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Amira mit ihrem Bild - Fotos: privat

FULDA „Kunst öffnet Menschen“

„Bundesministerium für Bildung und Forschung“ fördert Kunstprojekt mit Geflüchteten

16.09.17 - Rund ein Dutzend junge Frauen zwischen 17 und 31 Jahren treffen sich seit Juni 2017 wöchentlich zu einem Kunstprojekt, das vom „Bundesministerium für Bildung und Forschung“ gefördert ist und vom „Paritätischen Bildungswerk Bundesverband“ begleitet wird. In etwa 160 Unterrichtseinheiten á 45 Minuten sind die Frauen mit Flüchtlings- bzw. Migrationshintergrund im „Atelier 14“ der Künstlerin Christine Hartmann in Harmerz bei Fulda künstlerisch aktiv.

„Mir liegt ganz viel daran, achtsam, druckfrei und spielerisch therapeutisch den Frauen Chancen zu geben, sich künstlerisch zu entfalten“, erzählt die 50-jährige Künstlerin, die auch ausgebildete Dipl.-Sozialpädagogin ist. In ersten Schritten hätten die Frauen, die u.a. aus Afghanistan, dem Iran, Irak und Syrien kommen, Techniken des Malens kennengelernt, Malen mit Acrylfarben, Lasieren, Vergoldungen und vieles mehr. Im zweiten Teil sollen jetzt Selbstansichten entstehen, Selbstportraits der Frauen. Gewundert hat sich Christine Hartmann zunächst, dass manche der Teilnehmerinnen zuerst Kindermotive gemalt hätten. Sie vermutet darin auch ein Stück Aufarbeitung ihrer Situation: „Sie hatten durch die Flucht und den Krieg vielfach keine richtige Kindheit.“

Die 19-jährige Amira aus Syrien ist eineinhalb Jahre in Deutschland. Ihr Bild zeigt Menschen auf schwarzem Untergrund, die die Arme hilfesuchend nach oben strecken. „Wir sind Menschen, die Hilfe suchen. Wir kommen aus dem Krieg und suchen hier eine Chance weiterzuleben, uns weiterzubilden, vielleicht zu studieren“, beschreibt Amira ihre Situation. Ihr Ziel ist, einmal Medizin zu studieren.

Flüchtlingsfrauen mit ihren Bildern

Künstlerin Christine Hartmann (rechts)

Das mit rund 12.000 Euro vom Bundesministerium geförderte Kunstprojekt ist von drei Bündnispartnern unter koordinatorischer Federführung der Evangelischen Kreuzkirche Fulda-Neuenberg ins Leben gerufen geworden. So beteiligen sich pädagogisch das Diakonische Werk Fulda und der Caritasverband für die Diözese Fulda. Begleitet werden die kreativen Treffen von pädagogischen Zusammenkünften. Hier werde, so Christine Hartmann, zwanglos miteinander gesprochen und auch praktische Hilfsangebote gegeben.

„Hier beim Malen findet wirkliche Integration statt. Die Frauen helfen sich gegenseitig, sie unterstützen sich durch Übersetzung in ihren verschiedenen Sprachen. Kunst öffnet Menschen“, erlebt es Hartmann allwöchentlich in den kreativen Unterrichtseinheiten. Sie freut sich, dass die jungen Frauen auch vielfach bunte, fröhliche Bilder gestalten, einmal Menschen mit landestypischen Trachten, ein anderes Mal sehe man Menschen, die tanzen.

Zum Abschluss des Projekts sollen die jungen Frauen im Oktober oder November dieses Jahres ihre Bilder ausstellen. Noch ist man auf der Suche nach einem geeigneten, würdigen, öffentlichen und repräsentativen kommunalen Raum oder einer Ausstellungsfläche eines Fuldaer Unternehmens. „Das wäre der krönende Abschluss eines wirklich bewegenden Projekts, für das ich allen Beteiligten, den Ehrenamtlichen, den Bündnispartnern und besonders Christine Hartmann sehr danke“, sagt der Pfarrer der Evangelischen Kreuzkirche, Stefan Bürger, freudig.

Zum Hintergrund

Christine Hartmann wurde 1967 geboren. Seit 1995 setzt sie sich mit den Bildenden Künsten im „Freien Ausdruck“ auseinander. Seit 2006 hat sie ihr eigenes „Atelier 14“ in Harmerz bei Fulda. Seit 1997 ist Hartmann Mitglied der internationalen, professionellen, christlichen Künstlervereinigung „Das RAD“ (München).+++


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