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Rot und Weiß - die Farben des SV Germania Müs. Tom Reinhardt (l.) und Marcel Büttner (r.) tragen diese Farben mit stolz - Fotos: Jonas Wenzel

FUSSBALL Müs ist Müs

Marcel Büttner und Tom Reinhardt: Ihr Herz schlägt für die Germania

01.09.17 - Wie heißt es so schön: „Hier ist die Welt noch in Ordnung.“ Und das scheint sie auch im 1.200-Seelendorf Müs (Gemeinde Großenlüder) zu sein. Dort aufgewachsen sind Marcel Büttner und Tom Reinhardt, die beide, seit Kindesbeinen an, ihre Schuhe für den SV Germania Müs schnüren. Dieses Jahr, nach drei Jahren Abstinenz, feierte der Verein sein Rückkehr in die Gruppenliga.

Als wir zum Interview an die Müser Sportplatz "An der Altefeld" fahren, ist Marcel Büttner bereits da. Rechts spielen Kinder am Spielplatz und links werden die Werbebanden für das kommende Derby gegen die SpVgg. Hosenfeld (Sonntag, 15 Uhr) saubergemacht. Kein Wunder, denn ist das erste Derby seit drei Jahren zwischen den beiden Gruppenliga-Aufsteigern. Hier, in Müs, freut man sich noch auf Duelle mit der „Nachbarschaft“.

Zwei, die sich ebenfalls freuen und schon einige Male gegen die Hosenfelder angetreten sind, sind Marcel Büttner und Tom Reinhardt, wobei der 27-jährige Reinhardt eine halbe Stunde später zum vereinbarten Interview kommt. „Er musste noch zum Friseur“, lacht Büttner, „immer hin fährt er nächste Woche in den Urlaub.“ Okay, wir dachten, er hätte sich extra für das Spiel und natürlich unser Interview rausputzen wollen. Kommen wir also zurück zum Thema. SV Germania Müs gegen die SpVgg. Hosenfeld.

Nach dem Interview...

„Als Fußballer arbeitet man natürlich auf so Spiele hin, es ist definitiv etwas Besonderes. Bereits seit Montag, nach dem Spiel gegen Ehrenberg, denken wir an nichts anderes mehr“, erklärt Marcel Büttner. Auf Tom Reinhardt warten wir übrigens immer noch. Diese Zeit nutzen wir, um den 29-Jährigen Elektrotechniker über seinen Kumpel auszufragen. Was macht ihn aus, was schätzt er an ihm? „Tom und ich kennen uns schon immer. Besonders an ihm schätze ich seinen Ehrgeiz und sein Engagement für den Verein“, so Büttner. Dasselbe sagt Reinhardt übrigens auch über seinen Mannschaftskameraden, nach seinem Friseurbesuch. Denn nicht nur auf dem Platz geben sie alles für die Germania, sondern auch daneben. Und das ist nicht selbstverständlich. „Ich muss sagen, dass Marcel ein absoluter Vereinsmensch ist und ich würde mich selbst auch so beschreiben. Wir organisieren Präsente, wenn Vereinsmitglieder, treue Fans oder Funktionäre runde Geburtstage haben und repräsentieren damit den Verein nach außen. Sowas muss man machen, dass ein Verein in Takt bleibt“, erklärt Reinhardt.

Allgemein sind sich die Beiden in vielen Sachen einig, obwohl sie vom Typ unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Marcel Büttner blonde kurze Haare und blaue Augen hat, ist Reinhardt braunäugig und hat längere, auch nach dem Besuch beim Friseur, braune Haare.

Auf die Frage was die größte Marotte des Anderen sei, antworten beide, wie aus der Pistole geschossen: „Wir treffen das Tor nicht.“ Ganz recht haben sie damit nicht. Immerhin trafen sie letzte Saison vier Mal in das Tor des Gegners- zusammen. Marcel Büttner feiert gar letzte Woche sein erstes Saisontor. „Ich meine gehört zu haben, dass du gesagt hast, dass du fünf Tore diese Saison schießen willst“, so Reinhardt lachend, der als rechter Außenverteidiger in der Aufstiegssaison aus der Kreisoberliga Mitte in die Gruppenliga drei Mal mehr traf als Büttner.

...ist vor dem Training

Tom Reinhardt (l.) mit Müs-Trainer Marc Friedel (r.)

Für Marcel Büttner ist es auch das dritte Mal, dass er mit dem SV Müs in der Gruppenliga spielt. Und für Tom Reinhardt, ja für den wird der Aufstieg und die nachfolgende Feier im Müser Sportlerheim in besonderer Erinnerung bleiben. Beim finalen Spiel gegen den SV Steinhaus, wo der Aufstieg perfekt gemacht wurde, brach der 27-Jährige sich das Schlüsselbein. „Der Krankenwagen stand schon draußen, um ihn abzuholen, aber ich habe gesagt, dass er hier bleiben soll“, erinnert sich Büttner, „nach einer halben Stunde ist er dann mitgefahren.“ Nach dem kurzen Aufenthalt im Krankenhaus und mit Armschlinge ausgestattet, ging es für Reinhardt dann zurück in das Müser Sportlerheim: „Meister wird man eben nicht jeden Tag.“

Und jeden Tag kommt es auch nicht vor, dass zwei Spieler einem Verein auf so eine lange Zeit die Treue halten. Denn beide sind sich wiederum einig: „Wir fühlen uns einfach wohl hier.“ Tom Reinhardt beschreibt es, ganz einfach, in drei Worten, „Müs ist Müs“, denn hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. (Franziska Vogt). +++


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