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Bürgermeisterkandidat Walter Dreßbach (links) und Immobilienfachmann Peter Kraft - Foto: Privat

GELNHAUSEN "Es fehlen vor allem kleinere Wohnungen"

Bürgermeisterkandidat Dreßbach will bezahlbaren Wohnraum schaffen

15.08.17 - „Die Stadt Gelnhausen muss sich stärker engagieren, um für bedarfsgerechte und bezahlbare Wohnungen zu sorgen.“ In dieser Forderung sieht sich Bürgermeisterkandidat Walter Dreßbach nach einem Informationsgespräch mit dem örtlichen Immobilienfachmann nachdrücklich bestätigt. „Es fehlen vor allem kleinere Wohnungen für Paare und Alleinstehende und bezahlbare Wohnungen für junge Familien“, erfuhr Dreßbach von Peter Kraft, der seit sechs Jahren in Gelnhausen die Niederlassung der Postbank Immobilien leitet. Als erstes konstruktives Ergebnis regte Dreßbach einen Informationsabend an, um Eigentümern leerstehender Wohnungen die Furcht vorm Vermieten zu nehmen. Außerdem plädiert er für einen „Immobilien-Gipfel“, der alle maßgeblichen Akteure an einen Tisch bringen soll.

Getreu seinem Motto „Zuhören, entscheiden, handeln“ stattete der Kandidat dem Maklerbüro in der Leipziger Straße 74 in Roth seinen Besuch ab, um sich aus erster Hand im Detail über die offenkundig angespannte Lage auf dem Wohnungssektor zu informieren: „Gerade erst habe ich wieder von einer Alleinerziehenden erfahren, die aus Gelnhausen wegziehen muss, weil sie keine bezahlbare Wohnung finden kann.“ Das sei die logische Folge daraus, dass die Barbarossastadt ein sehr attraktiver und beliebter Wohnort sei, während die Angebote jedoch nicht ausreichten. In den vergangenen zehn Jahren sei die Bevölkerung immerhin um fast zehn Prozent gewachsen, im weiten Umkreis ein Spitzenwert und voraussichtlich keineswegs der Endpunkt. „Die Stadt Frankfurt rechnet mit 100.000 Einwohnern bis zum Jahr 2030. Entsprechend wird auch auf uns ein einiges zukommen.“ Mietpreise und Immobilienwerte dürften also weiter steigen.

„Die Ausdehnung des Frankfurter Ballungsraums ist nur nach Osten möglich“, unterstrich Experte Kraft und berichtete von zahlreichen Familien aus der Mainmetropole, „die sich in Gelnhausen ansiedeln möchten, weil sie nicht wollen, dass ihre Kinder in Frankfurt oder Offenbach aufwachsen. Aus meiner Perspektive ist die Barbarossastadt keineswegs tot, sondern boomt geradezu. Die Menschen wohnen hier ganz offensichtlich gerne und schätzen die Kombination aus guter Infrastruktur und hohem Freizeitwert.“ Doch das viel nachgefragte „Einfamilienhaus für 200.000 Euro“ gebe es in Gelnhausen längst nicht mehr, sagte Kraft, der Berufserfahrung zunächst im Staatsbauamt sammelte und seit über zehn Jahren im Immobiliensektor arbeitet. Da kaum noch Baulandreserven verfügbar seien, so Dreßbach und Kraft übereinstimmend, gelte das Augenmerk vor allem dem Geschosswohnungsbau wie beispielsweise in der ehemaligen US-Wohnsiedlung. Wichtig sei, dass bei Neubau und Renovierung ein Schwerpunkt auf kleinen, möglichst auch altersgerechten oder barrierefreien Wohnungen mit liege, die für nicht mehr als etwa sieben Euro pro Quadratmeter vermietet werden könnten.

„Wenn ich eine bezahlbare Zweizimmerwohnung zur Miete anbiete, habe ich sofort bestimmt 70 Interessenten“, sagte Kraft. Mehr Angebote kleiner Wohnungen hätten zudem den Effekt, dass größere Wohnungen für Familien frei würden, so Dreßbach. „Immer mehr Paare und Alleinstehende leben mangels Alternative in zu großen Häusern und Wohnungen.“ Auch die Unterstützung der Vermarktung leerstehender Häuser und Wohnungen könnte zur Entspannung auf dem Wohnungsmarkt beitragen. „Ich erlebe immer wieder, dass Menschen alleine in Zwei- und Dreifamilienhäusern wohnen, weil sie den Aufwand und mögliche Probleme beim Vermieten scheuen. Aus Furcht, an sogenannte Mietnomaden zu geraten, verzichtet mancher lieber auf die Mieteinnahmen.“ Hier gelte es anzusetzen und mit fundierten Informationen Ängste abzubauen, sagte Dreßbach. Entsprechend seiner Anregung soll deshalb demnächst in den Räumen der Postbank Immobilen ein Informationsabend zum Thema „Vermieten leichtgemacht“ stattfinden. +++


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