Archiv
- Fotos: Carina Jirsch

HILDERS Bestandene Generalprobe

Nach Riesenerfolg: Passionsspiele werden zum dritten Mal aufgeführt

23.08.17 - Langsam schwindet das Licht in der beschaulichen Rhöner Gemeinde Hilders, die letzten Sonnenstrahlen wärmen den Mann, der zum Kreuz geführt wird. Fast vollständige Stille herrscht, Anspannung liegt in der Luft. Rund 50 Zuschauer beobachten die Szene am frühen Dienstagabend auf dem Gelände der Sankt Bartholomäus-Kirche. Was hier gerade geschieht? „Heute haben wir Generalprobe der Passionsspiele“, weiß einer der Verantwortlichen, Detlev Greschner. „Wir sind bereits jetzt total aufgeregt und freuen uns auf das Spiel am kommenden Wochenende.“

Wie bereits in den letzten drei Jahren führen die Hilderser ein Passionsspiel in der Zeit vom 25. bis zum 28. August auf. Die Idee zum Stück ist allerdings bereits über 60 Jahre alt. Der aus dem Ort stammende Pfarrer Josef Nüdling hatte die Passion Christi seinerzeit auf einer Rhöner Bühne gezeigt.

Vor einigen Jahren fanden sich dann Nüdlings Unterlagen, die vollständigen Texte der damaligen Passionsspiele, die an der Kapelle am Battenstein nahe Hilders aufgeführt wurden, auf dem Dachboden des Pfarrhauses in Hilders wieder. Danach gesucht, entdeckte man im Anschluss daran auch die alten Kostüme im Nachlass des Geistlichen.


Auf einer Wallfahrt nach Rom in 2011 entstand die Idee, die Passionsspiele von 1949 zu wiederholen. Die alten Kostüme sowie der Text des Pfarrers werden auch in der Neuauflage genutzt. „Um das Leiden Jesu und die Bedeutung seines Todes und seiner Auferstehung auch in der heutigen Zeit zu verstehen, mussten wir den Text jedoch etwas überarbeiten“, sagt Pfarrer Michael Möller, der mit der Aufgabe betraut worden war.


Über 100 Mitwirkende auf und neben der Bühne haben sich auch in diesem Jahr wieder für das Passionsspiel gefunden. Vereine, wie die Trachtenkapelle, der Kirchenchor und die Freiwillige Feuerwehr sowie die Kolpingfamilie Hilders bringen sich auf unterschiedliche Weise ein.


Ein echtes Highlight bei den Proben: Die beiden Marktweiber, die während des gesamten Stückes immer wieder auftauchen und mit herrlicher Natürlichkeit die Klatschweiber geben. Aber auch Luca Hohmann sollte erwähnt werden, die mit ihrer Stimme ganz zu Beginn der Aufführung das Publikum in ihren Bann zieht. Alles in allem sind die Passionsspiele ein wunderbares Beispiel dafür, was Laienschauspieler leisten können- und wie wunderbar die Dorfgemeinschaft in Hilders funktioniert. Etwas, an dem sich andere Rhöngemeinden ein Beispiel nehmen könnten. 


Am kommenden Wochenende, 68 Jahre nach der Uraufführung, wird das Stück zum dritten Mal gezeigt. Vier Aufführungen sind geplant – und komplett ausverkauft. (Miriam Rommel) +++



Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön