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- Fotos: Gerhard Manns

BAD HERSFELD Raiffeisen Vieh und Fleisch eG

Heimliche Schweine-Fotos in der Tierverwertung - Entsetzen bei Tierfreunden

15.09.17 - Am Mittwochnachmittag wurde die Redaktion von OSTHESSEN|NEWS auf Fotos aufmerksam, die im Internet kursieren. Darauf zu sehen: Mastschweine mit blutigen Schrammen, Kopfverletzungen und eiternden Wunden. Es sind verstörende Bilder, die am Samstag auf dem Gelände der Raiffeisen Vieh und Fleisch eG (RVF) in Bad Hersfeld heimlich aufgenommen wurden.

Die Fotografin hatte die Bilder auf Facebook veröffentlicht und die Tierrechtsinitiative „Gemeinsam für Tierrechte“ eingeschaltet. Eine Anzeige wegen Tierquälerei sei, nach eigenen Angaben, von der Initiative erstattet worden. „Uns wurde am 11.09.2017 Bildmaterial von ungeheurer Tierquälerei mit der dazugehörigen Stellungnahme übermittelt. Daraus wurde ersichtlich, dass in Bad Hersfeld bei Raiffeisen Vieh und Fleisch Hessen eG massiv gegen jegliche Tierschutzgesetze gearbeitet und gehandelt wird“, schreibt „Gemeinsam für Tierrechte“ in einer Pressemitteilung.

„Direkt vor dem Stall lag unter einer Anhängerklappe ein totes Jungschwein. Im Stall versuchte ein sitzendes Schwein aufzustehen, was ihm aber nicht gelang, wohl wegen der Schwere seiner Verletzungen. Ebenso wurden Schweine mit blutigen Schrammen, Schrunden, Hämatomen, Kratzern, blutigen Löchern am Kopf und am Körper vorgefunden. Alle Schweine hatten offene und verschorfte Wunden, eingerissene Ohren und Hämatome.“


Die Raiffeisen Vieh und Fleisch eG bedauert diesen Vorfall, Geschäftsführer Reiner Steinhauer betont jedoch, dass Schweine selbst unter besten Stall- und Haltungsbedingungen zu Kannibalismus neigen könnten. „Manche Tiere fressen ihre Artgenossen dann einfach an. Dagegen kann man nichts machen.“ Trotzdem verstehe er die Menschen, die davon schockiert seien. „Natürlich ist man auch von solchen Fotos berührt.“ Zum aktuellen Vorfall selbst wollte Steinhauer aus ermittlungstechnischen Gründen keine weiteren Angaben machen, vermutet aber, dass die Tierschützer den Vorfall eventuell aufgebauscht haben.

Ähnlich die Antwort des zuständigen Veterinäramtes: „Bei dem Betrieb in Bad Hersfeld handelt es sich um einen Viehhändler, der Vieh von Tierhaltern ankauft und anschließend weiter vermarktet. Der Betrieb wird regelmäßig, aber nicht täglich kontrolliert, was auch normalerweise nicht erforderlich ist. Hinweise über mögliche Verstöße gegen den Tierschutz oder andere Rechtsbereiche gingen erst am Montag beim Fachdienst Veterinärwesen und Verbraucherschutz ein, werden nun aber im Nachgang überprüft.“


Da am Montag bereits alle Schweine den Viehhandelsbetrieb verlassen hätten, könne man sich im Nachhinein nur auf das von einer Privatperson am Wochenende heimlich aufgenommene Bildmaterial stützen, heißt es in einer Pressemitteilung. Nach bereits erfolgten Recherchen sei festgestellt worden, dass weder die Schlachtsauen noch das verendete Mastschwein von Betrieben im Landkreis Hersfeld-Rotenburg stammten und auch nicht von der Raiffeisen Vieh und Fleisch eG transportiert worden seien. Diese Aufgabe hätte laut Veterinäramt ein Viehhändler, der ebenfalls nicht im Landkreis Hersfeld-Rotenburg ansässig ist, übernommen.

Auf die Frage, woher die Tiere kamen, wollte weder das Veterinäramt noch die RVF, die mit der regionalen Herkunft ihrer Tiere wirbt, Auskunft geben. Die betroffenen Schweine seien mittlerweile geschlachtet und zur Verwertung freigegeben worden, teilte das Veterinäramt mit. Rechtliche Schritte gegen das unbefugte Eindringen der Fotografin auf das Gelände der Raiffeisen Vieh und Fleisch eG behält sich das Unternehmen vor. (mr) +++


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