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Der gefälschte Überweisungsträger. Im Rahmen der Routine-Überprüfung ist der Sparkasse die Fälschung aufgefallen. - Foto: Privat

FULDA Sicherheitslücke bei Überweisungen

Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda Ziel von Betrügern

07.09.17 - Es war ein Schock für den Vorsitzenden der Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda (IgbF) Hanns-Uwe Theele, als er in der in der vergangenen Woche Post von der Sparkasse erhielt. „Bitte überprüfen Sie das SEPA-Überweisungsformular“ stand in dem formellen Schreiben. Anbei lag ein Überweisungsträger mit der vermeintlichen Unterschrift Theeles. „Demnach hätte ich 3741,99 Euro an Media Markt E-Business von unserem Vereinskonto überweisen wollen“, erklärt der Vorsitzende im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. „Das habe ich aber nie getan. Meine Unterschrift auf dem Formular war schlicht und einfach gefälscht.“

Einem aufmerksamen Mitarbeiter der Sparkasse war aufgefallen, dass sich die Signatur Theeles stark von der auf dem Formular unterschied. „Aus dem Grund habe ich den Überweisungsträger zur Prüfung erhalten.“ Viel Geld, so befindet Theele, hätte verloren gehen können, wäre der Betrugsversuch nicht aufgeflogen. Auch wenn die Sparkasse den Schaden hätte tragen müssen, ist Theele betroffen. „Schließlich handelt es sich um ein Vereinskonto. Wenn da etwas mit den Abbuchungen nicht stimmt, ist das besonders schlimm.“

Betrug bei handschriftlich ausgefüllten Überweisungen ist keine Seltenheit. Einzelne Täter wie auch kriminelle Banden nutzen die Schwachstelle dieses klassischen Zahlungsverkehrs. Außer dem Namen des Geldempfängers wird lediglich die Kontonummer sowie eine Unterschrift benötigt, um eine Überweisung ausführen zu lassen. Ob ein betrügerische Unterfangen gelingt, hängt nur davon ab, ob die Banken die Signaturen der betroffenen Kunden auch tatsächlich mit denen auf den Überweisungsträgern vergleichen und Fälschungen erkennen.

Hans-Uwe Theele von der Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda. Archivfoto: Luca Heil


„Zum Glück hatten wir in den letzten ein bis zwei Jahren keinen nennenswerten Schaden“, erklärt ein Pressesprecher der Sparkasse auf Nachfrage. „Natürlich versuchen es Kriminelle auch bei uns immer mal wieder, wir haben aber gute Mechanismen, um Fälschungen zu erkennen.“

„Betrachtet man im Fuldaer Raum alle ansässigen Bankinstitute, kommen solche Betrugsversuche sehr häufig vor.“ Aus diesem Grund, so die Polizei weiter, sollte jeder seine Kontoauszüge öfter auf Unregelmäßigkeiten überprüfen. „Meist handelt es sich um kleine Fehlbeträge, die gar nicht auffallen. Und genau darauf zielen die Betrüger, die meist aus dem osteuropäischen Raum stammen, ab.“

Im Fall von Hanns-Uwe Theele versuchte der bis dato unbekannte Täter Geld auf ein Konto der Sparkasse Ingolstadt- Eichstätt zu überweisen. Die Firma Media Markt, die als Zahlungsempfänger angegeben wurde, hat nichts mit dem Vorkommnis zu tun. Wahrscheinlich um Seriosität vorzutäuschen, wurde der Firmenname von dem Kriminellen benutzt. Wie bei jedem Betrugsversuch, hat die Sparkasse Fulda nun Anzeige erstattet.

Obwohl Hanns-Uwe Theele und dem IgbF zum Glück kein Schaden entstanden ist, hat der Vorsitzende der Interessengemeinschaft nun weitere Sicherheitsvorkehrungen getroffen und alle manuellen Geschäftsvorgänge bei der Bank sperren lassen. „Wir nutzen ab sofort nur noch Online-Banking. Wer also versucht, Geld vom Vereinskonto per Überweisungsvorlage abzubuchen, wird sofort von den Bankmitarbeitern abgewiesen.“ (mr) +++


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