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Die Wandergruppen nach dem Aufstellen eines Hinweisschildes (links) am Zugang zu den Uhuklippen. - Fotos: Dieter Graulich

GREBENHAIN "Staunen, nachdenken, bewahren"

Felsformation Uhuklippen zum „Geotop des Jahres 2017“ gekürt

18.09.17 - Gestern war es soweit: Die Felsformation „Uhuklippen“ oberhalb des Grebenhainer Ortsteils Ilbeshausen-Hochwaldhausen wurden im Rahmen des Tag des Geotops von der Deutschen Vulkanologischen Gesellschaft (DVG), Fachsektion Vogelsberg, offiziell zum „Geotop des Jahres 2017“ gekürt. Seit 2002 findet jedes Jahr am dritten Sonntag im September der bundesweite Tag des Geotops statt. Initiiert wurde die Aktion von der Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien e.V., der Fachsektion Geotop der DGGV (Deutsche Geologische Gesellschaft, Geologische Vereinigung) gemeinsam mit den Staatlichen Geologischen Diensten der Länder.

Eine gute Resonanz erfuhr der Informationsstand des Geopark Vulkanregion Vogelsberg. ...

Im Gebiet des Vulkanmassivs Vogelsberg wurde erstmals 2010 in Büdingen der „Tag des Geotops“ ausgerichtet und das „Geotop des Jahres“, Wilder Stein, bekannt gegeben. Es folgten: 2011 Herbstein (Gewölbekeller), 2012 Ortenberg, 2013 Schotten (Taufstein), 2014 Amöneburg (Ostwand), 2015 Mücke (Eisenerzgrube „Weickartshainer Schweiz) und 2016 Gedern (Steinbruch „Wildfrauhaus).

Bürgermeister Sebastian Stang

Dr. Jens Mischak

Der Tag des Geotops war bereits am Vormittag vom Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Jens Mischak im Haus des Gastes, Restaurant „Magma“, eröffnet worden. Er betonte, dass die Gemeinde Grabenhain, wie kaum eine andere Gemeinde dazu geeignet sei eine derartige Veranstaltung auszurichten, denn im Mittelpunkt sollten Geotope stehen und davon sei hier eine große Anzahl vorhanden. Diese sollte man als geologische Schauobjekte für den Tourismus nutzen, sie aber auch schützen und der Nachwelt erhalten. Sie sollten zum Staunen, Nachdenken und Bewahren anregen. Dr. Mischak gratulierte der DVG Sektion Vogelsberg zu ihrem 10-jährigen Jubiläum und überreichte dem Mitbegründer Gerold Beckmann ein Polo-Shirt des „Geopark Vogelsberg“. Ein Präsent erhielt auch die aktuelle Leiterin der Sektion Kerstin Bär.

Bürgermeister Sebastian Stang dankte der DVG Sektion Vogelsberg und dem Geopark Vulkan Vogelsberg, die zusammen mit der Gemeinde die Veranstaltung organisiert hatten. Aufmerksam machte er dabei auf ein weiteres Highlight, den „Bergmähwiesenpfad“ in Herchenhain.

Zum zehnjährigen Jubiläum gab es für Sektionsleiterin Kerstin Bär ein Präsent ...

Unter dem Motto „Wo gibt's denn hier Vulkane?“ stand der anschließende Vortrag von Kerstin Bär in dem sie viele fachliche und interessante Informationen über die Vulkane und die zehnjährige Arbeit der Sektion Vogelsberg vortrug. Die Beantwortung der Eingangsfrage, wo es hier Vulkane gebe, wurde mit einem eindeutigen „Überall!“ beantwortet. Einiges sei bekannt, müsse allerdings verstanden und vor Ort erkennbar werden, manches sei noch nicht geklärt. Es seien immer nur Puzzlestücke zu finden, die zu verschiedenen Ausbruchsarten gehörten, und man müsse die Spuren deuten können. Das gehe oft nicht ohne Austausch und Diskussionen.

In einem weiteren Vortrag berichtete NABU-Schutzgebietsbetreuer Bodo Fritz über den Steinbruch Langd. Hier seien bereits in den 80er Jahren die Maschinen abgestellt worden, und Anfang 1990 habe ein großes Interesse von Hobby-Geologen begonnen, da der Steinbruch Einblicke in die vulkanische Geschichte der Region bot. Von der NABU-Stiftung sei er dann gekauft und gemeinsam mit der DVG zum Biotop und Geotop hergestellt worden. Inzwischen kämen Abordnungen von Universitäten aus ganz Europa um sich dieses geologische Highlight anzuschauen.

Moderator Karl Rudi mit Bodo Fritz, der über den Steinbruch Langd bei Hungen berichtete. ...

Als Dank für seinen Einsatz bei dem Projekt Geopark Vulkanregion Vogelsberg erhielt ...

Sehr groß war nach der Mittagspause die Resonanz bei den Wanderungen. Unter Führung von Andreas Rüb und Gerold Beckmann sowie Kerstin Bär und Rudolf Schlintz starteten mit zwei Gruppen auf einem rund fünf Kilometer langen Rundweg. Vom Haus des Gastes ging es an der Vogelsbergklinik vorbei, entlang des Schwarzbaches zur Felsformation „Spitzer Stein“, weiter zum Geotop Teufelskanzel, am Teufelstisch vorbei zu den Uhuklippen. Hier trafen sich die beiden Gruppen sowie eine weitere Gruppe, die unter Führung von Klaus Emrich nur eine kleine Strecke zurückgelegt hatte, um das „Geotop des Jahres“ zu küren. Die geplante Informationstafel war jedoch nicht fertig geworden, so dass zunächst ein Provisorium aufgestellt wurde. Danach ging es am Pflanzgartenhäuschen zurück zum Ausgangspunkt.
Während der Rundwanderung gab es Informationen über die Geologie von Rüb und Bär sowie über die mit den Geotopen verbundenen Sagen von Beckmann und Schlintz.

Eine gute Resonanz hatten die beiden Vorträge, hier mit Kerstin Bär.

Es zischte und dampfte bei den jungen Vulkanforschern.

Den ganzen Tag über waren zahlreiche Kinder und Jugendliche im Haus des Gastes als „Vulkanforscher“ tätig, um rund um das Thema „Vulkan“ zu forschen und zu experimentieren. Die Erwachsenen konnten sich an verschiedenen Ständen über das breite Gebiet Vulkane, Felsen und Gesteine sowie Fachverbände informieren. So waren die Gemeinde Grebenhain, der Geopark Vulkanregion Vogelsberg, die DVG Sektion Vogelsberg, der Steinbruch Michelnau und der Erzweg Mücke vertreten. (gr) +++


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