Archiv
Seit 1. Juli 2015 ist er Generaldirektor der Europäischen Raumfahrtagentur ESA: der gebürtige Kasseler Jan Wörner. - Fotos: Stefanie Harth

BAD HERSFELD ESA-Chef baut auf europäischen Geist

Jan Wörner spricht mit Schülern über die Faszination Weltraum

22.08.17 - Johann-Dietrich („Jan“) Wörner hat eine Vision: Seiner Meinung nach könnte in gar nicht allzu ferner Zukunft das „Moon Village“ die internationale Raumstation ISS beerben. Dabei schwebt dem Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation ESA freilich nicht vor, auf dem Mond eine Siedlung mit Wohnhäusern und städtischer Infrastruktur zu errichten. Vielmehr sollen auf dem Trabanten unserer Erde die Fähigkeiten der Weltraumnationen gebündelt werden, um das Universum tiefgehender zu ergründen.

Bis auf den letzten Platz besetzt ist der Audimax der Modellschule Obersberg (MSO). ...

Dirk von Sierakowsky (li.), stellvertretender Schulleiter der MSO, und ESA-Chef ...

„Ich denke nicht, dass wir die Menschheit auf Mond oder Mars auslagern sollten – zumindest nicht in den nächsten drei Milliarden Jahren“, meinte der gebürtige Kasseler. „Wer will schon sein ganzes Leben lang in einer Büchse hausen?! Wir gehen dorthin, um Forschung zu betreiben.“ Gespannt spitzten die Schüler der Modellschule Obersberg (MSO) die Ohren, als der ESA-Chef am Montagvormittag im bis auf den letzten Platz besetzten Audimax zum Thema „Die Wechselwirkung von Raumfahrt und Bildung“ referierte. Es war ein faszinierender Einblick in die Welt der Raumfahrt, den der studierte Bauingenieur und ehemalige Präsident der Technischen Universität Darmstadt seiner jungen Zuhörerschaft gab.

Obwohl das europäische Einigungswerk derzeit in einer Krise steckt, glaubt Wörner felsenfest, unerschütterlich an den „European Spirit“, den europäischen Geist. „Die Raumfahrt kann verbinden“, betonte er. „Wir sehen aus dem All ein Europa ohne Grenzen.“ Aktuell gehörten der ESA 22 Mitgliedsstaaten an. „Also: ‚United Space of Europe’ ist durchaus realisierbar.“ Aufgabe der ESA sei es, das gemeinsame europäische Weltraumprogramm zu konzipieren und umzusetzen. Dazu zählen die Erforschung der Erde, des Sonnensystems und des Universums, die Entwicklung satellitengestützter Technologien und Dienstleistungen sowie die Förderung diverser High-Tech-Industrien.

Meerwasseranstieg. Weltraumschrott. Bedrohung durch Asteroiden. „Wir müssen uns diesen Problemen stellen und handeln“, untermauerte der ESA-Generaldirektor. „Ein Bierchen auf dem Mond zu trinken, hilft uns nicht weiter.“ Auch Bruce Willis werde kein zweites Mal einen Asteroiden sprengen, um die Welt zu retten. Wie Wörner den MSO-Schülern verriet, würde die Raumfahrtagentur ihr Warnsystem ausbauen. „Wir sind dabei, etwas zu entwickeln“, sagte er.

Ungeplantes Wiedersehen: Bei Valentin Wettlaufer (li.) drückte der ESA-Chef einst ...

MSO-Schulleiter Karsten Backhaus.

Es liege in der Natur des Menschen, Neues entdecken und ins Unbekannte vorstoßen zu wollen. „Bleiben Sie neugierig, bleiben Sie wissbegierig“, gab Jan Wörner den Gymnasiasten mit auf den Weg. Inspirationsquellen fänden sich im Weltall zuhauf. „Ob Physik, Chemie, Mathematik, Rechts- oder Musikwissenschaft: Die Raumfahrt vereint die mannigfaltigsten Disziplinen.“ Essentiell sei es: nicht stehen zu bleiben, sondern weiterzugehen. (Stefanie Harth) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön