zuversichtlich, bis zum September einen neuen Träger finden zu können. Die 1993 gegründete Einrichtung betreut durch Gewalt traumatisierte Mädchen und junge Frauen im Alter zwischen 6 und 20 Jahren in betreuten Wohngruppen an 15 verschiedenen Standorten im Vogelsbergkreis und dem Kreis Fulda. Am 13. Juli musste die gemeinnützige Gesellschaft beim zuständigen Amtsgericht Gießen Insolvenz anmelden, nachdem die Verbindlichkeiten bereits zu einer drohenden Zahlungsunfähigkeit geführt haben. Verantwortlich dafür seien Defizite in Organisation und Verwaltung, an deren Optimierung bereits gearbeitet werde, sagt Violeta-Geschäftsführer Thomas Wieler. 

Der Betriebswirt verweist auf das intensivpädagogische Konzept und den überregional hervorragenden Ruf der bundesweit anerkannten Institution, die zuerst das Wohl der zum Teil schwerst traumatisierten Mädchen im Fokus habe. Dazu gehöre der hohe Betreuungschlüssel mit qualifizierten Therapeuten und Pädagogen. Aktuell werden 64 Mädchen von 134 Mitarbeitern betreut und versorgt. Ziel sei es, den Mädchen nach dem Erleben von Gewalt eine Rückkehr in die Familie zu ermöglichen oder ihnen eine auf längere Zeit angelegte Lebensform anzubieten und sie auf ein selbständiges Leben vorzubereiten. 

Auf die Frage, ob die Insolvenz von Violeta die betreuten Mädchen nicht stark verunsichere, erklärten sowohl Insolvenzverwalter wie Geschäftsführer, man habe bislang erfolgreich versucht, entsprechende Meldungen von ihnen fernzuhalten. Zum Glück sei die Berichterstattung der Medien seriös und beschränke sich auf die Darstellung der Fakten. Reißerische Spekulationen dienten niemandem. "Die jungen Frauen sind genug traumatisiert, das sind schwerste Schicksale mit zum Teil mehrfachen Wechsel der Betreuungsmaßnahmen", sagt Wieler. Eine zusätzliche Verunsicherung könne da niemand gebrauchen. Die Gespräche mit potentiellen neuen Trägern seien auf der Zielgeraden und man hoffe, bald mit guten Nachrichten aufwarten zu können.+++


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