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FULDA Als die Bomben Fulda verwüsteten

Gedenkfeier zum 73. Jahrestag des Luftangriffes: Zeitzeugen berichten

12.09.17 - Angst, Elend und Trauer – Fulda glich nach dem Luftangriff am 11. September 1944 an vielen Stellen einer Geisterstadt. An die Katastrophe, die das erste große Bombardement im Zweiten Weltkrieg auf Fulda anrichtete, erinnerte zum 73. Jahrestag am Montag eine Gedenkveranstaltung am historischen Harstall-Brunnen auf dem Gemüsemarkt. Rund 50 Gäste nahmen an der Veranstaltung teil, einige davon hatten den Luftangriff selbst miterlebt.

Ferdinand Burschel, der als Zehnjähriger in der Blücherstraße lebte, erzählte von seinen Erlebnissen an den 11. September 1944. „Wir waren gerade beim Essen, als die Flieger kamen. Schnell rannten wir in den Keller. Dort warteten schon die Hausherrin und ihr Ehemann.“ Burschel, dessen Vater kurz vorher im Krieg gefallen war, versteckte sich mit seinem elfjährigen Bruder und der Mutter im Untergeschoss. „Als wir runter gingen, war Mutter noch bester Laune. An diesem Tag jedoch lachte sie das letzte Mal für sehr lange Zeit.“

Foto: Stadtarchiv Fulda / Michael Mott

Fotos: Miriam Rommel


Allein rund um den Harstall-Brunnen wurden damals 18 Gebäude in Schutt und Asche gelegt. 49 Menschen kamen an dieser Stelle ums Leben – vom sechs Monate alten Säugling bis zum 76-jährigen Senioren. Todesopfer an diesem Tag in Fulda insgesamt: 342. Am Gemüsemarkt erinnert heute nur noch ein Säulenfragment an das große Unglück, die Trümmer und das unermessliche Leid. Das Fragment stammt aus dem Jahr 1791, ist mit dem Wappen des letzten Fuldaer Fürstbischofs Adalbert III. von Harstall versehen und ist wichtigster Bestandteil des denkmalgeschützten Harstall-Brunnens. Diese Säule wurde zu einem Gedenkstein für alle Fuldaer Todesopfer des Zweiten Weltkrieges und zu einem Mahnmal für alle Lebenden. Seit Jahrzenten stellen die Fuldaer an den Jahrestagen des Infernos an dieser Stelle Kerzen auf und legen Blumensträuße nieder.

Günther Elm


Sie wollen mehr über den Luftangriff am 11. September 1944 erfahren? Im Video haben wir weitere Zeitzeugenstimmen eingefangen. (mr) +++

Organisator Jupp Hahner

Streicherinnen des Marienschulen-Orchesters

Organisator Michael Mott

Dechant und Stadtpfarrer Stefan Buß und Pfarrer Fried-Wilhelm Kohl

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld

Zeitzeuge Ferdinand Burschel

Fotos (4): Stadtarchiv Fulda / Michael Mott


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