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Weltklasse: die Nordwestdeutsche Philharmonie - Fotos: Carina Jirsch

FULDA Erstes Domplatzkonzert

Opern-Gala mit Star-Bariton Erwin Schrott - Tolle Darbietung, wenig Publikum

26.08.17 - „Bei der Oper muss schlechterdings die Poesie der Musik gehorsame Tochter sein“, hat Wolfgang Amadeus Mozart gesagt. Und wenn dann noch der Fuldaer Domplatz unter der untergehenden Sonne als Kulisse dient, dann ist die Atmosphäre perfekt. So wie am Donnerstagabend, als Star-Bariton Erwin Schrott mit Sopranistin Irina Polivanova Vasilevna und der Nordwestdeutschen Philharmonie zu einer Opern-Gala geladen hatten. Es war das erste der beiden diesjährigen Domplatzkonzerte. Am heutigen Freitagabend folgt Pop-Sängerin Sarah Connor mit ihrer „Muttersprache“-Tournee.

Star-Bariton Erwin Schrott

Dirigent Francesco Ciampa

Der Abend war ein bunter Durchmarsch durch die Welt der Oper von Verdi über Donizetti und Rossini bis Mozart, der bei den Zuhörern alle Emotionen ansprach: mal schwelgerisch-romantisch, mal düster, mal heiter. Auch orientalische Klänge waren am Domplatz zu vernehmen, nämlich in Camille Saint-Saens „Bacchanale“. Dass in solch einem Philharmonie-Konzert nicht die üblichen Klassiker „abgespult“ werden wie bei einem Neujahrskonzert, versteht sich von selbst. Den meisten Applaus – auch mit Bravo-Rufen bedacht – ernteten dann aber doch die geläufigeren Stücke wie Rossinis Ouvertüre von „Wilhelm Tell“ oder „La ci darem la mano“ (Reich mir die Hand, mein Leben) aus Mozarts „Don Giovanni“.

Sopranistin Irina Polivanova Vasilevna

Der eigentliche Star des Abends war das Orchester, das unter der Leitung von Francesco Ciampa zur Weltklasse auflief. Da passte Zugpferd Erwin Schrott wunderbar mit seiner männlich-kernigen, voluminösen Stimmvitalität dazu. Schrott wurde in Uruguay geboren, 1999 international bekannt und ist regelmäßiger Gast an großen Opernbühnen. Zu seinem Repertoire zählen vor allem die großen Partien von Mozart. Und er sieht verdammt gut aus, das muss man ihm neidlos anerkennen. – Dasselbe gilt übrigens auch für Sopranistin Irina Polivanova Vasilevna, die ihrem männlichen Kollegen in nichts nachsteht. So bewies sie in Dworschaks Arie „An den Mond“ eine fein geführte Stimme mit herrlichen Pianissimi in den Höhen.

Vor Konzertbeginn ...

Einen Wermutstropfen hatte der Abend aber doch: Obwohl der Domplatz bis zu 6.000 Zuschauer fassen kann, kamen am Donnerstag nur etwa tausend. Erwin Schrott, den die Öffentlichkeit vor allem durch seine beendete Ehe mit der berühmten Opernsängerin Anna Netrebko kennt, mag in der Klassik-Szene eine große Nummer sein, einen Namen wie Montserrat Caballé oder José Carreras, die seinerzeit den Domplatz füllten, hat er aber (noch) nicht. Auf die relativ wenigen Zuschauer angesprochen, sagte denn auch der Fuldaer Theater- und Konzertmanager Christoph Stibor kurz vor dem Konzert gegenüber OSTHESSEN|NEWS: „Wir müssen die Marke ,Domplatz‘ noch mehr etablieren. Die Leute müssen wissen: Wer hierher kommt, der ist auch wirklich klasse.“ (Matthias Witzel) +++


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